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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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hätte. Der letzte Teil des Satzes schien ihm im Eifer der Rede rausgerutscht zu sein. Axels Gesicht verfinsterte sich.
    „Darum geht es dir?“, fragte er zornig. „Ums Herrschen?“
    „Warum denn nicht?“, fragte Sam’Yaza trotzig zurück. „Wir haben die Macht dazu.“
    „In den Himmeln und über die Erde muss niemand herrschen“, sagte Axel. „Das war der Grund, warum wir den Krieg damals geführt haben. Gegen die Diktatur eines Einzelnen und für die Freiheit aller. Jetzt sind wir frei. Warum kannst du dich damit nicht begnügen? Ist die Freiheit denn nicht ein sehr viel größeres Gut als die Macht?“
    Sam’Yazas Blick wurde nachdenklich. Maggie konnte sehen, dass Axels Worte ihn ins Grübeln gebracht hatten. „Das glaubst du wirklich, nicht wahr?“, fragte er.
    „Mit jeder Faser meines Seins“, bestätigte Axel.
    „Dann werde ich noch einmal darüber nachdenken“, sagte Sam’Yaza und nahm von dem Tablett, das ein Mundschenk ihm gerade anreichte, zwei goldene Pokale. „Ja, das werde ich.“
    „Ich bitte dich inständig darum, Bruder“, sagte Axel und nahm den Kelch, den Sam’Yaza ihm hinhielt, entgegen. „Wir haben jetzt endlich, was wir schon immer wollten. Lass uns das genießen.“
    Sam’Yaza nickte. „Lass es uns genießen.“
    Und damit prostete er Axel zu.
    Axel erwiderte den Toast und trank einen ausgiebigen Schluck.
    „Und jetzt lass uns nicht länger von Politik reden, sondern unser Wiedersehen feiern ... und die lange, lange Zukunft deiner reizenden Magdalena.“
    Er reichte auch ihr einen Pokal, und sie stieß mit ihm an. Der Wein war schwer und süß.
    Doch obwohl Sam’Yaza versprochen hatte, noch einmal über seinen Plan nachzudenken, und in den kommenden zwei Stunden kein weiteres Wort mehr darüber verlor, konnte Maggie sehen, dass Axel nachdenklich blieb - ja trotz des ihn umgebenden Festes beinahe schwermütig. Sie versuchte einige Male, ihn aufzuheitern, aber seine Stimmung war verdorben.
    Kein Wunder, dachte sie, wenn man nach all den Jahrtausenden endlich glaubt, Frieden und alte Freunde wiedergefunden zu haben, und schon der Erste davon gleich wieder von Krieg spricht. Aber sie hatte eine Idee, wie sie ihn wieder aufheitern konnte - oder zumindest für den Moment ein wenig ablenken. Sie erhob sich und ergriff seine Hand. Er schaute sie kurz fragend an, doch dann verstand er und lächelte dankbar, ehe auch er aufstand.
    „Gute Nacht“, sagte er zu Sam’Yaza und Theia. „Danke für das wundervolle Fest. Magdalena und ich ziehen uns jetzt in unser Gemach zurück. Wir sehen uns morgen.“
    Mit einem Ausruf des Bedauerns erhob sich auch Theia, gefolgt von Sam’Yaza, von ihrem Stuhl und winkte dem Mundschenk zu.
    „Wollt ihr uns wirklich schon verlassen?“, fragte die Elohim. „Die Nacht hat doch gerade erst begonnen.“
    Maggie lächelte entschuldigend. „Noch bin ich nicht unsterblich“, schob sie zwinkernd eine Ausrede vor, „und brauche meinen Schönheitsschlaf.“
    „Ab morgen wird das anders“, sagte Theia vertraulich und reichte ihr einen Kelch vom Tablett des Mundschenks. „Auf süße Träume bis dahin.“
    Auch Sam’Yaza reichte Axel einen Kelch und hob seinen eigenen. „Auf süße Träume!“
    Axel nahm den Kelch und sah seinen Freund forschend an. „Wir reden morgen noch einmal über das, was du vorhin gesagt hast“, meinte er.
    Sam’Yaza winkte lächelnd ab. „Mach dir darüber jetzt bitte keine Gedanken, Bruder. Ohne dich an meiner Seite hätten wir ohnehin keine Chance.“
    „Dann auf süße Träume“, wiederholte Maggie den Toast, um zu verhindern, dass sie jetzt vielleicht doch wieder über Sam’Yazas Plan zu reden beginnen würden, und hob ihren Kelch. Sie stießen an und tranken. Dann umarmten sie einander, küssten sich, und Theia rief eine Dienerin, damit sie Axel und Maggie zu ihrem Gemach führen sollte.
    Zu Maggies Begeisterung entpuppte sich das Gemach als eine weitläufige Suite von vier riesigen Zimmern und einem Bad, das locker zwei Dutzend Menschen Platz geboten hätte. Gerade bereiteten zwei weitere Dienerinnen in einem gewaltigen Kessel heißes Wasser vor, um es über einen Hebelmechanismus in eine in den Boden eingelassene, bereits fast volle Wanne aus Marmor zu gießen. Sie war so groß wie Maggies Zimmer in New York und hatte damit eigentlich eher die Bezeichnung Pool verdient. Der Raum roch nach Orchideen und Granatäpfeln, und überall brannten Kerzen.
    Eine der Dienerinnen rührte das schaumige Wasser in der

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