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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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den Sohn des Geheimrats. Er wird bestimmt da sein.«
    »Ich bleibe hier, Mutter. Bei meinen eigenen Freunden.«
    »Camilla, deine Mutter verdient etwas mehr …« George sah seine Tochter beinahe verzweifelt an.
    »Oh, ich nehme an, wir werden sie bald wiedersehen. Nicht wahr, Camilla, mein Liebling?« Marinas Gesicht war blass geworden. »Außer du hast geplant, deine gesamte Zeit mit deinen verschiedenen Ersatzeltern zu verbringen.«
    »Wir sollten jetzt zum Strandhaus zurückfahren.« Lottie begriff plötzlich, dass Marinas verkniffene Miene ein Zeichen von Eifersucht war. Eifersucht und auch Seelenqual. Einen Moment lang tat sie ihr Leid. Sie machte ihrer Familie ein Zeichen, um der gespannten Atmosphäre zu entkommen, die die Broughton-Smiths verbreiteten. »Betty und Raphael, vielen Dank für das großartige Abendessen. Wir sehen euch morgen Abend.«
    »Camilla?«, rief George bittend aus und blieb auf den Stufen an der Haustür stehen.
    »Mach dir keine Sorgen, George, mein Liebling«, sagte Marina. »Dein kleines Mädchen wird schon bald wieder an deine Tür klopfen und dich zu einer Diskussion über ihr momentanes Lieblingsthema nötigen. Auch wenn das keinen Sinn hat.« Sie drehte sich zu Jan um. »Sicher ist Ihnen klar, dass mein Mann es sich nicht leisten kann, sich für Leute mit Ihrem Ruf zu verwenden.«
    »Was soll das heißen, Mutter?« Camilla trat einen Schritt vor.
    »Das reicht, Marina. Wir sollten jetzt gehen.« Ihr Mann konnte seinen Zorn kaum verbergen. Er drehte sich um und umarmte kurz seine Tochter. »Wir sprechen ein anderes Mal darüber, Camilla.«
    »Warum lässt du ihnen diese falschen Hoffnungen, George?« Marina ignorierte seine Warnung. »Sag ihnen die Wahrheit.«
    »Welche Wahrheit?« Piet stand neben Sarah. Sie griff nach seiner Hand, doch er rückte von ihr ab.
    »Marina, wir gehen. Jetzt.« George nahm ihren Arm und versuchte, sie von der Gruppe weg die Treppe hinunterzuführen.
    »Mir ist es gleich, wenn man dir Vorwürfe macht, weil du Camillas naiver Laune nicht nachgegeben hast.« Marina schüttelte die Hand ihres Manns ab und behauptete ihre Stellung, sodass alle auf den Stufen stehen bleiben mussten. »Diese wunderbaren neuen Politiker werden nicht vergessen, was in den schlimmen alten Zeiten geschehen ist. Ich habe die schwarze Liste in deinem Büro gesehen, George. Du hast die Akte offen liegen lassen. Mr. van der Beer weiß sehr gut, wovon ich spreche. Ihm ist klar, dass er nach der Unabhängigkeit nicht auf seiner Farm bleiben kann. Was auch immer du für ihn tust.«
    »Leute wie Sie wissen nichts über die Mau-Mau-Jahre«, sagte Lottie, zitternd vor Zorn. »Sie waren nicht einmal im Land. Sie wissen nichts von der Not, die hier herrschte, und von der Angst und der Gefahr, mit der wir leben mussten.«
    »Hör auf, Lottie«, befahl Jan. »Dieser Frau haben wir nichts mehr zu sagen.«
    Marina ignorierte die Unterbrechung und wandte sich an ihre Tochter. »Im neuen Kenia ist kein Platz für die weiße kriminelle Schicht, Camilla. Ich fürchte, du hast dir äußerst ungeeignete Ersatzeltern ausgesucht, Liebling. Keine gute Wahl.«
    Piet und Hannah starrten ihren Vater an. Doch Jan drehte sich um und ging davon, die Hände tief in den Taschen, die Schultern gekrümmt, den Kopf gesenkt. Seine Familie folgte ihm wortlos. Die Mackays warteten in entsetztem Schweigen, bis George Marinas Ellbogen packte und sie zu ihrem Wagen führte. Sie stieg ein und starrte blicklos vor sich hin. Türen wurden zugeschlagen, und Reifen knirschten auf der Auffahrt. Dann waren alle fort, und das Licht der Scheinwerfer glitt über die Kronen der Palmen. Camilla stand allein in dem Lichtkegel, der aus der Eingangshalle nach draußen fiel. Sie warf einen Blick auf die versteinerten Mienen um sie herum und ging dann die Veranda entlang zu ihrem Schlafzimmer.
    Sarah wusste, dass sie jetzt keinen Schlaf finden würde. Also folgte sie Camilla und klopfte an ihre Tür. Als sie keine Antwort bekam, kletterte sie die Wendeltreppe an der Außenseite des Hauses hinauf, die zu der großen gefliesten Dachterrasse führte, von der aus man den Kanal sehen konnte. Die Schiffe fuhren so nah vorbei, dass man jedes Detail an Deck betrachten konnte. Oft hatte Sarah mit ihren Eltern dort gestanden und Freunden nachgesehen, bis die winkenden Gestalten am Steuerbord des Schiffes immer kleiner wurden und sich in fadendünne Schatten verwandelten. Ein leises Geräusch ließ sie herumfahren. Tim tauchte an der obersten

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