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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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beobachtet zu werden. Aber wahrscheinlich hatte ihr nur ihre überreizte Fantasie einen Streich gespielt. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, da war niemand.«
    »Dann lasst uns von hier verschwinden.« Tim zog ein großes Taschentuch hervor und wischte ihr das Gesicht und die Hände damit ab. »Fühlst du dich besser?«
    »Mir geht es gut«, erwiderte Sarah und vermied es, das tote Tier anzuschauen. »Es tut mir Leid, dass ich ein solches Brimborium veranstaltet habe. Ich weiß auch nicht, was über mich gekommen ist.«
    Schaudernd verdrängte sie die Gedanken an die schrecklichen Sekunden, in denen sich das Opfertier in einen Mann verwandelt hatte. Sie schalt sich selbst für ihre Albernheit und ließ sich von Hannah, die ihren Arm mit festem Griff gepackt hatte, langsam zum Wagen zurückführen. Als sie davonfuhren, atmete sie erleichtert auf.
    »Es heißt, dass die Scheinwerfer der Autos von Besuchern in Gedi urplötzlich nicht mehr funktionieren und sie dann hier im Dunkeln sitzen müssen.« Sie versuchte zu lachen.
    »Da steckt zweifellos der Dschinn des Sultans dahinter.« Tim griff ihren Versuch auf, die Stimmung zu heben.
    Hannah rutschte auf dem Rücksitz hin und her. »Genug von Gedi. Ich habe die Nase voll von diesen alten Geistern, die hier überall lauern«, erklärte sie.
    »Wie wäre es mit Schnorcheln am Watamu?«, schlug Tim vor. »Bevor wir uns um die Zelte kümmern.«
    »Klingt göttlich«, meinte Camilla. »Und dann gehen wir in den Turtle Club und tanzen, bis die Fußsohlen qualmen. Gib Gas, Tim. Ich bin bereit für die tropische Unterwasserwelt, gutes Essen und Sternenlicht.«
    Als Sarah wieder aufwachte, hatte der Wagen angehalten. Vor ihr schimmerte das Meer türkis und kobaltblau unter einem wolkenlosen Himmel. Der Wind wisperte in den Kasuarbäumen, und die Flut war bereits da. Innerhalb weniger Minuten befanden sie sich in der Lagune, tauchten in den kühlen Ozean ein und spülten Staub, Müdigkeit und verstörende Träume fort. Schwärme von kleinen Fischen umgaben sie; ihre schillernden Farben funkelten im klaren Wasser wie Juwelen. Ein Stück von der Küste entfernt entdeckten sie den ersten Korallengarten. Eine Stunde verging, und dann eine zweite, während sie in der stillen Schönheit einer anderen Welt dahintrieben, in der es keine Gedanken an Neid oder Zerstörung und keine lauten, zornigen Stimmen gab. Schließlich machten sich gegenseitig Zeichen und schwammen in das seichte Wasser am Strand zurück.
    »Wie im Märchen! Es gibt nichts Schöneres auf der Welt«, stellte Tim fest, nachdem er aufgetaucht war. Sein Gesicht strahlte, als er sich das Wasser aus dem drahtigen Haar schüttelte. »Es ist ein Ort der Fantasie, erfüllt von einer wohltuenden Stille, Schwerelosigkeit und Frieden.«
    Hannah ließ sich rücklings im Wasser treiben, fuhr mit ihren Fingern durch die Wellen und zeichnete Linien in den aufgeworfenen Sand. Er ähnelt Sarah sehr, dachte sie. Beide sind ständig hin- und hergerissen von der Unklarheit, der Schönheit und Zerbrechlichkeit der sterblichen Menschheit. Es hatte ihr Spaß gemacht, mit Tim im blaugrünen Meer zu schwimmen, neben ihm zu den Korallenbetten hinabzutauchen und sich mühelos von der Strömung treiben zu lassen. »Ich treibe lieber schwerelos im Wasser als im Weltall«, erklärte sie.
    »Wo bleibt dein Sinn für Abenteuer, Schwesterherz?« Piet rollte sich auf den Bauch und rückte näher an Camilla heran.
    »Verwurzelt auf dieser Erde. In diesem Sand. Auf unserer Farm. Aber vielleicht werde ich einmal meine Ferien auf dem Mond verbringen, wenn ich eine alte Dame bin. Falls die Amerikaner oder die Russen es bis dahin geschafft haben, dorthin zu fliegen.«
    »Wenn Pa sich entschließt, Langani aufzugeben, wirst du das alles noch einmal überdenken müssen«, erwiderte Piet. Hannahs Aufschrei zog die Aufmerksamkeit aller auf sich.
    »Also ich bleibe! Und du auch.« Die wilde Entschlossenheit in Hannahs Stimme verblüffte ihren Bruder. »Du hast es selbst gesagt: Das ist unsere Heimat und unser Land. Wir werden bleiben.«
    »Kommt schon, ihr beide!« Sarah grub erregt ihre Finger in den Sand. »Wir alle werden nach der Unabhängigkeit noch hier sein. So oder so werden wir alle zurückkommen, egal was wir jetzt vorhaben. Ich weiß, dass wir am Ende alle wieder hier leben werden – sogar du, Camilla. Dieses Land wird uns niemals loslassen.«
    »Sie ist mal wieder weit weg.« Camilla stützte sich auf einen Ellbogen. »Aber ich nehme an, wir können

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