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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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Fingern. »Aber ich wollte schon immer einen kleinen Zufluchtsort für die Wochenenden haben. Wenn hier alles zu hektisch wird. Das wundervolle Landhaus, das ich gefunden habe, liegt in Burford und stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert. Es ist recht klein – nur zwei Schlafzimmer und ein winziger Garten. Es muss renoviert werden. Ich dachte, du möchtest vielleicht am Freitag kommen und es dir anschauen.«
    »Nicht an diesem Wochenende. Ich fahre nach Deauville. Modeaufnahmen für einen französischen Designer. Sie wollen die Fotos am Strand und auf der Rennstrecke schießen.« Camilla sah, dass ihrer Mutter Tränen in die Augen schossen. »Oh, Mutter, bitte keine Szene.«
    »Sei nicht so hart zu mir, Liebling. Ich bin nur ein wenig enttäuscht. Jetzt lass uns einen Blick auf die Speisekarte werfen, dann kannst du mir deine Neuigkeiten berichten. Ich hoffe, du isst genug.«
    »Du hast selbst ein paar Pfund abgenommen.«
    »Ja, aber ich tue auch etwas dafür«, erwiderte Marina. »Deine Arbeit fordert manchmal Dinge von dir, die nicht gut für deinen Körper sind. Bist du sicher, dass du mit dieser Modellkarriere weitermachen möchtest?«
    Camilla sah überrascht auf. Sie war an Marinas Umwege gewöhnt und hatte keinen Zweifel daran, dass hinter der Bemerkung ihrer Mutter etwas anderes steckte. Aber sie konnte nicht erraten, um was es sich handelte.
    »Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, Mutter. Da ich den Sommer in Kenia verbringen will, möchte ich vorher nichts Neues beginnen.«
    Zu Camillas Überraschung erhob ihre Mutter keinen Einwand dagegen. Marina nickte nur und lenkte das Gespräch dann auf die Renovierung des Landhauses und auf einen weiteren Wohltätigkeitsball, den sie gerade organisierte.
    »Möchtest du mit uns auf den Ball kommen?«, fragte sie. »Dein Vater würde sich sehr darüber freuen, weißt du. Und ich mich auch. Du kannst auch einen Gast mitbringen, wenn du möchtest. Vielleicht gibt es da ja einen geheimnisvollen Unbekannten, der für dein blendendes Aussehen verantwortlich ist.«
    »Vielleicht ist es einer meiner Straßenverkäufer mit Cockney-Akzent, Mutter.« Camilla lächelte. »Es könnte dir peinlich sein, wenn ich mit so jemandem auf dem Ball auftauchen würde.«
    »Oh, Liebling.« Marina stieß ein kurzes, atemloses Lachen aus. »Ich werde dir zwei Karten reservieren lassen.«
    Sie tranken ihren Kaffee aus, und Camilla bemerkte, dass die Hände ihrer Mutter leicht zitterten, als sie die Tasse abstellte. Zu viele Cocktails gestern Abend, dachte sie. Aber sie ist sehr friedlich heute. Beinahe liebenswert. Sie seufzte. Das würde nicht lange anhalten.
    »Kommst du noch mit mir in die Wohnung?« Marina zögerte das Ende ihrer Verabredung hinaus. »Ich möchte dir ein paar Fotos von dem Landhaus zeigen. Es ist wirklich bezaubernd.«
    »Ich fahre von hier aus direkt zu Tom Bartletts Büro.« Camilla sah auf ihre Armbanduhr. »Tatsächlich bin ich schon ein wenig spät dran.«
    »Natürlich. Wie dumm von mir. Daran habe ich nicht mehr gedacht. Der Portier kann uns sicher zwei Taxis besorgen. Ich bin plötzlich sehr müde. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich nicht ganz sicher auf den Beinen. Ich hatte viel zu tun diese Woche, und nicht alles ist so gelaufen, wie ich gehofft hatte. Du siehst heute außergewöhnlich hübsch aus, Liebling, das muss ich wirklich sagen.«
    Marina bezahlte die Rechnung und stand auf. Als sie die Hand ihrer Tochter ergriff, hing etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen in der Luft. Camilla unterdrückte das Bedürfnis, Anthonys Besuch zu erwähnen, seinen Namen laut auszusprechen. Ihre Mutter würde ihre Beziehung mit einem Cowboy aus Kenia nicht gutheißen.
    »Das müssen wir öfter machen, Liebes«, meinte Marina, als ihr Taxi vorfuhr. »Ich hoffe, dass ich dich hin und wieder zu Gesicht bekomme. Ich weiß, dass du jetzt sehr beschäftigt bist, aber vielleicht können wir uns noch einmal zu einem Mittagessen treffen, bevor du nach Kenia reist. Oder zum Abendessen. Oder zu einem Drink in der Wohnung. Was du möchtest. Du bedeutest mir sehr viel, das sollst du wissen.«
    Das Taxi fuhr davon, und Camilla blieb allein auf der Straße zurück, umgeben von einem Hauch des Dufts ihrer Mutter und erfüllt von einer gewissen Beunruhigung. Sie hatte an Marina etwas wahrgenommen, das sie nicht benennen konnte. War es Angst? Einen Moment lang wünschte sie, sie hätte ihr doch von Anthony erzählt, aber jetzt war es zu spät. Sie sah ihre Mutter nicht wieder, bevor sie in

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