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Himmel über London

Himmel über London

Titel: Himmel über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nesser
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Pamela, sie haben gesagt, ein Mann hätte mich von hinten angesprungen und mir irgendetwas auf den Schädel geschlagen.« Er löste sich aus der Umarmung und strich sich vorsichtig über den Verband. »Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich war auf dem Weg zu unserer Mittagsverabredung, welch ein Glück, dass du mich gefunden hast! Ich weiß einfach nicht mehr, wo ich wohne.«
    »Hotel Rembrandt«, sagte Leya. »Ich habe mir deinetwegen solche Sorgen gemacht, Milos. Ich habe einfach nicht verstanden, wieso du nicht zum Lunch gekommen bist.«
    »Das Rembrandt, ja, natürlich«, rief Milos aus. »Wie konnte ich das nur vergessen? Aber Doktor Murray behauptet, dass solche Gedächtnislücken nicht ungewöhnlich sind, wenn man eins auf den Schädel gekriegt hat. Aber sonst kann ich mich an so ziemlich alles erinnern, da fehlt mir nichts. Aber mein Handy ist verschwunden, deshalb konnte ich dich nicht anrufen. Ich weiß nicht, ob ich es verloren oder im Hotelzimmer liegen gelassen habe.«
    »Und die Geburtstagsfeier?«, fragte Leya.
    »Ich weiß«, stöhnte Milos. »Die ist ja heute Abend. Um halb acht kommt ein Wagen zum Hotel, um mich abzuholen, aus irgendeinem Grund kann ich mich daran genau erinnern … aber ich weiß nicht, ob wir das noch schaffen?«
    Leya schaute auf die Uhr. »Jetzt ist es zehn nach sieben.«
    Milos breitete die Arme aus. »Wir müssen los hier, Leya. Schließlich ist diese Geburtstagfeier ja überhaupt der Grund, warum ich hier bin!«
    Schwester Britney, die sich ein wenig im Hintergrund gehalten hatte, aber dem Gespräch doch gefolgt war, trat zu ihnen und legte Milos eine Hand auf den Arm. »Doktor Murray hat Sie bereits gesundgeschrieben. Wir waren nur gezwungen, zu warten, bis die Dinge sich klären, verstehen Sie? Es hindert Sie nichts daran, umgehend das Krankenhaus zu verlassen.«
    »Vielen Dank, Schwester Britney«, sagte Leya. Ergriff Milos’ Hand und zog ihn mit sich zur Tür. »Entschuldigen Sie, aber wir haben es eilig.«
    »Wie heißt das Restaurant, in dem dein Gönner seinen Geburtstag feiert?«, wollte Leya wissen, als sie auf dem Weg hinunter im Fahrstuhl waren.
    »Keine Ahnung«, antwortete Milos.
    »Hast du das auch vergessen?«
    »Das habe ich nie gewusst«, erklärte Milos.
    »Das bedeutet, dass wir in einer Viertelstunde am Rembrandt sein müssen«, sagte Leya.
    »Das wäre nicht schlecht«, stimmte Milos zu, »sonst weiß ich nicht, was wir machen sollen.«
    »Aber das ist doch total absurd«, stöhnte Leya. »Du kommst hierher nach London und verbringst nur aus einem einzigen Grund vier Tage hier, und dann … dann verpasst du das eventuell auch noch. Wie sollen wir denn erfahren, welche Pläne dein Gönner hat, wenn du es nicht schaffst …?«
    »Nun, das ist sicher nicht die Welt«, unterbrach Milos sie.
    »Was?«, wunderte Leya sich, »was sagst du?«
    Milos lächelte. »Das Wichtigste an dieser Reise war nicht diese Feier. Das Wichtigste ist, dass ich dich wiedergetroffen habe.«
    »Aber Milos …«
    Er umarmte sie und küsste sie, doch genau in dem Moment öffneten sich die Fahrstuhltüren, und so bekamen sie eine ganze Reihe unerwünschter Zuschauer.
    »Dreizehn Minuten«, informierte Leya ihn, als sie zu der wartenden Reihe von Taxis liefen. »Ich glaube nicht, dass wir das schaffen. Aber vielleicht liegt ja eine Nachricht für dich dort … oder sie warten? Du hast doch keine Kopfschmerzen?«
    »Überhaupt nicht«, versicherte Milos. »Wie sehe ich aus?«
    »Du siehst aus wie jemand, der heimgekommen ist und einen Krieg gewonnen hat«, sagte Leya.
    »Genauso fühle ich mich auch«, strahlte Milos.
    Es war zehn Minuten nach acht, als das Taxi vor dem Rembrandt hielt. Es stand kein Auto vor dem Haus und wartete auf Mr. Skrupka, und es gab keine Nachricht für ihn in der Rezeption. Der Mann mit dem lächerlichen Schnurrbart, der eine Art Chefrezeptionist zu sein schien, hob die Handflächen zur Decke und drückte sein Bedauern aus.
    »Tut mir leid. Die Geschwister Miller wurden wie vereinbart abgeholt. Was wir übrigens nicht bedauern. Aber es stimmt, Sie sollten mit demselben Wagen fahren, Mr. Skrupka. Zumindest haben wir diese Information … ich glaube, sie haben sogar noch eine Weile länger gewartet, aber als Sie nicht aufgetaucht sind, da sind sie ohne Sie losgefahren. Ja, offensichtlich.«
    Er strich sich über den Schnurrbart und zuckte mit den Schultern, als ob damit die Sache erledigt wäre.
    »Und wohin sind sie gefahren?«, fragte

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