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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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einfangen«, seufzte sie. »Aber eine so große Leinwand gibt es nicht.«
    In seinem Lächeln lag eine Traurigkeit, die ihr ans Herz ging. Er streckte seine Hand aus. »Wenn du länger bleiben würdest, könnte es dir vielleicht gelingen.«
    »Du weißt, dass es nicht geht.« Sie schaute in seine Augen, als er sie auf die Füße zog. Seine Berührung und seine Nähe raubten ihr den Atem, und als sie dort in den länger werdenden Schatten standen, war es, als wären sie mit einem Mal ganz allein auf der Welt.
    Seine große Hand legte sich um ihre Finger, und in diesem Augenblick fühlte sie sich lebendiger denn je. Sie schaute zu ihm auf und zwang ihn kraft ihres Willens, sie zu küssen.
    Seine Lippen berührten ihre, und Verlangen und Sehnsucht durchfuhren sie wie ein Schock, während sie sich an ihn lehnte.
    »Verzeih«, sagte er hastig, zog sich zurück und ließ ihre Hand los. »Das hätte ich nicht tun sollen.«
    »Mir hat es ziemlich gut gefallen«, hauchte sie, Wärme und Verlangen durchströmten sie noch immer, und sie trat erneut auf ihn zu.
    Sein Atem strich über ihr Haar und ihre Wimpern, seine Brust hob und senkte sich, während sein Herzschlag raste.
    Lulu sehnte sich nach seinen starken Armen, seinen Fingern in ihrem Haar, seinem Kuss auf ihrem Mund. Sie wollte, dass er sie an sich drückte, wollte seinen Herzschlag spüren, wissen, dass sein Verlangen ebenso groß war wie das ihre – wollte mit ihren Fingern an seinem Rücken entlangfahren und die Hitze von Haut an Haut spüren. Sie wankte auf ihn zu.
    Er wich abermals zurück, und seine starken Hände hielten sie auf Abstand. »Wir dürfen das nicht, Lulu«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Warum?« Plötzlich kam sie sich hilflos und schüchtern vor.
    »Es wäre nicht richtig, wenn wir etwas anfangen, das wir unmöglich fortsetzen können«, sagte er heiser. Er warf einen Blick über ihre Schulter. »Und ich glaube nicht, dass du gern ein solches Publikum hättest.«
    Erst jetzt bemerkte sie, dass eine Reihe interessierter Stallburschen auf dem Grundstück nebenan stand, und wurde hochrot.
    Er nahm ihre Hand, küsste die Handfläche, seine Augen dunkel wie geschmolzene Schokolade. »Ich glaube, wir sollten zum Abendessen ins Haus gehen. Die Glocke hat vor mindestens einer halben Stunde geläutet.«
Freitag, Hobart
    Glenorchy war ein Vorort im Norden Hobarts, der sich um die Rennbahn und den Turnierplatz Elwick schloss. Von dort hatte man einen Blick über den Derwent-River zur Meehan-Gebirgskette im Osten und zum prächtigen, von Wolken verschleierten Mount Wellington im Westen.
    Es war früh am Morgen, die Pferde waren trainiert und versorgt, und Joe wollte vor dem Rennen am nächsten Tag die Bahn abschreiten. Die Stallburschen fuhren hinten mit, dennein Ausflug nach Elwick war ein seltenes Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen wollte.
    Als er durch die Tore fuhr, vorbei an dem geschäftigen Turnierplatz auf den fast leeren Parkplatz der Rennbahn, versuchte er, sich Lulu aus dem Kopf zu schlagen. Er hatte zu arbeiten und musste sich konzentrieren, aber es war schwer, wo sie doch ganz in der Nähe war, denn die Erinnerung an ihren flüchtigen Kuss blieb und quälte ihn.
    Er stieg aus dem Geländewagen, während Eliza direkt neben ihm bremste. Er wartete, bis die drei jungen Frauen ausgestiegen waren, und war unwillkürlich stolz auf die Anlage, als sie sich umschauten. »Was haltet ihr davon?«
    Lulus Augen leuchteten. »Ich finde es wunderschön, besonders die Haupttribüne gefällt mir – sie ist … einfach prachtvoll.«
    Er lachte. »Sie ist Hobarts ganzer Stolz, erbaut am Ende des letzten Jahrhunderts, als die Rennbahn eröffnet wurde. Es hieß, sie sollte abgerissen und durch eine neue ersetzt werden, aber ich schätze, sie wird in hundert Jahren noch stehen.«
    Lulu betrachtete das Backsteingebäude mit seinen schmiedeeisernen Verandageländern und dem eigenartigen Turm, der eine Seite abrundete. »Die Viktorianer wussten auf jeden Fall, wie man für die Ewigkeit baut, aber ihr Stil ist für meinen Geschmack ein bisschen zu überspannt.« Sie grinste. »Aber es macht großen Spaß, hier zu sein, kein Wunder, dass Hobart stolz darauf ist.«
    »Ich muss noch mit dem für die Rennbahn Zuständigen sprechen und ein paar Dinge klären, bevor wir die Bahn abschreiten. Eliza will sich die Stallungen für Moonbeam ansehen, daher seid ihr eine Weile euch selbst überlassen. Ist das in Ordnung, bis ich wiederkomme?«
    »Klar«, erwiderte sie und

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