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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Magier ist fort?« fragte sie interessiert.
    »Ja, deshalb suchen wir nach ihm. Wir werden den Himmelstaler auf der Gerippeinsel finden.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Warum?«
    »Weil es keinen Himmelstaler mehr gibt.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt…«
    »Dummer Junge! Ich habe dir gesagt, wozu er in der Vergangenheit benutzt wurde. Die Anstrengung seiner gewaltigen Magie läßt ihn zusammenschmelzen, und so hört er auf zu existieren, nachdem er seine Funktion erfüllt hat.«
    »Aber…«
    »Daher muß er jedesmal aufs neue geschmiedet werden. Das ist der Schlüssel zu seinem Gebrauch.«
    »Das…«
    Sie lachte ihn wieder aus. »Wie wenig du doch deine Mission verstanden hast! Hast du wirklich geglaubt, daß es sich bei dem Gerippe um einen Ort handelt?«
    »Ich…« Dolph kam sich ziemlich dämlich vor.
    »Da könnte sie recht haben«, meinte der Schädel mürrisch.
    »Aber wie sollen wir den Himmelstaler denn herstellen?« fragte Dolph. »Wir wissen doch gar nichts über ihn!«
    »Aber ich weiß etwas«, erwiderte Mela.
    »Ja? Dann sag es uns!«
    »Komm hinunter in mein Heim, dann werde ich es dir erzählen, lieblicher Prinz.«
    »Nein!«
    »Ich versichere dir, daß ich dich nicht mißhandeln werde, Prinz. Ich möchte nur für eine Weile deine Gesellschaft genießen.«
    Wieder erinnerte Dolph sich an die Vila, deren Interessen sich als äußerst klebrig herausgestellt hatten. »Ich gebe aber keine gute Gesellschaft ab.«
    »Nun, im Augenblick vielleicht nicht. Aber mit der Zeit wirst du eine ausgezeichnete Gesellschaft abgeben, da bin ich ganz sicher. Ich kann warten.«
    Jetzt war sich Dolph erst recht sicher, daß er sich davonmachen sollte. »Nein!«
    »Ich kann dich nicht locken?« fragte Mela mit gefurchter Stirn.
    »Nein! Verschwinde!«
    »Ich singe dir sogar ein hübsches Lied.«
    »Nein!«
    Nun runzelte sie die Stirn erst recht. »Dann werde ich dir eben ein Lied singen, das nicht ganz so hübsch ist. Du läßt mich unvernünftig werden, Prinz Dolph. Das ist nicht klug.«
    »Ich bin auch kein kluger Mensch!« versetzte er. »Ich bin nur ein Junge!«
    »Und ich bin eine Meerfrau. Über meinen Typ mußt du noch einiges lernen.«
    »Ich will aber gar nichts lernen!«
    »Ich habe ein Auge auf dich geworfen, und ich werde dich kriegen, mein reizender Prinz.«
    Dolph war sich nicht sicher, wie sie das meinte, aber keine der Deutungen, die ihm einfielen, sagten ihm sonderlich zu. »Können wir nicht schneller fahren?« fragte er Mark.
    »Nur wenn der Wind stärker wird«, erwiderte der Schädel.
    Doch statt dessen setzte nun eine Flaute ein. Genau im falschen Augenblick.
    Melantha begann zu singen. Ihre Stimme klang unheimlich. Es hörte sich eher nach Gespenstern an, die von einem Windstoß umhergeweht wurden, als nach Musik. Und doch besaß sie eine gewisse bezaubernde Qualität. Dolph ertappte sich dabei, wie er sich danach sehnte, bei ihr zu sein.
    Aber dann nahm der Wind wieder zu. Ein Schatten legte sich auf das Boot. Dolph hob den Blick und mußte zu seinem Entsetzen erkennen, daß sich ein Sturm zusammenbraute.
    »Ausgerechnet jetzt muß ein Unwetter aufkommen!« rief er.
    »Das ist nicht gerade ein Zufall«, rief ihm Mela aus den immer stärker werdenden Wellen zu.
    »Das stimmt!« knurrte der Schädel. »Meerfrauen können Stürme heraufbeschwören.«
    »Und ob wir das können«, rief Mela ihnen über das Brüllen des Windes zu. »Wir haben eine Abmachung mit König Fracto, einen Pakt zur gegenseitigen Hilfeleistung.«
    »Von dem habe ich gehört«, meinte der Schädel. »Das ist die schlimmste aller Wolken. Cumulo Fracto Nimbus. Immer auf der Suche nach Ärger.«
    »Ich werde ihm sagen, daß er verschwinden soll, wenn du mit mir kommst«, rief Mela.
    »Laß dich mit ihr nur auf keinen Handel ein!« mahnte der Schädel. »Wir steuern das Land an, da können wir ihr entkommen.«
    Das Boot machte eine Wende, nahm Kurs auf das Ufer.
    Mela begann wieder zu singen. Sofort verstärkte sich der Sturm. Der Wind packte das Segel und peitschte es umher. Das Boot geriet in eine furchterregende Schräglage.
    »Das gefällt mir nicht«, meinte der Schädel. »Wir sollten besser unser Segel reffen.«
    »Mir gefällt das auch nicht«, erwiderte Dolph. »Ich glaube, ich werde seekrank!«
    »Nicht in meinem Gewässer, o nein!« protestierte Mela.
    »Ich kann auch nichts dafür«, sagte Dolph und beugte sich über die Bootskante.
    »Wenn du das tust, machst du hinterher auch alles wieder sauber!« rief sie und kam

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