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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sauseschnell wollte. Nun, das ging ihn nichts an. Seine Aufgabe war es, Prinz Dolph unbeschadet durch diese Queste zu führen.
    Kurz darauf tauchte Mela auf. Mark reichte ihr den Spiegel und erklärte ihr seine Bedienung.

7
Draco
    Dolph blickte Chex Zentaur nach, wie sie am fernen Himmel verschwand. Er hatte gewußt, daß sie Marks Freundin war, hatte aber nicht geglaubt, daß sie ihm zu Hilfe eilen würde. Sie hatte es Mark ermöglicht, Dolph zu retten, was sein Glück war. Dann schwenkte sein Blick zum Meer hinüber, als die Meerfrau davonschwamm. Es stimmte schon, daß er mit seiner Queste fortfahren mußte; und doch war Mela recht nett gewesen. Wenn…
    »Wir müssen uns jetzt einen Schlachtplan zurechtlegen«, sagte Mark forsch und unterbrach Dolphs Gedankengang. »Die Meerfrau hat erzählt, daß es Draco Drache war, der ihren Mann tötete und den Feuerwasseropal entwendete. Draco wohnt auf dem Berg Etamin, der zu einem Gebirgszug im Drachenland gehört, in der Nähe der Region der Luft. Chex hat von ihrer Mutter Chem einiges an geographischem Wissen geerbt, und sie meint, daß wir den Gebirgszug eigentlich leicht erkennen müßten, er hat nämlich die Form eines riesigen Drachen.«
    Dolph hatte die Diskussionen, die das Skelett mit Mela und Chex geführt war, nicht sonderlich aufmerksam verfolgt, weil die Beine der Meerfrau ihn abgelenkt hatten. Eigentlich hatte er noch nie sonderlich auf Beine geachtet, aber immer, wenn er diese hier sah, fand er sie seltsam interessant. Tatsächlich…
    »Du mußt also die Gestalt eines Rokh annehmen und mich nach Nordosten zur Region der Luft bringen, wo wir die Lage peilen wollen. Je schneller wir dort sind, um so schneller können wir den Opal zurückholen und Grazi damit auslösen.«
    »Ich frage mich, was es mit ihren Beinen auf sich hat«, überlegte Dolph laut.
    »Nun, sie hat tatsächlich hübsche Knochen«, meinte Mark. »Sogar sehr hübsche Knochen, wenn man es genau nimmt. Aber dies ist jetzt nicht die Zeit, über Grazi nachzudenken; es ist die Zeit aufzubrechen.«
    Dolph hatte gar nicht über Grazis Beine nachgedacht, aber er entschied sich, diesen Irrtum lieber nicht aufzuklären. Also verwandelte er sich in den Rokh, nahm das Skelett auf und flog in Richtung Nordwesten davon. Im letzten Moment packte Mark Dolphs Rucksack; obwohl das Skelett im wahrsten Sinne des Wortes ein Hohlkopf war, vermochte er sich doch an dererlei Kleinigkeiten zu erinnern.
    Diesmal war Dolphs Flügelschlag kräftiger, weil er beim letzten Mal in dieser Gestalt schon etwas Übung gewonnen hatte. Er konnte zwar jede lebende Gestalt annehmen und bekam dann auch die Eigenschaften dieser Gestalt, einschließlich ihrer Sprache, aber es bedurfte doch einiger Praxis, um sie wirkungsvoll zu nutzen. Er wußte, daß er jedesmal, wenn er wieder zum Rokh werden sollte, besser sein würde, obwohl er niemals so gut werden würde wie die wirklichen Rokhs. Aus diesem Grund neigte er zur Spezialisierung; es hatte keinen Sinn, hundert verschiedene Arten von Kreaturen mehr schlecht als recht darzustellen, wenn es ihm viel besser gelang, ein Dutzend Lebewesen nachzuahmen oder wenn er bei zweien oder dreien sogar sehr gute Leistung zu vollbringen vermochte. Teil seines Talents war es auch, daß er sein menschliches Bewußtsein beibehielt, egal was für ein Lebewesen er wurde – selbst wenn er eine Pflanze war, selbst wenn er sich in einen Hypnokürbis verwandelte! Aber er hatte sich noch nicht darauf festgelegt, welche Formen am besten für eine Spezialisierung geeignet waren. An Land bevorzugte er den Oger, weil kein Lebewesen, das noch ganz bei Trost war, sich einem Oger in den Weg stellte; aus ähnlichen Gründen zog er den Rokh in der Luft vor, aber in welches Wesen des Wassers sollte er sich verwandeln. Vielleicht in einen Meermann; dann könnte er…
    »Da unten ist die Spalte!« rief Mark.
    Dolph unterdrückte ein verärgertes Zittern. Wie schaffte das Skelett es nur, seinen Gedankengang jedesmal dann zu unterbrechen, wenn er gerade interessant wurde? Er spähte hinunter. Tatsächlich, da war die große, zerklüftete Schlucht, die das ganze Land Xanth durchzog, Dolph wußte, daß die Spalte viele Jahre lang auf keiner Landkarte aufgetaucht war – auf mundanischen Karten war sie immer noch nicht zu sehen, aber das spielte ja auch keine Rolle – weil nämlich ein mächtiger Vergessenszauber auf ihr geruht hatte. Sein Vater Dor hatte diesen Zauber vor achthundertundsiebenundzwanzig Jahren ausgelöst,

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