Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sich auf den Nestrand. »He, Knochengerippe, das gefällt mir gar nicht«, gestand Brick. »Hört sich an, als würde jemand einen Tunnel durch die Wand graben.«
    »Mir gefällt das auch nicht, Flattermaxe. Glaubst du, daß irgend jemand gemerkt hat, daß Draco fort ist? Ich könnte ihn mit meiner Pfeife zurückholen.«
    »Blas nur nicht die Pfeife!« rief die Fledermaus. »Wenn er zurückkommt und wegen nichts und wieder nichts die Zeremonie verpaßt, wird er uns grillen.«
    Mark war dazu geneigt, Bricks Urteil in diesem Punkt zu respektieren. Nein, einen falschen Alarm wollten sie wahrhaftig nicht auslösen. Nun waren sie Verbündete in ihrem Bestreben, Ärger zu vermeiden. »Könnte es ein Felswurm sein, der sich verirrt hat?«
    »Felswürmer klopfen nicht, die malmen.«
    »Dann sollen wir besser ein Ohr offenhalten«, entschied Mark. »Und vergiß nicht, falls es Ärger gibt: Wir sind auf derselben Seite, bis der Drache wieder da ist.«
    »Mir bleibt auch gar nichts erspart, Kahlschädel«, erwiderte Blick und hob ab.
    Mark setzte die Suche fort. Plötzlich entdeckte er ihn: einen wunderschönen Stein, der von flüssigem Feuer glitzerte. Der Feuerwasseropal!
    Doch dann sah er genauer hin. Da lagen ja zwei! Er rieb sich mit einem Knochenfinger die Augenhöhle, aber die beiden Steine waren immer noch da. Er nahm sie auf. Es stimmte: Zwillingsopale. Welcher gehörte nun der Meerfrau?
    Brick kam zurückgeflogen. »Wir haben Stimmen gehört. Jetzt wissen wir es genauer – es sind Kobolde!«
    »Kobolde! Hier?«
    »Die leben tiefer im Berg, unter den Naga. In der Regel kommen sie nicht so nahe heran.«
    »Die Naga?«
    »Schlangen. Die belästigen uns nicht, und die Kobolde belästigen sie nicht. Jedenfalls nicht viel. Aber wenn die Kobolde hierher kommen, kann es dafür nur einen Grund geben.«
    »Die Edelsteine in diesem Nest.«
    »Wie hast du das erraten, Hohlkopf?«
    »Einfach nur Glück gehabt, Nachtschwärmer. Soll ich meine Pfeife blasen?«
    Der Fledermäuserich überlegte. »Vielleicht sind es nur wenige. Damit kämen wir dann schon selbst zurecht. Wenn wir unsern Herrn Draco in einer unwichtigen Angelegenheit herbeirufen, zieht er uns die Flügel lang und läßt uns auf den Stalagmiten Gewaltmärsche veranstalten.«
    »Gut, dann warten wir ab.« Es war offensichtlich, daß der Drache sich nicht wegen irgendwelcher Kleinigkeiten stören lassen wollte.
    Brick flog davon. Mark setzte die beiden Opale ab und überlegte. Wenn die Kobolde kamen, mußten sie entweder gesehen haben, wie der Drache davonflog, oder sie hatten von der Zeremonie erfahren und ihren Überfall entsprechend geplant. Das wiederum bedeutete, daß sie wahrscheinlich ausgerüstet waren, um mit den Fledermäusen fertigzuwerden, die für sie ohnehin keine allzu große Gefahr darstellten. Aber wahrscheinlich wußten sie nichts von Mark. Konnte er das Nest allein verteidigen?
    Er war sich dessen zwar nicht sicher, andererseits würde er aber auch jederzeit seine Pfeife blasen können, wenn er wirklich in Bedrängung geriet. Er wollte allerdings nicht daran schuld sein, daß Draco und Dolph die Zeremonie verpaßten; darüber würden beide äußerst zornig sein.
    Das Klopfen wurde immer lauter. Nach einer Weile durchbrachen die Meißel die Wand, tief unten auf Höhe des Höhlenbodens. Gleißendes Licht schien herein. Kein Zweifel mehr: Die Kobolde waren auf Raubzug!
    Der erste Kobold trat in die Höhle, er trug eine knatternde Fackel in der Hand. Die Fledermäuse griffen im Sturzflug an. Der Kobold fluchte und schlug nach ihnen, wedelte mit seiner Fackel. »Holt die Kapuzen raus!« schrie er in das Loch zurück, aus dem er hervorgetreten war. »Das Ungeziefer will Staub aufwirbeln!«
    »Ungeziefer!« erwiderte Brick empört. »Hör mal zu, du Geröllschädel…«
    Aber die Kobolde ignorierten ihn. Immer mehr kamen in die Höhle, sie trugen Helme mit herabhängenden schweren Schutzklappen. Außerdem hatten sie Umhänge und Handschuhe an. Jeder dritte trug eine Fackel, die nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als Waffe diente. Die Fledermäuse griffen zwar unentwegt an, kamen aber nicht weiter; gegen diese Schutzkleidung konnten sie nichts ausrichten, und das Feuer der Kobolde wirkte sich verheerend auf ihre Flügel aus.
    Es schien ein halbes Dutzend Kobolde zu sein. Mark gelangte zu der Einschätzung, daß sie keine ernsthafte Gefahr darstellten, weil sie unmöglich bis zum Nest des Drachen hinaufklettern könnten.
    Da aber betraten weitere Kobolde

Weitere Kostenlose Bücher