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Himmels-Taler

Titel: Himmels-Taler Kostenlos Bücher Online Lesen
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müssen wir uns schnell in Bewegung setzen. Es wäre besser gewesen, wenn wir Euch zurückgelassen hätten, aber ich fürchte, daß wir Eurer Gegenwart bedürfen werden, um nämlich Eurem Beschützer klarzumachen, daß wir tatsächlich in seinem Interesse handeln. Bleibt bei Nada; sie wird Euch führen, denn sie kennt genau unsere Methoden.«
    »Äh, klar, Majestät«, pflichtete Dolph ihm bei. Erwachsene waren immer so herrisch!
    »Dann losgekrochen!« befahl der König. Sofort schlängelten die Naga los.
    »Wir folgen«, sagte Nada und machte sich ebenfalls auf.
    Dolph kroch ebenfalls los, verhedderte sich aber schon bald in seinen eigenen Windungen. Er hatte noch nie so eine Mischform angenommen und war überhaupt nicht damit vertraut. Sein Menschenkopf wollte zu Fuß gehen, sein Schlangentorso dagegen wollte gleiten.
    »Oh, stimmt ja – du bist ja ein Mensch!« sagte Naga. »Du weißt ja gar nicht, wie man gleitet!«
    »Das kann ich allerdings nicht«, stimmte er bedauernd zu. Tatsächlich wäre es ihm in einem reinen Schlangenkörper wesentlich leichter gefallen, weil dann das Schlangenhirn die Sache übernommen hätte. »Ich habe mich in diese Gestalt verwandelt, um mit dem König zu sprechen, aber ich brauche immer eine Weile, um mich an eine neue Form zu gewöhnen.«
    »Ich weiß. Ich habe Ewigkeiten gebraucht, bis ich gehen konnte«, erzählte sie. »Ständig bin ich umgefallen.«
    »Du kannst auch deine Gestalt verwandeln?« fragte er überrascht.
    »Natürlich! In eine menschliche und in eine Schlangengestalt. Das können wir alle, denn das entspricht unserer Natur. Aber meine natürliche Form gefällt mir am besten. Dir nicht auch?«
    »Aber meine natürliche Form ist die menschliche.«
    »Dafür kannst du ja nichts«, meinte sie tröstend. »Aber wenigstens kannst du dich in eine bessere Gestalt verwandeln. Komm, ich zeige dir mal, wie man gleitet. Sieh mir einfach nur zu.«
    Dolph erkannte, daß das Gestaltwandeln der anderen Kreaturen mit ihrem Ursprung zu tun hatte. Die Meerfrau stammte von Fischen und Menschen ab, während die Naga ebenfalls die ursprünglichen Gestalten ihrer Vorfahren annehmen konnten. Es waren keine Magier, denn ihre Fähigkeiten waren beschränkt. Er dagegen konnte jede Gestalt annehmen, unabhängig von seiner Herkunft.
    Nada schlängelte sich durch die Höhle. Ihr Schlangenkörper streckte und dehnte sich und wirkte in der Bewegung wirklich recht hübsch. »Du mußt dich gegenstemmen und nach vorn drücken«, erklärte sie.
    Er versuchte seinen Oberkörper auf die gleiche Weise zu biegen. Das gelang ihm zwar nur sehr unbeholfen, aber immerhin konnte er sich fortbewegen. Langsam begann sein Menschengehirn die Sache zu begreifen.
    Plötzlich tauchte der König wieder auf. »Was hält Euch auf?« wollte er wissen.
    »Ich habe nur ein bißchen Schwierigkeiten voranzukommen, Majestät«, sagte Dolph verlegen.
    »Das ist meine Schuld, Papi«, warf Nada schnell ein. »Ich wußte nicht…«
    »Das ist eine Verlobung hier, und keine Hochzeit!« fauchte der König. »Kein Grund, die Sache schon jetzt zu ernst zu nehmen! Wartet, bis ihr volljährig seid. Und jetzt kommt endlich, wir können den Marsch nicht ewig aufhalten.«
    Dolph tauschte einen Blick mit Nada aus, die erneut errötete. Eltern waren immer gleich, in ganz Xanth und wahrscheinlich sogar in Mundania! Wortlos folgten sie dem König.
    Dolph hatte immer noch seine Schwierigkeiten, Schritt zu halten. »Hier«, sagte Nada. »Komm neben mich und ahme ganz genau meine Bewegungen nach, bis du es kapiert hast. Es ist gar nicht so schwer.«
    Also kroch Dolph neben sie, bis ihre Schlangenkörper sich berührten, er auf der linken, sie auf der rechten Seite. Sie bewegte den Kopf nach rechts, und er folgte. Ihr Mittelteil drückte nach links, und er gab nach. Mit erstaunlicher Geschmeidigkeit und Leichtigkeit glitten sie gemeinsam voran. Dann schwang ihr Kopf nach links, der Körper dagegen nach rechts, und als er die Bewegung nachahmte, glitt auch er mühelos vorwärts. Es war wie Magie! Sie brauchten nur im rechten Rhythmus zu schlängeln, dann kamen sie wie von allein voran. Schon bald ging es besser.
    Der König blickte zurück. Dann schüttelte er den Kopf. »Welch eine Ungeduld!« brummte er. »Können nicht warten, bis sie Erwachsenenspiele machen dürfen! Was soll nur aus der jungen Generation werden?«
    »Erwachsenenspiele?« fragte Dolph verwirrt.
    Nada errötete ein drittes Mal. »Du weißt schon, den Storch zu

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