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Himmelsbrut / Victor (German Edition)

Himmelsbrut / Victor (German Edition)

Titel: Himmelsbrut / Victor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
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Warum ich dir das erzähle? Ich kenne deinen Neffen Joshua, Zel hält ihn auch gefangen. Ich weiß nicht warum. Joshua erzählte mir irgendetwas von einem Pakt und einem Ritual, doch dann wurden wir unterbrochen. Zel war furchtbar eifersüchtig und wütend. Er neigte schon immer zu Gewalt, wenn er sauer ist. Jedenfalls sagte Joshua zu mir, dass ich mich an euch wenden soll, wenn ich keinen Ausweg mehr sehe oder er keinen Fluchtweg fände."
    Ronan wusste beim besten Willen nicht, was er davon halten sollte, er hatte ja mit allem Möglichen gerechnet, aber damit? Das Ganze konnte auch locker eine Falle sein, aber was hatte er jetzt schon für eine Wahl? Zumindest konnte er in ihren Worten keine Lüge erkennen, so sehr er auch in ihren Gefühlen forschte. Bei starken Persönlichkeiten, die auch noch Nephilim Abstammung waren war es schwer, die Gefühle vollständig abzurufen. Es gab viele Barrieren, die man in ihrem Geist nicht einfach so durchdringen konnte, doch bei Mac war seine Fähigkeit völlig außer Kraft gesetzt. Sie besaß so etwas wie eine undurchdringliche Mauer, die er nicht einzureißen vermochte.
    „Ich muss jetzt wieder zurück, Wächter, und ich kann nur hoffen, dass du weißt was zu tun ist. Mein Schicksal ist ein anderes!" Sie löste sich aus seinen Armen und sah sich kurz um, um sicher zu gehen, dass niemand sie sah dann breitete sie ihre Flügel aus.
    „Warte Mac! Du kannst doch nicht allen Ernstes wieder zu ihm zurück gehen? Was, wenn er dich wieder schlägt oder schlimmer noch tötet?"
    „Mach dir mal keine Gedanken um mich, seit Jahrhunderten ist das mein Leben. Ich kann damit umgehen." Ein kräftiger Schlag mit den Flügeln und sie entschwebte aus seinem Sichtbereich.
    Noch eine ganze Weile stand er so da und starrte hoch zum Himmel, er wusste nicht, ob er sie je wiedersehen würde und aus irgendeinem Grund verpasste ihm das ein mieses Gefühl in seinem Herzen.
     
     
     
    Früher
    In seinem ganzen endlosen Leben hatte er noch nie solche Angst gespürt. Jetzt schon, war die halbe Nacht und fast der ganze Tag vergangen seit bei Aurelia die ersten Wehen eingesetzt hatten. Sarazel wusste nicht, wo seine Frau all die Kraft hernahm. Mittlerweile waren ihre Schmerzen dauerhaft anhaltend und die Amme hatte Sarazel unmissverständlich klar gemacht, dass Aurelia die Geburt wohl nicht überleben würde.
    Sarazel blickte auf seine wunderschöne, starke Frau, die über Stunden vom Geburtsschmerz gepeinigt, so schwach geworden war, dass sie kaum noch die Augen aufhalten konnte. Trotzdem rang sie sich für ihn ein schwaches Lächeln ab. ,,Was auch immer passiert, mein Liebster," hatte sie mit leiser Stimme gesagt. ,,Versprich mir, dass du gut für unseren Sohn sorgen wirst. Er soll Ethan heißen, wie mein verstorbener, geliebter Vater. Zeige unserem Kind, dass es auch andere Dinge auf dieser wunderbaren Welt gibt, als Tod, Hass und Zerstörung. Lehre ihn, was ich nicht mehr zu tun vermag, sollte ich euch verlassen."
    Sie hatte ihm das nach einem halben Tag voller Schmerz gesagt, als hätte sie gewusst, wie das hier enden würde.
    Doch er könnte und würde ihren Tod nicht akzeptieren, auch wenn er deshalb in die Hölle gehen müsste.
    Sarazel würde Aurelia nicht sterben lassen, was auch immer er dafür tun müsste. Sie war seine Liebe, sein Herz, seine Seele! Wenn sie starb, hatte auch er kein Leben mehr.
    Verdammt sei Derdekea und ihre Prophezeiungen. Verdammt sei Shemhazai, der sie alle überredet hatte auf die Erde zu kommen. Wie viele Menschen hatten schon wegen der Gefallenen Engel leiden müssen? Wie viele gute Seelen hatten wegen ihnen sterben müssen? Am liebsten hätte er etwas zerschlagen oder laut geschrien. Doch er tat es nicht.
    Stattdessen nahm er den Lappen aus der Schüssel neben ihrem Bett und tupfte ihr zärtlich den Schweiß von der Stirn. ,,Du wirst nicht sterben, Liebes. Du nicht und unser Kind auch nicht. Ich werde das nicht zulassen, hörst du?"
    Sie hatte nur genickt und er war nicht weiter darauf eingegangen, weil er wusste wie wichtig ihr ihre Worte waren.
    Die Amme kam wieder in das Zimmer und unterbrach seine Gedanken. Die alte Frau ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. ,,Soll ich nach jemandem schicken lassen, der dem Übergang beiwohnt und ein paar Worte spricht, bevor sie zu den Göttern geht? Wir haben einen Ältesten, der diese Aufgaben übernimmt."
    Voller Zorn drehte Sarazel sich zu ihr um. ,,Niemand wird hier irgendwo hingehen!" , schrie er die Alte

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