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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Kokosnüsse und Brotfrüchte von der Insel mit. Eine Woche später erschien Vincent mit der Himmelsgöttin.
    Sarapul hatte noch immer die Machete, die der Flieger ihm geschenkt hatte. Es war mehr, als er jemals von Vater Rodriguez bekommen hatte, aber der Kannibale glaubte trotzdem nicht, daß Vincent ein Gott war. Selbst wenn Vincent die Japaner verjagt und den Haifischmenschen Nahrungsmittel mitgebracht und sie so vor dem Verhungern gerettet hatte. Doch Sarapul hatte die alten Götter schon einmal erzürnt, und diesen Fehler würde er nicht wiederholen.
    Als der weiße Medizinmann auftauchte, hatte auch er von dem Gott am Kreuz geredet, und die Haifischmenschen nahmen zwar die Lebensmittel an und die Medizin, die er ihnen gab, sie gingen sogar zu seinen Gottesdiensten, doch sie vergaßen niemals Vincent, ihren Retter. Der Gott am Kreuz hatte sie schon einmal im Stich gelassen. Irgendwann bekannte sich dann auch der weiße Medizinmann zu Vincent. Aber Sarapul hielt an den alten Sitten und Gebräuchen fest, selbst dann, als die Himmelsgöttin wiederkehrte mit ihrem roten Schal und den ganzen Explosionen. Es war alles nur Entertainment: Christus war nichts weiter als ein Keks, Vincent nichts weiter als ein Flieger, und er, Sarapul, war ein Kannibale.
    Dennoch machte er Malink keine Vorwürfe dafür, daß er ihn aus dem Dorf verbannt hatte oder weil er noch immer an Vincents Versprechungen glaubte. Vincent war der Gott aus Malinks Kindheit, und Malink blieb ihm treu, ebenso wie Sarapul den alten Sitten und Gebräuchen treu blieb. Der Glaube blieb fester, wenn er einem Kind eingepflanzt wurde. Sarapul wußte das. Er war vielleicht verrückt, aber dumm war er nicht.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ihn der Glaube an Vincent völlig kaltgelassen, doch Malinks Traum verstörte ihn. Er mußte einiges klarstellen, bevor er den Mann in dem Brotfruchtbaum aufaß. Er mußte jetzt sofort mit Malink reden.
    Der Kannibale nahm den Pfad, der ins Dorf führte. Er schlich sich zwischen den Häusern hindurch, aus denen das zarte Schnauben schnarchender Kinder durch die Wände aus geflochtenem Stroh wehte wie das Zischen von Schweinefleisch in der Pfanne. Er schlich durch den Rauch erloschener Feuer, auf denen eben erst noch gekocht worden war, vorbei am Jungmännerhaus, und gelangte schließlich zum Strand, wo die Männer im Kreis herum saßen, tranken und leise miteinander redeten, während der Mond ihre Schultern in ein kaltes blaues Licht tauchte.
    Die Männer ließen sich in ihrer Unterhaltung nicht davon unterbrechen, daß Sarapul sich zu ihrem Kreis gesellte, und ignorierten höflich das Knirschen und Knacken seiner alten Knochen, als er sich in den Sand setzte. Einige der jüngeren Männer, denen in ihrer Kindheit das Schreckgespenst von Sarapul, dem Kannibalen, eingebleut worden war, rückten unauffällig herum, um ihre Messer schnell zur Hand zu haben. Malink begrüßte Sarapul mit einem Kopfnicken, schenkte ihm dann aus dem großen Glaskrug eine Kokosschale voll ein und reichte sie ihm.
    »Kein Kaffee oder Zucker für einen Monat«, sagte Malink. »Vincent ist wütend.«
    Sarapul leerte die Schale in einem Zug und reichte sie zurück. »Was ist mit Zigaretten?«
    »Der Medizinmann sagt, Zigaretten sind schlecht.«
    »Vincent hat Zigaretten geraucht«, insistierte Sarapul. »Er hat dir das Feuerzeug geschenkt.«
    Die jungen Männer rutschten bei der vertraulichen Erwähnung von Vincent unruhig auf ihren Plätzen herum. Es irritierte sie, wenn die alten Männer über ihn sprachen wie über eine lebende Person. Malink griff in den langen, flachen Korb, in dem er das Feuerzeug zusammen mit seinen anderen persönlichen Besitztümern aufbewahrte. Er berührte das Zippo, das Vincent ihm geschenkt hatte.
    »Zigaretten sind nicht gut für uns«, wiederholte er.
    »Dann sollte sie uns Zigaretten geben, um uns zu bestrafen«, beharrte Sarapul.
    Malink zog eine Ausgabe des People-Magazins aus seinem Korb hervor und lenkte so die Aufmerksamkeit von dem alten Kannibalen ab. Der alte Häuptling riß ein quadratisches Stück aus der Seite mit dem Impressum und reichte es weiter an Abo, einen muskulösen jungen Mann, der sich um die Tabakpflanzung der Haifischmenschen kümmerte.
    »Dreh eine«, sagte Malink. Abo streute Tabak aus seinem Korb auf das Papier.
    Malink legte die Illustrierte in den Sand und betrachtete blinzelnd die Seiten im Mondlicht. Alle aus dem Kreis beugten sich vor, um die Bilder anzuschauen.
    »Oprah ist wieder dünn«,

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