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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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wir auch gehen, wir sollten bei dem Höhenzug dort bleiben.«
    Das überraschte Beth. Manchmal gab Fred einen ganzen Tag keinen Ton von sich. Wenn er einmal sprach, hörten ihm die anderen aufmerksam zu, weil es so selten geschah.
    Lau Pin kehrte zurück und hörte Freds Worte. »Davon rate ich ab«, sagte er. »Auf dem Höhenzug könnte man uns schon von Weitem sehen.«
    »Ich meine nicht auf ihm«, erwiderte Fred. »Wir sollten in seiner Nähe bleiben. Mit seiner Hilfe können wir uns besser orientieren.« Er gestikulierte. »Als uns die Vogel-Leute hierherbrachten … Wisst ihr noch, dass wir einige blasenförmige Gebäude gesehen haben? Dann kam der Höhenzug, über dreißig oder vierzig Kilometer hinweg. Denkt daran, dass der Boden – Erde und Gestein – nur wenige Meter dick ist. Darunter befinden sich die Strukturelemente der Schale, und der Höhenzug könnte ein wichtiges Element darstellen. Wenn man hier etwas baut, so verankert man die wichtigen Dinge an tragenden Teilen …« Er unterstrich seine Worte mit einer weiteren Geste.
    Beth nickte und hoffte, dass sie dies von Mayras Kummer ablenken würde. Gegen ihre Trauer half nur Zeit. »Wir folgen dem Verlauf des Höhenzugs, einverstanden. Wir bleiben auf der einen Seite und halten uns von Arachnos fern.«
    Fred nickte ebenfalls, und Beth fuhr fort: »Wir wissen bereits, was wir essen können und was nicht. Das Fleisch braten wir mit den Lasern, damit uns kein Feuer verrät. Leute, wir müssen in erster Linie daran denken, nicht erwischt zu werden. Hören wir auf damit, einfach durchs Dickicht zu trampeln, ohne auf die Spuren zu achten, die wir dabei hinterlassen. Was haltet ihr davon, wenn wir den Weg von Baumwipfel zu Baumwipfel fortsetzen? Das ist zwar schwerer, aber nicht unmöglich.«
    Lau Pin runzelte die Stirn. »Eine gefährliche Sache. Und wir kämen langsamer voran.«
    »Aber wir hinterlassen keine Spuren«, sagte Mayra, die ihren Kummer zumindest vorübergehend zu vergessen schien. »Wie viel Arachno-Seil haben wir noch? Lau Pin?«
    »Ich habe Abduss’ Seil genommen«, sagte Lau Pin und deutete auf die Stricke, die er sich um den Leib geschlungen hatte.
    Beth begriff: Sie half Mayra am besten, indem sie sie mit der Notwendigkeit konfrontierte, gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Das brachte sie zurück in die Gruppe.
    »Ich glaube, Beth hat recht«, ließ sich Tananareve vernehmen. »Außerdem ist es nicht weit bis zum Höhenzug. Und wenn wir dort sind, Fred … Welches Ziel setzen wir uns dann?«
    »Bei den blasenförmigen Gebäuden befand sich eine Art Raumhafen«, warf Lau Pin ein. »Ich habe es nicht genau erkennen können, dazu war ich zu benommen. Aber es muss ein Raumhafen gewesen sein, nicht wahr? Und ich erinnere mich an Lagergebäude und so weiter.«
    »Vielleicht hast du recht.« Mayra atmete tief durch und schien zu emotionaler Stabilität zurückzufinden. »Aber vielleicht wird man genau dort nach uns suchen.«
    »Ja, ja«, sagte Fred. »Aber wenn wir dem Höhenzug in die andere Richtung folgen, finden wir etwas Wichtiges.«
    »Was denn?«, fragte Tananareve.
    »Sagen wir: etwas, das einen stabilen Anker erfordert.«
    »Na schön. Und wo befindet sich der Höhenzug?«
    Sie sahen sich an. Beth dachte nach, holte tief Luft und sagte: »Wir müssen hochklettern.«
    Vom Wipfel eines Flechtenbaums sahen sie den Höhenzug einige Kilometer entfernt – sie befanden sich am Rand seines langen Hangs. Der Weg von Wipfel zu Wipfel war mehr ein Schwimmen als ein Klettern. Die niedrige Schwerkraft half und verlieh ihren Bewegungen eine zeitlupenartige Eleganz, als sie von Ast zu Ast sprangen.
    Beth konnte über gewaltige Entfernungen hinweg sehen – im Gegensatz zur Erde war die Landschaft konkav. Ferne Dinge ragten empor und wurden sichtbar. Der Höhenrücken war recht auffällig: eine Ansammlung von Felsen, vier oder fünf Kilometer entfernt. Darüber leuchtete wie immer die rote Sonne, von der ein gleißender Jet ausging, erst weiß, dort, wo seine Temperaturen am höchsten waren, dann rot, als er zur Schale hin abkühlte. Beth beobachtete, wie sich einzelne Plasmastränge bewegten, wie Schlangen aus Feuer, die zu langsamer Musik tanzten.
    Kurz vor dem Höhenzug verharrten sie, um noch einmal alles zu besprechen.
    »Der Raumhafen«, sagte Beth. »Wir müssen in eine Zone mit normaler Gravitation zurückkehren. Wie steht es mit unserer Orientierung? Fred, wo befinden sich die blasenförmigen Gebäude?«
    Fred sah sich um und deutete nach

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