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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Zeit damit, einen Bericht für die Erde zu verfassen, mit einer vollständigen Datenübersicht, zu der auch Aufnahmen gehörten. Sie befanden sich auf der Brücke und sendeten den Bericht mithilfe des Hecklasers, als Beth plötzlich ein Gedanke kam. Es war gar nicht viel nötig, um den Kurs der SunSeeker dem der Schale anzupassen, und das bedeutete …
    Redwing sah erstaunt auf, als sie sagte: »Wir sind beide nach Glory unterwegs!«
    »Die Fremden, wer auch immer sie sind … Wollen sie vielleicht ebenfalls Glory besiedeln?«, fragte Mayra.
    »Ausgeschlossen«, erwiderte Abduss und betrat das Kommandodeck. »Welchen Sinn hätte das? Die Schale bietet einen millionenfach größeren Lebensraum als ein Planet.«
    Das schien ein Totschlagargument zu sein. Und doch … Die Schale flog mit gleichem Kurs nach Glory. Und das Sol-System befand sich direkt hinter ihnen.
    »Vielleicht ziehen sie einfach nur von Stern zu Stern«, vermutete der Captain. »Wie interstellare Touristen.«
    Niemand antwortete.
    »Wissen Sie über die Gravitationswellen Bescheid?«, fragte Redwing und sah sich um.
    Alle nickten. »Vor dem technischen Personal kann man nichts verbergen«, sagte Beth, ohne den Blick von den Anzeigen abzuwenden.
    »Glauben Sie, dass diese Konstruktion, diese Schale, nach dem Ursprung der Gravitationswellen sucht?«, fragte Abduss.
    »Vielleicht. Ein echtes Rätsel, nicht wahr?« Redwing sah sich erneut um.
    »Es stecken keine Signale in den Wellen«, sagte Mayra. »Als wir aufbrachen, hat man sie für reines Hintergrundrauschen gehalten.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass die Gravwellen von der Schale kommen?« Redwing deutete auf die Schirme. »Vielleicht von dem Jet?«
    »Dort gibt es keine Masse, die auch nur annähernd groß genug wäre, solche Gravitationswellen zu verursachen«, warf Cliff ein. »Ich habe während Beths Erwachen darüber gelesen.«
    »Auch im Glory-System gibt es keine ausreichend großen Massen«, sagte Abduss.
    Redwing überlegte. »Vielleicht wollen die Fremden nach Glory, weil sie dort einen Gravitationswellen-Generator vermuten.«
    Cliff zuckte die Schultern. Keine dieser Ideen klang richtig.
    »Auf Intuition scheint hier wenig Verlass zu sein«, sagte Beth trocken und über die Schulter hinweg, wobei ihr Blick auch diesmal auf die Kontrollen gerichtet blieb. Kurze Zeit später waren sie wieder alle bei der Arbeit, rechneten, überprüften und nahmen weitere Kurskorrekturen vor. Es tat gut, intensiv mit etwas beschäftigt zu sein, denn es lenkte von den Ungewissheiten der Situation ab. Beth sah, wie Cliff auf die Brücke kam und sie ganz offensichtlich beneidete – ihre Tage waren wenigstens durch Beschäftigung gut gefüllt.
    Sie richteten den Bug der SunSeeker auf die Mitte der Schale und wahrten eine respektvolle Distanz. Beth passte die Geschwindigkeit an, indem sie das Triebwerk zurückfuhr. »Eine kleine Ruhepause tut ihm vielleicht ganz gut. Möglicherweise funktioniert es anschließend besser«, sagte sie, ohne daran zu glauben. Der durchs »Astloch« kommende Jet hatte jede Menge schnelle Ionen in seiner Plasmafahne, und die übten beständigen Druck auf die Magnetfelder der Kollektoren aus. Stärkere Vibrationen gingen durchs lange Schiff; es schien sich zu schütteln. Immer wieder erzitterte der Boden unter ihren Füßen. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sich Beth wie der Kapitän eines Seeschiffes, das einen heftigen Sturm überstehen musste.
    Immer näher kamen sie dem Jet, der jetzt auch mit bloßem Auge zu sehen war. Er zeigte sich als ein grauweißes Brodeln, in dem es immer wieder gelb und blau blitzte. Rekombination von Plasma, erklärte Abduss. Aus dem Wabern kondensierten Atome, die ihre charakteristischen Spektren zeigten. Im Kontrollraum war das Licht inzwischen gedämpft, damit die Einzelheiten in den gefilterten Darstellungen der Sichtschirme besser zu erkennen waren. Doch außerhalb des Schiffes herrschte ein solches Gleißen, das einem Betrachter die Augen verbrannt wären, hätte er einen Blick aus dem Fenster geworfen.
    Der sich von der Schale entfernende Jet blieb seltsam schmal, wie gebündelt. Beth richtete den Zoom darauf. »Im Bereich des Astlochs wird der Jet schmaler und darunter etwas breiter. Und er enthält in regelmäßigen Abständen helle Punkte.«
    »Vermutlich Instabilitäten«, sagte Abduss und versuchte, seine Stimme ruhig zu halten. »Ich nehme an, der Jet wird im Bereich der Öffnung magnetisch zusammengepresst.«
    Korkenzieherartige

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