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Himmelskraft

Titel: Himmelskraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Headstone die Chiffrebuchstaben der bewußten Notiz unter die Nase hielt, kam ihm die Erinnerung langsam wieder. J. Z. - ja, John oder Jonny mußte der Mann wohl mit seinem Vornamen geheißen haben. Z - hm, das mußte irgend etwas Alttestamentarisches gewesen sein, Zabakuk - oder Zacharias. Eine ganze Weile sinnierte Professor Voucher hin und her, ja, gewiß, jetzt wäre es ihm so gut wie sicher - Zacharias hätte der Mensch geheißen. Mit dieser Auskunft nahm Headstone Abschied, um noch in der Nacht nach Kapstadt zurückzukehren.
    Während Turner seinen Wagen über die endlose Landstraße ostwärts laufen ließ, versuchte er seine Gedanken zu sammeln. Instinktiv witterte er eine Spur, die, richtig aufgenommen und weiterverfolgt, vielleicht zur Aufdeckung recht wichtiger Dinge führen konnte. Im nächsten größeren Ort machte Turner vor dem Postamt halt und ließ ein Telegramm an Headstone abgehen. Als nächsten Ort, in dem ihn eine Rückantwort erreichen konnte, gab er Kassel an, wo er zu übernachten gedachte. Bei einbrechender Dunkelheit erreichte er die alte Hessenstadt und gab sofort Auftrag, ihn auch in der Nacht zu wecken, falls etwa ein Telegramm aus Südafrika kommen sollte. Unbedingt würde Mr.
    Headstone ihn für seine Leistungen loben müssen, und mit Ungeduld sah er dessen Antwort entgegen.
    Sie kam schneller, als er es erwartete. Schon bei Tisch wurde sie ihm gebracht, und ihr Inhalt war geeignet, die gute Laune Turners zu zerstören. Da war wenig von Lob drin zu lesen. Um so mehr klang gereizte Ungeduld aus den Worten der Depesche, und schließlich kam der bündige Auftrag, allerschnellstens Material über die Persönlichkeit eines gewissen John Zacharias zu sammeln, der irgendwo in der Heide hausen müsse.
    Ärgerlich zerknitterte Turner das Papier und schob es in die Tasche, oder genauer gesagt: er wollte es in die Tasche schieben. Der Umstand, daß es danebenrutschte und zu Boden glitt, entging ihm. Mit einem Ruck stürzte er das letzte Glas Wein hinunter und begann zu überlegen.
    Auf Anerkennung für seine Leistungen war vorerst nicht zu rechnen. Nun gut, man mußte sich eben damit abfinden. Dann sollten sie aber für das, was sie zu wissen wünschten, wenigstens tüchtig zahlen. Über diesen alten Schäfer - diesen Zacharias - wollte Mister Headstone jetzt möglichst Ausführliches erfahren. Bei dem Gedanken, was er über den Mann bereits alles wußte, wurde Turner beinahe wieder vergnügt. Was er etwa noch brauchte, konnte doch schließlich nur eine Kleinigkeit sein.

Am nächsten Morgen stieg Turner beizeiten in seinen Wagen und fuhr auf der großen Autobahn nach Osten weiter. Er beabsichtigte es so einzurichten, daß er schon am frühen Nachmittag den Heidekrug erreichte und dort noch am gleichen Tage mit seinen Nachforschungen beginnen konnte.
    Zu der gleichen Zeit ungefähr befand sich Zacharias zusammen mit Dr. Frank in dessen Arbeitsraum. Laboratorium konnte man es schon nicht mehr nennen, denn fast fabrikationsmäßig vollzog sich hier ein Vorgang, bei dem eine weit über die üblichen Maße hinausgehende Blitzröhre die Hauptrolle spielte, eine Röhre, die, gut zehn Meter lang und mehr als einen Meter stark, von einem schimmernden, glitzernden Licht erfüllt, den Hauptteil des saalartigen Gebäudes ausfüllte. Zur einen Seite ihres Fußes stand eine jener Kabeltrommeln, über die sich Mr. Turner schon seit achtundvierzig Stunden den Kopf zerbrach. Unablässig lief, von einem Motor getrieben, der feine Draht von ihr ab, passierte das in blendendem Licht leuchtende Feld unter der Röhre und wurde auf der andern Seite wieder auf eine Holztrommel gleicher Art aufgewickelt. Die Behandlung war einfach und ging verhältnismäßig schnell vonstatten. Es handelte sich nur darum, den mit großer Geschwindigkeit unter der Röhre vorbeilaufenden Draht dem Bombardement der mit annähernder Lichtgeschwindigkeit aus der Blitzröhre tretenden Elektronen auszusetzen. In Bruchteilen von Sekunden erlangte er dadurch jene extreme Festigkeit, um die sich die Herren von der Aluminium Corporation bisher immer noch vergeblich bemühten. Unablässig stand Dr. Frank vor der Schalttafel und betätigte die Regler, sobald die Spannung auch nur um winzige Bruchteile von dem vorgeschriebenen Wert abwich. Neben ihm stand Zacharias und schaute ihm ohne ein Wort zu sprechen zu. »Eine schöne Aufgabe habt ihr mir da aufgehalst, Sie, Zacharias und Dr. Bergmann«, brach Dr. Frank das Schweigen. »Sind Sie sich klar

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