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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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balancierten sie vorsichtig auf den Rändern der Andruckliegen und bewegten sich von der Luke weg in Richtung des Kontrollpaneels. »Wer könnte Ihrer Meinung nach die Luke geöffnet haben?«, fragte Makali.
    »Ich habe keinen blassen Schimmer.«
    »Hier muss es doch etwas geben, das wir mitnehmen können. Etwas Nützliches.«
    »Das hier ist ein Raumschiff, Lady. Ganz besonders dieses Modul. Hier gibt es nur Instrumente, Kontrollen, Computer und Kom-Systeme. Nichts davon hätte in unserer speziellen Situation irgendeinen Wert.« Er zeigte auf ein Paneel, das über ihnen montiert war. »Da die BRAHMA ohnehin ein Wrack ist, könnten wir ruhig den Cockpitrekorder mitnehmen …«
    »Hier gibt es eine Black Box ? «
    »Ja. Nicht, dass jemand damit gerechnet hätte, dass die BRAHMA zerstört würde. Und falls es doch dazu käme, glaubte wohl keiner im Ernst, die Blackbox jemals zu finden. Dieses Ding hier sollte nur Daten speichern, sämtliche Uplinks, Manöver, Bildmaterial.«
    »Ich will es haben.«
    Scott starrte sie an, als befürchte er, sie hätte den Verstand verloren. »Warum?«
    »Damit ich eine Beschäftigung habe, wenn wir wieder im Habitat sind.« Natürlich war das nicht die ganze Wahrheit. Die Black Box enthielt Daten, und Daten bedeuteten ihr Leben. Vor allen Dingen Daten über Exo-Umwelten, womöglich sogar Informationen über die Auswirkungen der atomaren Explosion. Bezüglich der Strahlenbelastung machte sie sich ihre eigenen finsteren Gedanken.
    Scott verschaffte sich einen festen Stand, um die Arme hochzuheben und den Rekorder abmontieren zu können. »Whoa«, schnaufte er.
    »Was ist?«
    Er zeigte auf mehrere Schränke, die sich direkt vor ihm befanden. Weil Makali in der Mitte des Cockpits bleiben musste, hatte sie diese Stauräume noch nicht entdeckt.
    Zwei Schränke waren aufgebrochen worden, die Abdeckungen hatte man buchstäblich aus ihren Angeln gerissen. In einem wurde Bekleidung aufbewahrt, und jetzt sah sie, dass ein Teil davon unter ihr auf dem dunklen Cockpitboden lag. Der andere Schrank war leergeräumt worden.
    »Was könnte wohl passiert sein?«, fragte Makali. »Ob die Schäden entstanden sind, als die BRAHMA auf die Seite stürzte?«
    »Möglich wär’s, aber schauen Sie mal ein bisschen tiefer.«
    Unter den demolierten Schränken sah man weitere Spuren von Verwüstung. Eine dritte Tür sah aus, als sei sie eingeschlagen worden. Das Material war zerfetzt und ein paar Stücke fehlten. Außerdem war es mit einem Film aus gefrorener roter oder orangefarbener Flüssigkeit bedeckt.
    »Ich glaube«, sagte Dale, »dass jemand die Luke geöffnet und hier einiges zerstört hat.«
    »Wer immer das war, er hat sich dabei verletzt«, entschied Makali, ohne zu wissen, ob es sich bei der roten Flüssigkeit auch tatsächlich um Blut handelte.
    Scott reichte ihr den Rekorder. Das Gerät war zu groß, um bequem in Makalis Hand zu passen. Das sah Scott auch. Aus seiner abgebrochenen ISS -Mission musste er doch etwas gelernt haben, denn ohne darum gebeten zu werden, riss er ein Stück Netzgeflecht aus einer Ecke des Cockpits. »Das werden Sie brauchen«, sagte er und gab Makali zusätzlich einen Werkzeugkasten, ein paar Kabel sowie Clips, die er aus einem anderen Schrank geholt hatte. »Ich weiß zwar nicht, ob wir das Zeug gebrauchen können …«
    In diesem Moment schob sich Zacks Kopf, der in der runden Wölbung des Schutzanzugs steckte, durch die offene Luke. »Kommt mal mit. Wir haben was gefunden.«
    »Wir auch.« Er erzählte Zack von den demolierten Schränken und der roten Flüssigkeit, die möglicherweise Blut war.
    »Okay. Aber jetzt solltet ihr wirklich machen, dass ihr hier rauskommt.«
    Den Kopf gesenkt, suchte Wade Williams sorgfältig ein Gebiet direkt vor der Nase der BRAHMA ab. Dabei bewegte er sich sehr langsam. Er erinnerte Makali an einen Strandgutsammler, der mit Hilfe eines Metalldetektors nach Münzen fahndet.
    »Was habt ihr denn gefunden?«, erkundigte sich Scott.
    »Spuren«, antwortete Williams. Zack hatte den anderen von dem »feindlichen Einfall« in das Cockpit der BRAHMA erzählt. Zacks Schilderung beschworen Bilder in ihr herauf, als würde ein Schwarzbär einen Campingplatz überfallen.
    In dem gleißenden Licht, und durch die »Augen« des Skinsuits waren die Spuren nicht leicht zu erkennen, aber sie waren zweifelsfrei da. Eine Reihe von langen Kratzern auf der dünnen Decke aus Eis und Schnee. Jeder dieser Kratzer war einen halben Meter lang. »Ein Zweibeiner, denke

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