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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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über seinen Zustand und die Therapie informieren musste. Bis jetzt hatte er dafür keine Zeit gehabt.
    »Ich guck mal auf dem obersten Regalbrett nach, aber bis ich was gefunden habe, nehmen Sie das hier.« Jones hatte die Bierflasche auf Harleys Schoß gesehen, aber er war zu müde und abgelenkt gewesen, um eine Bemerkung darüber zu machen.
    »Ein Miller-Genuine Draft soll mir jetzt helfen?«
    »Verdammt noch mal, Gabe. Das ist kein Bier. Einer von Nayars Jungs hat gelernt, mit den Nahrungsmittelkontrollen des Tempels zu spielen wie ein Virtuose. Bis jetzt hat er eine erstaunliche Vielfalt von Lebensmitteln herausgequetscht. Es ist ein bisschen so, als würde man Schiffe versenken spielen – er verändert hier einen Parameter, an anderer Stelle zwei weitere, in diesem Stil etwa. Der Nahrungsmittelspender spuckt irgendwelches ess- oder trinkbares Zeug aus, mitunter ganz grauenhafte Sachen, und zum Schluss bekamen wir dies hier. Na los, trinken Sie einen Schluck. Ich hab’s getan.«
    Jones nippte an der Flasche. »Schmeckt wie kalter Kaffee!«
    »Wir glauben, es ist kalter Kaffee.«
    Sein Kopf schmerzte, und daran war nicht nur sein körperlicher Zustand schuld. »Für mich ist das alles Zauberei. Wie ist das nur möglich? «
    »Alles, was wir machen, gründet auf Spekulation, aber ich richte mich nach dem, was Zack weiß und was wir bis jetzt festgestellt haben. Die Architekten waren imstande, ein menschliches Bewusstsein aus dem Weltall herauszuzie hen und es mit einem neu geschaffenen Körper zu verbinden, der offenbar mit dem ursprünglichen identisch war. Das beweist, dass diesen Architekten Informationen be kannt sind, die über unser Begriffsvermögen hinausgehen, und dass sie diese Daten aufspüren und manipulieren können. Sie sind in der Lage, gezielt danach zu suchen und sie so umzuformen, dass das Resultat etwas Greifbares, Nützliches ist.«
    »Sie meinen, diese Architekten können die Informationen in ein Programm verwandeln …«
    »Ja. Und mit Hilfe ihrer Molekularmaschinen oder Gray Goo oder was auch immer duplizieren sie dann das Original. Ich denke, wenn ihre Maschinen so weit entwickelt sind, dass sie Menschen …«
    » Tote Menschen!«
    »Sicher, das ist noch besser. Also, wenn die Architekten über Maschinen verfügen, die das, was eine menschliche Seele ausmacht, finden und bergen können, um dann diese Person neu zu erschaffen, dann können sie ganz gewiss auch ein Dutzend oder zehn Dutzend menschliche Wesen scannen und die richtige Atmosphäre oder einen Tisch mit korrekten Abmessungen erzeugen.« Er zeigte auf die Bierflasche. »Eine Tasse Starbucks dürfte kein Problem darstellen. Im Übrigen werde ich Jaidev und seine Leute bitten, Becher, Teller und anderes Geschirr zu produzieren. Diese Bierflasche gehört zu den besten Behältern, die wir haben.«
    Gabe hatte sich zunehmend für Camillas Aktivitäten interessiert, aber er brauchte Sasha Blaine als Dolmetscherin, konnte sie jedoch nirgends finden.
    Als er müde wurde, hatte er sich hingesetzt, um auszuruhen …
    Er war erleichtert, dass man ihn nicht zum Bürgermeister gewählt hatte. Während der ersten beiden Tage, angefangen von dem Moment, als sie von dem Objekt verschleppt wurden bis vielleicht zwei Stunden nach der Landung – bis zu dem Augenblick, als der Chinese Bynum getötet hatte –, war er sich vorgekommen wie ein moderner Moses.
    Oh ja, er war in der Tat Moses. Nicht der Moses, der die Kinder Israels in das Gelobte Land geführt hatte, jedoch gestorben war, ohne es selbst zu erreichen.
    Er war der Moses, der die Israeliten durch das Rote Meer führte, und danach lagen vierzig Jahre der Wanderschaft und Unsicherheit vor ihnen.
    Und schon wieder übermannte ihn eine große Schwäche.
    »Hey, Gabe«, sagte Harley. »Trinken Sie das ganze Zeug aus. Wir glauben nicht, dass es schädlich ist. Jaidev lässt sich seit zwei Stunden damit volllaufen und ist der Munterste von uns allen.«
    »Es kommt mir wie eine Verschwendung von Ressourcen vor.« Aber er trank. Die Flüssigkeit war kalt, sämig und schmeckte ähnlich wie Kaffee, obwohl er sich eigentlich kein Urteil erlauben konnte. Trotzdem leerte er die Flasche, weil er Durst hatte, oder aus Verzweiflung. Harley betonte: »Wir verfügen über eine Menge Ressourcen. Aber wir fangen gerade erst an zu lernen, wie wir sie nutzbar machen können.«
    »Also gut, ich gebe zu, dass Sie für die Menschen Nahrung und vielleicht auch Kleidung beschaffen können. Das hatten die

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