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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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gesetzt.
    Er betrachtete den müde aussehenden, unrasierten Mann in der schmuddeligen langen Unterhose. Zack hatte sich in der Mitte des Floßes zusammengerollt und kehrte seinen Rücken Valya zu – die auf Dales schwarzer Liste ihren eigenen Platz hatte.
    Makali war wach geblieben und spielte zufrieden mit der Blackbox herum, die sie aus der BRAHMA mitgenommen hatte. Einmal hatte sie Dale eine technische Frage gesellt – »Brauche ich ein externes Gerät, um das abzuspielen?« – und er hatte verneint. Diese Einheit war ein Allzweckgerät, ein Rekorder mit Ton, Video, Daten und Playback.
    Dann hatte er eine hilfreiche Bemerkung gemacht, welche Schrauben sie zuerst lösen sollte, doch sie ignorierte ihn. Also hatte er seinen Blick von Makali abgewandt und bemerkte, dass sie dank Dashs konstanten Schüben offenbar gut vorwärts gekommen waren. Sie hatten mehr als die Hälfte der Strecke vom Bienenstockstrand bis zu ihrem angestrebten Ziel hinter sich gebracht. Der Strand lag annähernd am »nördlichen« Ende des Wächter-Habitats, und im »Süden«, wohin sie steuerten, befand sich laut Dashs Zusicherungen ein Ausgang.
    Dale hoffte, dass das stimmte. Der wabernde Nebel erlaubte nur flüchtige Blicke auf das entfernte Ufer. Dort konnten sich andere Wächter verstecken.
    Mittlerweile war das Floß an einem halben Dutzend »Inseln« vorbeigeschwommen. Aber ein paar dieser Landflächen waren tatsächlich Halbinseln, die mit einem harten, trockenen Boden verbunden waren, der das Habitat wie ein Rand umgab. »Wir hätten an das Südende laufen können«, hatte Dale zu Stewart gesagt. Der gab vor, ihn nicht zu hören. Nun ja, fairerweise musste er zugeben, dass keiner von ihnen diese Einfassung aus trockenem Land gesehen hatte … und mit dem Floß kamen sie vermutlich schneller voran.
    Die Inseln, die sie passierten, waren mit Vegetation überwuchert, doch natürlich waren ihnen sämtliche dieser Ge wächse fremd. Dazwischen ragten uralt aussehende Strukturen auf, von denen die meisten keine eckigen Formen aufwiesen, sondern runde. Viele waren mit Anlegern ausgestattet, die über das Wasser ragten.
    Interessant war auch, was fehlte … Hier gab es anscheinend keine Boote. Aber wenn man so groß war wie ein Wächter und im Wasser lebte, brauchte man wohl keines. Dale fragte sich, wie lange die Wächter hier auf Keanu gefangen waren. Vielleicht steckten sie bereits seit Hunderten von Jahren hier fest. Ob die menschliche Rasse auch so lange über dauern konnte? Blühte ihnen dasselbe Schicksal wie den Wächtern?
    Just in diesem Augenblick tauchte weit hinter ihnen eine Kreatur aus dem Wasser auf. Sie hatte eine purpurfarbene glatte Haut und war so gigantisch, dass man von ihr lediglich eine Flanke sah, die bedeckt war mit winzigen zappelnden Wesen, die aussahen wie Krill.
    Bei diesem furchterregenden Anblick zuckte Makali so abrupt zusammen, dass das Floß schwankte. »Vorsicht!«, rief er ihr zu. Er schaute sich wieder nach der Kreatur um, aber die war mittlerweile unter die Wasseroberfläche gesunken.
    Durch die Bewegung löste sich ein Stück vom Floß ab. Das allein war schon schlimm genug, aber das abgebrochene Teil zog einen kleinen fliegenden Fisch an, der aus dem Wasser schoss und wieder verschwand, ehe Dale ihn richtig sehen konnte.
    Doch die Zähne waren ihm nicht entgangen. Der fliegende Fisch hatte ein Gebiss wie ein Piranha.
    Makali hatte nichts davon mitbekommen und war schon wieder in Arbeitsstimmung. Sie hielt die Blackbox von der BRAHMA in die Höhe. »Ich hab was!«
    Zack regte sich und blinzelte. Valya rührte sich nicht. Wäh rend ihrer gemeinsamen Zeit hatte Dale gemerkt, dass seine russische Geliebte die beneidenswerte Fähigkeit besaß, überall, an jedem beliebigen Ort, tief und fest schlafen zu können. Hätte sie auf einer Couch gelegen und geschlafen, als das Vesikel auf Bangalore niederging, wäre sie vermutlich erst im Weltraum aufgewacht.
    »Das ist gut«, sagte Zack. »Können wir es uns mal ansehen?«
    Makali zeigte ihm die geöffnete Blackbox. Anscheinend dachte sie nicht daran, auch Dale einen Blick zu gewähren.
    Zack zwinkerte. »Das sind nur Daten.«
    »Warten Sie einen Moment.«
    Dale Scott brauchte keine Einladung, um das zu bekommen, was er wollte. Er rückte sich so zurecht, dass er über Zacks Schulter spähen konnte.
    Ja, Daten . Das Display der Blackbox bestand eigentlich aus vier Displays. Eines zeigte die Angaben auf dem Kontrollpanel, das zweite zeigte Daten aus dem

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