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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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Vigilanten in schwarzer Lederkluft zu treffen, die diese Apokalypse überlebt hatten, oder auf einen Schwarm flink hin und her huschender Zombies.
    Bis jetzt war ihnen allerdings noch niemand begegnet. Hier gab es buchstäblich nichts – keine Bewegung, keine Farben, kein Leben, keine Spur, dass es hier überhaupt jemals Leben gegeben hatte. Nur die Ascheschicht eines nuklearen Winters.
    »Seht euch das an!«, rief Makali.
    Sie war vor einem großen, ziemlich glatten Felsbrocken stehen geblieben. Darauf zeichnete sich der Schatten einer Kreatur ab, die Zack sofort an eine Krabbe erinnerte. Sie war breiter als hoch und schien ihre abgeplatteten Scheren auszustrecken. »Ob das die ehemaligen Bewohner dieses Habitats waren?«
    »Wahrscheinlich ja«, meinte Zack. »Das hier ähnelt Bildern von Hiroshima.« Er stapfte weiter, bis er Dash und Dale eingeholt hatte, und nötigte Makali und Valya, ebenfalls Tempo zuzulegen.
    »Dash«, sagte er, »eine Frage: Was ist in diesem Habitat passiert?«
    »Säuberungsmaßnahme«, erwiderte der Wächter.
    »Was musste denn ausgemerzt werden?«, hakte Zack nach. Valya fragte sich, ob das krabbengleiche Wesen, dessen schattenhaftes Abbild man auf dem Stein sah, der Schädling gewesen war, dessen man sich entledigt hatte. Oder hatte die Krabbe zu der geschädigten Partei gehört, die infiziert worden war? Hatten die Architekten – vorausgesetzt, sie waren für die Säuberungsmaßnahme verantwortlich – ein Habitat verwüstet, um es letztendlich zu retten?
    »Apostaten«, sagte Dash. Jedenfalls lautete so die Übersetzung.
    Zack blickte Valya an, die den Kopf schüttelte. »Vom Glauben Abgefallene?«
    »Wesen, die sich weigerten mitzumachen«, sagte Dash.
    »Wobei?«
    »Strafmaßnahmen.«
    »Gegen wen?«
    Es trat eine ungewöhnlich lange Pause ein. »Gegen Kreaturen, die Ravagers genannt werden.«
    »Diesen Begriff kenne ich nicht«, erwiderte Zack, der langsam ungeduldig wurde. »Wir haben es mit Architekten, Wächtern, Apostaten und jetzt noch mit Ravagers zu tun. In welchen Beziehungen stehen diese Spezies zueinander?«
    »Architekten und Ravagers führen Krieg. Sind Feinde.«
    »Dann lebten hier also – die Ravagers?«
    »Nein«, sagte Dash und marschierte mit seinen langen, unermüdlichen Schritten so zügig voran, dass eine weitere Befragung unmöglich wurde. Dale hechelte dem Wächter hinterher und ließ Valya bei Zack und Makali zurück.
    Alle drei hatten mit dem Mangel an Atemluft zu kämpfen. Valya wollte die kurze Verschnaufpause nach Möglichkeit verlängern. Sie zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren und sagte: »Was immer in diesem Krieg detoniert ist, muss sich hinter uns befunden haben.«
    »Vielleicht haben sie im Bienenstock eine Atombombe kultiviert«, mutmaßte Makali.
    »Hier muss nicht unbedingt eine Atombombe explodiert sein«, sagte Zack. »Es gibt auch noch andere Zerstörungs mechanismen. Energiewaffen, Mikrowellen, ganz zu schweigen von Kampfmitteln, die technisch extrem hoch entwickelte Spezies herstellen könnten.«
    »Aber das Ergebnis bleibt immer dasselbe, nicht wahr?«, sagte Makali. »Totale Zerstörung. Welche Rolle spielt es da, wie dieser verheerende Effekt erreicht wurde?«
    Für Valya war Folgendes wichtig: Sie vergegenwärtigte sich, dass die Architekten doch nicht so fortschrittlich waren, wie sie gehofft hatte. Und dass nichts so gut war, wie sie es sich wünschte.
    Valya, Zack und Makali mussten sich beeilen, um aufzuschlie ßen. Für jeden Schritt, den der Alien tat, mussten sie zwei machen, wie Kinder, die sich bemühen, mit ihren Eltern mitzuhalten.
    »Das wurde aber auch Zeit«, sagte Dale, als sie ihn einholten. »Wollt ihr wirklich noch viel länger hier herumtrödeln?«
    Valya fand auch, dass Dale recht hatte. Je weniger Zeit sie hier verbrachten, umso schneller würden sie das Kontroll- oder Energiezentrum erreichen, zu dem der Wächter sie führte.
    Sie war unbeschreiblich müde und keuchte bei jedem Schritt. Sie hatte Hunger und Durst. Vor Angst fühlte sie sich beinahe wie betäubt.
    Obendrein hatte sie angefangen, jeden ihrer Begleiter zu hassen. Diesen dummen, ungefälligen Alien. Mit Dale war sie schon früher fertig gewesen. Aber jetzt hasste sie sogar Makali und Zack.
    Wahrscheinlich würde sie sterben, und ihr einziger Trost war, dass alle anderen mit ihr sterben würden.
    Zack preschte weiter vor, bis er sich Dash so weit genähert hatte, dass er mit ihm reden konnte. Valya, Makali und Dale legten ebenfalls

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