Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
Vom Netzwerk:
mehr vorhanden.
    Wie auch immer. Der Gefangene sah sich immer noch gezwungen, so zu handeln, als hätte sich während seiner Einkerkerung nichts verändert. Eine Verständigung war erreicht worden. Die Vorgehensweise stand fest.
    Die erste erforderliche Aktion hatte darin bestanden, die Kontrolle über das Kriegsschiff zu erlangen. Doch dazu hätte es Zeit und Ruhe gebraucht.
    Der Cognatus und die anderen wussten, dass der Gefangene geflohen war, und hatten die Verfolgung aufgenommen. Es war nicht mehr möglich, das Kontroll-Habitat zu erreichen.
    Der Gefangene wusste, dass das ultimative Ziel der Ravagers nicht darin bestand, die Kontrolle des Kriegsschiffs an sich zu reißen. Das war lediglich ein Mittel zum Zweck.
    Die Ravagers wollten das externe Transportsystem aktivieren und benutzen, um ihren Einflussbereich und ihr Operationsfeld zu erweitern.
    Also musste der Plan geändert werden.
    Für einen Angehörigen des Volks war dies kein einfaches Unternehmen, aber dem Gefangenen blieb nichts anderes übrig.
    Zuerst musste das tote Habitat durchquert werden, ein Wagnis für jedes Mitglied des Volks, angesichts des Wassermangels, der Elemente in der Atmosphäre und der Temperaturen.
    Danach musste ein Kontakt mit den nächsten Nachbarn erfolgen, den Luftwesen, die den Zugang zu den wichtigsten Systemen des Kriegsschiffs bewachten.
    Die Luftwesen waren keine Verbündeten des Volks, und sie hielten auch nicht zu den Ravagers, aber diese Feindschaft konnte der Gefangene vielleicht zu seinem Vorteil nutzen.
    Diese Aktion war indessen rein hypothetisch, solange das Habitat noch nicht durchquert war.
    Und solange er das Problem mit den Zweiarmigen noch nicht gelöst hatte.

1
    Ich bin mir nicht sicher, ob die Erforschung des Weltalls mein Ding ist. Früher dachte ich, das sei cool, vor allen Dingen, als mein Dad in die Raumfahrt ging (obwohl ich diese Einstellung schon vorher hatte, denn der Job, den deine Eltern ausüben, egal, wie cool er ist, ist NIEMALS cool).
    Ich frage mich, wozu diese Weltraumerfahrung gut sein soll. Was bringt das schon? Der Flug durchs All ist alles andere als schön, es sei denn, man mag verrückte Achterbahnfahrten. Während der Reise fühlt man sich im Allgemeinen hundeelend und muss öfter mal kotzen. Landet man auf irgendeinem neuen Planeten, muss man seine Atemluft, das Trinkwasser und das Werkzeug mit sich schleppen. Hat man nichts von alledem bei sich, kann man nur hoffen, dass es möglich ist, das Zeug an Ort und Stelle herzustellen. Ja, sicher, das ist eine Strategie: Lasst uns heute Nachmittag ein paar Hundert oder Tausend Jahre Menschheitsgeschichte replizieren.
    Und was passiert, wenn man jemandem begegnet, der einen als unliebsamen Eindringling betrachtet?
    KEANU-PEDIA, VON PAV – EINTRAG # 5
    VALYA
    »Wohin bringt uns dieses Ding?«
    Valya, Dale, Makali und Zack waren Dash seit einer halben Stunde gefolgt, der sie in das tote Habitat hineinführte – in dieser Zeit konnte man mindestens zwei Kilometer, wenn nicht gar mehr zurücklegen –, ehe Makali zurückfiel und diese Frage stellte. Dale, der in einen Zustand mürrischer Gereiztheit verfallen war, blieb Dash dicht auf den Fersen … und sonderte sich auf diese Weise von Valya und den anderen ab, die in einer Entfernung von dreißig Metern hinterher trödelten.
    »Keine Ahnung«, antwortete Zack.« Er lächelte. »Zur anderen Seite des Habitats, nehme ich an.«
    Valya konnte diese andere Seite nicht schnell genug erreichen. Dieses Habitat glich einer Landschaft aus einem Albtraum vom Kalten Krieg.
    Zuerst hatten sie die aufgerissenen, zerfetzten, verbrannten Überreste eines Bienenstocks durchquert. Anfangs hatten sie gar nicht erkannt, womit sie es zu tun hatten, so verwüstet war er gewesen. Erst Makali hatte sie darauf aufmerksam gemacht.
    Dann gelangten sie in eine Zone, deren Boden aus grauer, festgebackener Asche bestand. Gelegentlich kamen sie an niedrigen Hügeln vorbei, die zerbombte oder zertrümmerte Strukturen zu bedecken schienen. Das unheimliche Zwielicht, das wesentlich düsterer war als die Beleuchtung im Habitat der Menschen und dem der Wächter, und zudem einen unangenehmen, bläulichen Ton hatte (vielleicht glich es dem Licht, das der Stern abstrahlte, der den Heimatplaneten der verstorbenen Bewohner dieses Habitats erwärmte), förderte die gespenstische Atmosphäre. Als Mädchen hatte Valya genug Filme über Monster und nukleare Katastrophen gesehen. Nun rechnete sie halbwegs damit, auf eine Horde

Weitere Kostenlose Bücher