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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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waren.
    »Richtig«, pflichtete Yvonne ihm bei. »Aber der Architekt ist nicht ganz das, was wir unter einer Person verstehen.«
    Bevor Zhao sich zu dieser abstrusen Anspielung äußern konnte, wurde der Waggon langsamer … eine angenehme Abwechslung von den jähen, ruckenden Bewegungen, denen Zhao und die anderen ausgesetzt gewesen waren, vor allen Dingen auf dieser Reise mit den vielen Blackouts. »Sind wir da?«, fragte er.
    »Ich glaube schon«, erwiderte Yvonne. »Ich muss euch sagen, dass ich das Ganze ziemlich leid bin. Ich verstehe nicht einmal zwei Drittel von dem, was sich in meinem Kopf befindet. Jetzt möchte ich nur noch etwas essen und mich dann hinlegen, um die kurze Zeit, die mir noch bleibt, zu genießen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Zhao.
    »Revenants überdauern nicht lange«, erklärte sie. »Wir sind Werkzeuge. Wir sind hier, um eine Kommunikation zu ermöglichen, und danach … sind wir verschlissen.« Sie blinzelte Tränen zurück.
    »Das finde ich grausam«, sagte Zhao. »Und äußerst uneffizient.«
    »Na ja.« Yvonne lachte gezwungen. »Ich denke, sie würden uns gern etwas länger hierlassen, für den Fall, dass einen Monat später wieder jemand kommt und erneut Fragen stellt. Aber dieser ganze Apparat«, fuhr sie fort und zeigte auf ihren Körper, »ist fragil und nutzt sich schnell ab. Nicht, dass ich mich beklage! Ich meine, in Anbetracht dessen, was geschehen ist … ich weiß, dass Seelen überleben, und das ist vermutlich die wichtigste Erkenntnis, die es nur geben kann, nicht wahr? Ich habe zwar keine Ahnung, was als Nächstes kommt, aber ich weiß mit Bestimmtheit, dass nicht alles zu Ende ist!«
    Zhao fasste so schnell keine anderen Leute an, aber nun konnte er nicht anders, er griff nach Yvonnes Hand.
    Dann stand er auf und wandte sich direkt an den Architekten. »Wer bist du?«, fragte er. »Kannst du mich verstehen?« Er stellte die Fragen in Englisch, in Mandarin und in Hindi.
    »Was soll das Theater?«, mischte sich Pav ein, der zwei der drei Fragen verstanden haben musste. »Er hat es doch schon gesagt.«
    »Du meinst wohl, sie hat es gesagt.« Rachel zeigte auf Yvonne.
    Zhao stand im Begriff, die Frage in Französisch zu wieder holen, als Yvonne plötzlich zu erstarren schien. Langsam stand sie auf. Sie wirkte ängstlich. »Er sagt, auf einer verbalen Ebene kann er sich nicht mitteilen, selbst mit einem Übersetzungsgerät wäre ihm das nicht möglich. Er sagt, das Problem sei der Maßstab …«
    »Was immer das heißen mag«, warf Zhao ein.
    »Seine Verarbeitungsprozesse sind … langsamer?« Yvonne schien mit sich selbst zu sprechen. Dann fing sie laut an zu lachen. »Okay, ja.« Sie richtete das Wort an Zhao, Pav und Rachel. »Wenn ihr einen Namen für ihn braucht, nennt ihn ›Keanu‹.«
    »Aber so heißt das NEO «, wandte Rachel ein.
    »Ich glaube, Keanu möchte uns etwas mitteilen«, sagte Yvonne. »Dieser Körper dient Keanu lediglich als Kommunikationsmittel.«
    Der Waggon kam sanft zum Stehen.
    »Alle aussteigen!«, rief Yvonne. »Schnell!«
    Sie befanden sich in einem anderen Tunnel, der nicht viel anders aussah als die übrigen, die sie an diesem Tag gesehen hatten … einem Tag, der offenbar kein Ende nehmen wollte.
    Doch hinter dem Wagen verbreiterte sich der Tunnel zu einem gewaltigen Raum, der auf der Erde einer U-Bahn-Station in Paris oder Moskau gleichgekommen wäre. Eine Wand dieser Station wurde von einem schimmernden Vorhang aus Blasen bedeckt. »Was um aller Welt ist das?«, staunte Zhao und zeigte auf den Vorhang.
    »Das ist der Weg in das Skyphoi-Habitat«, erläuterte Yvonne. Damit war die frühere Ordnung wiederhergestellt. Zhao stellte die Fragen und Yvonne diente dem Architekten als Sprachrohr.
    Yvonne wandte sich an Rachel. »Ich glaube, dein Vater bezeichnete dies als Membran.«
    »Mein Vater?«
    Zhao fand das interessant. »Hat unser Freund Keanu Ihnen das erzählt?«
    »Nein. Während des ersten Außenbordeinsatzes schickte Zack Bildmaterial, auf dem so etwas zu sehen war, nur kleiner. Zack, Pogo und die anderen gingen hindurch.« Zhao bemerkte, dass Yvonne wieder Tränen fortblinzelte. »Lieber Himmel, seitdem ist erst eine Woche vergangen.«
    »Das war in einem anderen Leben«, kommentierte Zhao.
    Er, Pav und Rachel folgten Yvonne und dem Architekten. Der Gigant taumelte wie die Betrunkenen, die Zhao in den Straßen von Shuandong begegnet waren. Doch die wahrscheinlichere Erklärung für den torkelnden Gang war der Umstand,

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