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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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möchte sich vergewissern, dass das Vesikel unversehrt ist.«
    »Das was? «, fragte Pav.
    »Der Blob, der uns hierher brachte«, erklärte Rachel. Dann wandte sie sich an Yvonne. »Und uns vielleicht wieder zurückbringen könnte.«
    »Theoretisch wäre das möglich.« Yvonne blickte den Architekten um Bestätigung heischend an. Zhaos Argwohn war geweckt. Hatte der Architekt ihnen nicht schon gesagt, die Menschen würden in einem Krieg gebraucht? Einem Krieg, der Gott weiß wie viele Lichtjahre entfernt stattfand? Wenn dem so war, dann würde man den Menschen doch nicht helfen, zur Erde zurückzufliegen!
    Yvonne sagte: »Es ist wichtig, dass kein anderer sich des Vesikels bemächtigt. Es würde Jahre dauern, ein neues nachwachsen zu lassen.«
    »Was ist mit diesen ständigen Blackouts?«, erkundigte sich Zhao. Vergiss die mythische Heimreise! Konzentriere dich auf den täglichen Überlebenskampf im Hier und Jetzt!
    »Die hängen damit zusammen. Ohne eine stete Energieversorgung lässt sich das Vesikel nicht kontrollieren.«
    »Ohne zuverlässige Energie lässt sich gar nichts kontrollieren, würde ich meinen«, legte Zhao nach.
    Yvonne ging nicht darauf ein. »Und der Architekt glaubt, dass der Energiekern neu gestartet werden muss.«
    Zhao fühlte sich, als hätte man ihm einen Dolchstoß versetzt. Yvonnes lässiger Tonfall – dieser einzige Satz – konnte über die Ungeheuerlichkeit dieses Konzepts nicht hinwegtäuschen. Er bemühte sich, ruhig zu klingen. »Und wie soll das bewerkstelligt werden?«
    Yvonne gestikulierte in einer Weise, die Zhao abscheulich fand. Sie wedelte mit den Händen vor ihrem Gesicht herum. Ebensogut hätte sie sagen können: Ich habe keinen blassen Schimmer . »Ich sehe Bilder von etwas, das ich mal als ›Starterkit‹ bezeichnen möchte. Es befindet sich im Besitz der Skyphoi.«
    »Und diese Skyphoi … sind maßgeblich wichtig?« Zhao wünschte sich, er könnte den Architekten direkt fragen. Der Alien war so groß, dass es Zhao schwerfiel, sein Gesicht zu sehen, geschweige denn beurteilen zu können, wie einsatzfreudig oder gleichgültig er das Problem mit dem Neustart anpacken würde.
    Zum Glück sorgte Yvonne für weitere Informationen. »Die Skyphoi sind eine wilde, unabhängige Spezies. Der Architekt sagt, sie entsprächen am ehesten den Verbündeten, die sein eigenes Volk sich im Kampf gegen die Reivers wünschte.«
    »Und dennoch haben sie versagt.«
    »Aber nur, weil ihnen Grenzen gesetzt sind. Es gibt nur we nige Umwelten, in denen sie leben können, Planeten mit einer geringen Dichte und einer ganz bestimmten Atmosphäre.«
    »Das hätten die Architekten doch wissen müssen, oder?« Vielleicht konnte er durch diese provozierenden Bemerkun gen ein bisschen mehr nutzbringende Informationen aus dem Alien herausholen.
    »Die Reivers haben sich schneller als erwartet in neue Bereiche ausgebreitet. Das alles ereignete sich im Verlauf von … mehreren Tausend Jahren.«
    Zhao schüttelte den Kopf. Das war zu viel und zu unheimlich. Es war wie damals, als er im Alter von fünfzehn Jahren zum ersten Mal die Filtersysteme seines Landes umgangen und sich freien Zugang ins Internet verschafft hatte. Natürlich hatte er sofort nach Pornografie gesurft … sich durch die Links geklickt, recherchiert, ohne jemals an den Punkt zu gelangen, an dem er gedacht hätte, ja, das ist es, genau danach habe ich gesucht!
    »Wer ist dieser Typ eigentlich?« Ungewollt rutschte ihm diese Frage heraus.
    »Ach«, sagte Yvonne, »hatte ich das nicht erklärt? Er ist ein Revenant, so wie ich auch.«
    »Das hatten Sie wohl vergessen zu erwähnen«, sagte Zhao.
    »Ich bin mir sicher, dass ich es zur Sprache brachte.«
    Zhao war sich todsicher, dass Yvonne es mit keiner Silbe erwähnt hatte. Außerdem waren sie erst ein paar Stunden in der Gesellschaft des Architekten. Aber er hatte keine Lust, sich zu streiten. »Wann starb er?«
    »Vor langer Zeit«, antwortete Yvonne. »Es ist schon sehr lange her. In meinem Kopf empfange ich die Zahl – er starb vor einhundert Millionen Jahren. Plus minus einem Dezimalpunkt.«
    Zhao setzte sich aufrecht. »Das ist tatsächlich beeindruckend. Ich hatte angenommen, Keanu selbst sei höchstens mehrere Tausend Jahre alt … aber diesen Angaben zufolge muss das NEO hundertmal älter sein …«
    »Tausendmal älter«, warf Pav ein. »Wenn nicht gar eine Million Mal älter.« Er und Rachel verfolgten jetzt das Gespräch, nachdem sie aus ihren Träumereien gerissen worden

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