Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
Vom Netzwerk:
stöhnte Weldon.
    Zack hatte keine Ahnung, wer »Bynum« war, und Harley wusste das. »Das ist der Scheißkerl, den das Weiße Haus geschickt hat, damit er uns ausspionieren kann«, erklärte er.
    Ehe jemand diesen großen, dünnen, aufgeregten Typen mit der Stirnglatze aufhalten konnte, stand er auch schon vor Zack und Gabriel Jones. Der Typ trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose, der einzige Amerikaner, der sich kleidete wie die Männer aus Bangalore.
    »Dr. Jones, darf ich etwas sagen?«, begann er.
    Ehe Jones es ihm verbieten konnte, wandte sich Bynum an die Menge. »Kaum jemand hier kennt mich, deshalb will ich mich als Erstes vorstellen. Mein Name ist Brent Bynum, und ich bin der Stellvertretende Nationale Sicherheitsberater. Als dieser … äh … Vorfall passierte, hielt ich mich gerade im Johnson Space Center auf.«
    Die Menge reagierte mit verhaltenem Gemurmel – alle waren hungrig und übermüdet –, aber Bynum tat so, als sei diese lauwarme Antwort gleichbedeutend mit den Begeisterungsstürmen getreuer Parteianhänger auf einer politischen Zusammenkunft. »Wer kann, soll meine Worte bitte an unsere Freunde aus Indien übersetzen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind.
    Ihr alle habt gehört, wie davon geredet wurde, wer hier die Führung und die Verantwortung übernehmen soll. Das alles ist ja gut und schön, aber der wichtigste Aspekt wird außer Acht gelassen, nämlich dass ich hier der einzige offizielle Vertreter einer Regierung bin.«
    Er legte eine Pause ein und spreizte die Finger. »Oder gibt es hier vielleicht jemanden, der der indischen Regierung angehört? Nein?«
    Weldon wandte sich an Harley. »Was soll der Mist? Wozu veranstaltet er dieses Theater?«
    »Pass auf, gleich singt er noch einen Refrain aus Evita .«
    »Ach, kommen Sie, Brent«, sagte Gabriel Jones. »Über die Rechtslage können wir uns unterhalten, nachdem wir Nahrungsmittel und Trinkwasser gefunden haben. Und Sie müssten doch wissen, dass Zack nicht verantwortlich war für …«
    »Ich war in der Mission Control, Dr. Jones. Ich habe ge sehen, wie katastrophal der Erstkontakt gelaufen ist. Und Stewart war der Kommandant. Wenn er nicht verantwortlich ist, wer dann?«
    Zack hielt es nicht länger aus. Er baute sich vor Bynum auf. »Sie haben recht. Ich war der Kommandant. Ich bin in der Tat verantwortlich für das, was geschehen ist, sei es nun gut oder schlecht. Was wollen Sie jetzt mit mir anstellen? Mich einsperren? Mich exekutieren?«
    Bynum schien verblüfft zu sein, weil Zack von sich aus diese Konfrontation gesucht hatte. Der typische Lakai, dachte Zack. Hat keinen blassen Schimmer, was es bedeutet, Entschei dungen zu treffen, die man nicht mehr rückgängig machen kann .
    »Das verlangt keiner«, erwiderte Bynum, der auf einmal freundlich und einlenkend klang. »Ich will nur auf Folgendes hinweisen. Der Umstand, dass Sie der Kommandant der DESTINY und auch der VENTURE waren, macht Sie jetzt nicht automatisch zu unserem Anführer.« Er deutete auf Jones und Weldon. »Was einige hier quasi vorgeschlagen haben.«
    »Keine Sorge«, entgegnete Zack. »Ich gehöre zu den Leuten, die aus Überzeugung sagen: ›Und wenn ich gewählt werde, lehne ich trotzdem ab‹.«
    »Sie haben immer noch nichts kapiert«, sagte Bynum. Er richtete das Wort an die anderen. »Keiner von euch hat es kapiert.«
    Mit ausgestrecktem Arm zeigte er auf Zack. »Sie sind deshalb nicht der Anführer, weil es keine Anführer mehr geben wird.«
    Er ließ den Arm wieder sinken und wandte sich der Menge zu. Eine Weile ließ er den Blick über die Menschen wandern, dann fixierte er einen jungen Farbigen, der ziemlich weit vorne stand und einen Rucksack umklammerte. »Du da«, rief Bynum. »Gehört das dir?«
    »Was?«, fragte der Bursche.
    »Der Rucksack mitsamt Inhalt. Gehört das Zeug dir?«
    Wenn man berücksichtigte, dass es ein Weilchen dauerte, bis auch die nicht Englisch sprechenden Leute verstanden, worum es bei diesem kleinen Wortwechsel ging, herrschte sehr schnell Ruhe. »Ich hab das Zeug gefunden«, erklärte der junge Mann. »Und du weißt auch, wo.«
    »Genau darauf will ich hinaus. Ich weiß es. Ich weiß, dass du genauso wenig einen Anspruch auf die Sachen hast wie alle anderen hier. Du hast sie einfach mitgenommen.« Er lächelte. »Vielleicht solltest du deinen Rucksack einfach irgendjemandem geben, der gerade neben dir steht. Diese Person hat nämlich dasselbe Recht auf das Zeug wie du.«
    »Du kannst mich mal am Arsch

Weitere Kostenlose Bücher