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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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Angehörigen dieser Organisation trugen.
    Zwei Tage lang hatte er die Glock an seinem Körper ver steckt, was kein Problem darstellte, trotz der chaotischen Um stände. Unter den Bangalore-Flüchtlingen war er der einzige Asiate, und obwohl er ziemlich viele der Leute kannte, einschließlich Nayar und Pillay, war er nur sehr wenigen vorgestellt worden. Man hatte ihn links liegen lassen, und er konnte in aller Ruhe über die absurden Ereignisse nachsinnen, die ihn in diese Situation gebracht hatten.
    Die Waffe? Nachdem die Gruppen aus Houston und Bangalore sich miteinander vermischt hatten, sonderte Zhao sich schnell von seinen ehemaligen indischen Kollegen ab und suchte die Gesellschaft der Texaner. Zum einen sprach er viel besser Englisch als Hindi. Zum anderen schien es, als schleppten die Texaner mehr Sachen mit sich herum, die man zum Überleben brauchen würde.
    Unter anderem ein Gewehr und mindestens eine Handfeuerwaffe.
    Selbstverständlich kannte Zhao sich mit Waffen aus. Schon bald nachdem der chinesische Geheimdienst Guoanbu ihn rekrutiert hatte – man holte ihn aus einer Fabrik in Foshan heraus, wo er als amateurhafter Hacker aufgefallen war, ausgerechnet als er versuchte, sich Zugriff auf Nacktfotos zu verschaffen – erhielt er eine Ausbildung im Schießen. Er rechnete damit, als besserer Grenzschützer für das First Bureau der Agency zu arbeiten, mit der Aussicht, Polizist zu werden und Jagd auf korrupte Geschäftsleute zu machen.
    Wegen seiner körperlichen Fitness bildete man ihn eine kurze Zeit lang für Spezialeinsätze aus. Er mauserte sich zu einem Scharfschützen, lernte Schwimmen und Tauchen und qualifizierte sich sogar als Fallschirmspringer.
    Aber aufgrund seiner Intelligenz und seiner guten Leistungen – und seiner Erfahrung als Hacker – machte er das Tenth Bureau auf sich aufmerksam, das auf Wissenschaft und Technologie spezialisiert war.
    Das Tenth Bureau schickte ihn an die CUC , die Communications University of China.
    Vielleicht war es die Erinnerung an die siebentägigen Arbeitswochen oder der Gestank des Plastikkunststoffs, der in Formen gegossen und zu Spielzeug verarbeitet wurde, mit dem sich dann Kinder in den Vereinigten Staaten amüsierten, aber egal, was ihn motivierte, Zhao machte als Klassenbester seinen Abschluss, und das trotz des zeitgleichen Studiums an der Schule für Geheimagenten, die der Guoanbu betrieb. Nicht, dass er pausenlos gelernt hätte, aber er stellte sicher, dass er die Fakten kannte, ehe er eine Antwort gab, im Gegensatz zu vielen seiner Mitstudenten, Partyfreaks, die ein Diplom in Kommunikationstechnik anstrebten, um dann einen Job in der Wirtschaft zu übernehmen.
    Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass von allen männ lichen Studenten, die Zhao kannte, er der einzige mit einem Geschwister war. Sein älterer Bruder, Chongfu, hatte sich damit zufriedengegeben, nur das zu tun, was man von ihm verlangte. Und als ewiger stellvertretender Manager einer Speditionsfirma in Foshan war er fett, faul und unglücklich geworden.
    Trotzdem. Bangalore. August.
    Zu keiner Jahreszeit wollte Zhao nach Indien geschickt werden. Nicht, dass seine Bosse im Tenth Bureau einem ein Mitspracherecht bezüglich des Einsatzortes erlaubten. Keiner, der nicht der obersten Riege der Agency angehörte, wusste, wohin die nächsten Kader entsandt würden.
    Aber während seines Aufenthaltes im Hauptquartier, wo er seine technischen Fähigkeiten aufpolierte, hatte Zhao keinen Hehl daraus gemacht, wie sehr ihn »kältere Gegenden« reizten. Vor allen Dingen faszinierten ihn die skandinavischen Länder. Er erwähnte Schottland. Er sprach von seinem Lebenstraum, einmal nach Patagonien zu reisen.
    Major Xin, einer seiner Ausbilder, hatte das gehört und lächelnd gesagt: »Passen Sie auf, was Sie sagen, sonst landen sie noch am Südpol.«
    China unterhielt drei kleine Forschungsstationen in der Antarktis. In jeder einzelnen von ihnen hätte Zhao sich wohler gefühlt als in Bangalore. Zum einen mimte er dort den absoluten Experten für Chinas Relaissatellitensystem, das man an die ISRO »auslieh« und im Gegenzug Zugang zur Antriebstechnolologie erhielt. Gleichzeitig versuchte er, überall im Bangalore Control Center Kontakte zu pflegen, die sich als nützlich erweisen konnten, wenn die China National Space Agency ihren eigenen großen Sprung machen und ein Raumschiff über den Erdorbit hinausschicken würde.
    Er hatte genug Hindi gelernt, um sich verständigen zu können, wenn es

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