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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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berühmten kalifornischen Seenebel – und das bedeutete, dass die Leute nicht vor einem plötzlich einsetzenden Regenguss flüchten mussten.
    Gewiss, die meisten, wenn nicht gar alle, hätten in die riesige Kammer hineingepasst, die die Heimstätte des Architekten gewesen war, des übergroßen Aliens, dem Zack und Megan bis in das Fabrik-Habitat gefolgt waren … ein Entschluss, der ihnen letzten Endes zum Nachteil gereicht hatte. Aber sollte es dazu kommen, dass beide Gruppen notgedrungen in der Tempelkammer Schutz suchten, würde es verdammt eng werden.
    Als Zack in Gedanken dieses Szenario durchging, kreisten seine Gedanken zwangsläufig wieder um Megan und darum, wie sich auf Keanu Leben und Tod definierten. Kurzentschlos sen machte er sich auf die Suche nach Rachel, nur um sie sehen und berühren zu können.

11
    Ankunftstag: HARLEY
    Es war keineswegs die Art von Betätigung, die Harley Drake suchte oder überhaupt nur in Betracht zog, aber Erschöpfung, Bewegungsunfähigkeit und Hunger machten ihn zu einem Beobachter, der die Gemeinschaftsmahlzeit der Leute neben dem Tempel verfolgte.
    Die spontanen Hamsterausflüge hatten ein anständiges Festmahl ermöglicht, anscheinend bekamen alle genug zu essen. Nicht, dass Zack Stewart zufrieden gewesen wäre. »Wie viel Nahrung brauchen zweihundert Menschen?«, überlegte er. »Pro Tag an die zwei, zweieinhalb Kilo?«
    »Könnte hinkommen«, meinte Harley. Er erinnerte sich vage an diese Zahlen, denn derlei Berechnungen waren wichtig, wenn man langfristige Raumfahrtmissionen plante. Im Augenblick war er jedoch zu sehr damit beschäftigt, an einer der purpurfarbenen »Gemüsefrüchte« zu knabbern, wie Sasha die Dinger nannte, um sich mit Logistik auseinanderzusetzen.
    »Das macht pro Tag eine halbe Tonne an Lebensmitteln. Dazu vier Liter Wasser pro Tag und pro Kopf … Nun ja, nicht weit von hier gibt es diesen großen Teich. Ich habe allerdings keine Ahnung, wodurch er gespeist wird.«
    »Damit willst du sagen, dass wir jeden Tag eine Menge Essen und Wasser brauchen.«
    »Für einen Tag haben wir ausreichend Proviant gefunden. Ohne uns groß anstrengen zu müssen.«
    »Man brauchte nur die Hand auszustrecken und das Zeug abzupflücken?«
    »Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber was kommt morgen?«
    »Gute Frage«, erwiderte Harley. Grob geschätzt schien das Habitat zehn Kilometer lang und drei Kilometer breit zu sein. Also hatte es eine Fläche von rund dreißig Quadratkilometern. Selbst wenn jeder Quadratmeter dazu benutzt wurde, um Lebensmittel zu ziehen – und nicht einmal die Hälfte der Fläche eignete sich zum Anbau von Feldfrüchten – wie viel Nahrung konnte man auf diese Weise erzeugen? Berechnungen dieser Art überstiegen Harleys Wissen. Er wusste noch annähernd, wie viele Morgen Land eine amerikanische Farmerfamilie zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bewirtschaften musste, um ihren Lebensunterhalt zu sichern … Wie rechnete man noch mal Morgen in Kilometer um? Welche anderen Faktoren waren zu berücksichtigen?
    Zack stellte dieselben Kalkulationen an, vermutlich mit größerer Genauigkeit. »Die Zahlen geben keinen Anlass zu großen Hoffnungen«, erklärte er.
    »Sie sind nicht besonders vielversprechend, wenn es um menschliche Technologie oder Landwirtschaft geht«, erwiderte Harley. »Aber du musst auch das Positive sehen. Deine Architekten haben das hier konstruiert, um Menschen am Leben zu erhalten. Wir sollten einfach davon ausgehen, dass sie nicht zweihundert von uns mitgenommen hätten, wenn sie geglaubt hätten, es wären zu viele.«
    »Ich würde dir ja zu gern recht geben. Und jetzt erzähle ich dir etwas, aber behalte das bitte für dich. Nun, ich bin mir nicht sicher, dass sämtliche Systeme hier einwandfrei funktio nieren.«
    »Ach, komm schon …«
    Zack führte verschiedene Punkte an, die seinen Verdacht zu erhärten schienen. Der Wächter, der mit der Umwelt oder mit seiner Aufgabe nicht zurechtkam, das Fehlen einer richtigen Nacht in einem für Menschen eingerichteten Habitat, die seltsamen Wetterumschwünge … was mit Megan passiert war. »Das hier ist ein sehr, sehr altes Raumschiff. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn massenhaft Fehlfunktionen auftreten.«
    Ehe Harley ihn drängen konnte, weiterzusprechen, erschien Rachel und beanspruchte Zacks Aufmerksamkeit.
    Harley war froh über diese Ablenkung. Es gab Zeiten, da brauchte ein Mensch nichts weiter als seine Ruhe, damit er ungestört das genießen konnte, was vor ihm auf

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