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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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zu bleiben?«
    »Nein, musst du nicht.« Sie lächelte. »Daddy?«
    »Was ist?«
    » Jetzt klingst du wieder wie sonst. Genau so kenne ich dich.« Rachel hatte das letzte Wort behalten, grinste Harley an und marschierte davon. Kurz darauf gingen Camilla und die Russin in dieselbe Richtung.
    Zack wartete, bis sie um die Ecke des Tempels verschwunden war. »Vielleicht hat Camilla bis jetzt überlebt, weil sie jünger und widerstandsfähiger ist«, mutmaßte Zack. »Ich denke, es hat Megan viel Kraft gekostet, als Übermittlerin zu fungieren. Camilla blieb davon verschont.«
    »Bis jetzt«, bemerkte Harley.
    »Richtig. Soweit wir wissen, hat man sich ihrer noch nicht bedient.« Ohne Rachel in Hörweite war Zack eher geneigt, seinem Groll und der Frustration freien Lauf zu lassen. »Mir scheint, du glaubst mir nichts von alledem, was ich dir erzähle.«
    »Ich versuche nur, zwischen dem zu unterscheiden, was wir wissen, und dem, was wir vermuten.«
    »Okay.« Aber insgeheim begann Harley, an seinen wahren Motiven zu zweifeln. War er getrieben von purer Neugier? Oder machte er unbewusst Zack dafür verantwortlich, dass er jetzt auf Keanu festsaß?
    »Hör mal«, fuhr Zack fort, »manchmal fällt es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich kann kaum glauben, was passiert ist, und dass ich immer noch hier bin. Und was mich am meisten erschüttert ist die Tatsache, dass du und Rachel und hundertachtzig weitere Leute hierhergebracht wurden.«
    »Das kann ich gut nachempfinden.«
    Zack lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich frage mich, wo Tea und die anderen jetzt sein mögen. Ob sie es wirklich nach Hause geschafft haben?«
    Harley Drake trug immer noch seine Armbanduhr. Sie war das typische Spielzeug eines Kampfpiloten, ein Chase-Durer/Warhawk-Chronograf, für den er siebenhundert Dollar berappt hatte. Die Batterie würde sie noch monatelang am Laufen halten, doch Harley fragte sich, wie nützlich sie in einer Welt war, in der es keine richtige Nacht gab. »Wie lange ist es jetzt her, seit Bynum erschossen wurde?«
    Er wusste, dass Zack zu den Menschen gehörte, die ein sehr gutes Zeitgefühl hatten. Wegen seiner »inneren Uhr« brauchte er nur selten einen Wecker zu stellen. Harley dagegen war so gut wie nie pünktlich, obwohl er mit massenhaft Geräten ausgestattet war, die über eine Uhr verfügten.
    Zack zuckte die Achseln. »Sechs Stunden«, antwortete er. Dann fügte er, wie so oft, hinzu: »Und fünfundvierzig Minuten.«
    Harley schüttelte nur den Kopf. »Leck mich am Arsch.« Er hielt ihm seine Uhr entgegen. »Sechs Stunden und fünfzig Minuten, und offen gestanden bin ich mir nicht sicher, ob ich mich auf meine Uhr verlassen kann.«
    »Chase-Durer behauptet seit Jahren, dass die Uhren, die sie herstellen, die Belastung eines Starts aushalten. Und da du heil hier oben angekommen bist, dürfte deine Uhr intakt sein.«
    »Du wunderst dich, dass ich den Transport hierher überstanden habe? Was an meinem körperlichen Zustand findest du nicht optimal?«
    Das war das erste normale Gespräch, das sie seit … zehn Tagen? Oder zwei Wochen? … führten.
    Oder waren schon zwei Jahre vergangen?
    »Vielleicht erweist sich deine Uhr noch mal als nützlich.«
    »Wer will schon wissen, was hier mal nützlich sein wird und was nicht?«
    »Keine zynischen Bemerkungen, Liebling. Die Kinder hören zu.« Harley stellte ein paar Berechnungen an. Es fiel ihm schwer, sich in die Houston Mission Control zurückzuversetzen, auch wenn es nur eine gedankliche Übung war.
    Aber auf diese Weise konnte er sich an den letzten Statusbericht über das Raumschiff DESTINY erinnern, das die NASA -Astronautin Tea Nowinski und drei Mitglieder der BRAHMA -Crew – Taj Radhakrishnan, Natalia Yorkina und Lucas Munaretto – von Keanu weggebracht und auf eine Flugbahn zurück zur Erde befördert hatte.
    Der Flug musste rund fünfzig Stunden gedauert haben. Und die Objekte, die Harley mitsamt den Leuten aus Houston und Bangalore nach Keanu entführt hatten, waren zwei Tage lang unterwegs gewesen. Harley huschte die Frage durch den Kopf, ob die Vehikel aneinander vorbeigeflogen waren.
    »Tea und die anderen sind sicher von Keanu weggekommen, die Systeme haben funktioniert. Sie hatten genug Unterstützung, um die korrekten Zündungen zu initiieren. Mittlerweile müssten sie auf der Erde angekommen sein«, sagte Harley. »Irgendwann während der letzten zwei Stunden.«
    Er konnte sich kaum vorstellen, welchen hektischen Medienwirbel die

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