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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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verschwand Joe wieder. Ich war etwas traurig, aber auch froh, dass er für ein paar Momente da gewesen war.
    Als die Kinder ihre Heilige Kommunion erhalten sollten, sah ich zu, wie jedes Kind zum Altar ging. Immer wenn der Priester einem Kind die Hostie gab, streckten auch die beiden riesigen Engel neben ihm die Hand mit einer Hostie aus. In einer synchronen Bewegung berührten diese beiden Hostien die Hostie, die der Priester dem Kind gab, und übertrugen Kraft auf sie. Die Bewegungen der Engel waren unglaublich sanft und liebevoll. Ich glaube, die beiden geistigen Hostien übertrugen eine Extraportion Gnade und Segen für jedes Kind auf die Hostie des Priesters. Andere Engel berührten jedes Kind am Kopf und begleiteten es zurück an seinen Platz. Die ganze Zeit über erstrahlte das Licht des Schutzengels jedes Kindes.
    Megan war ganz aufgeregt, als sie an der Reihe war, zum Altar zu gehen. Ich betete, während ich beobachtete, dass die Engel dem Priester zur Seite standen, der ihr die Heilige Kommunion gab. Plötzlich erschien Joes Geist wieder. Er stand neben Megan. Als sie sich umdrehte und wieder zurück zu ihrem Platz ging, schritt Joe neben ihr her. Er sah so aus wie zu Beginn unserer Ehe – ein attraktiver junger Mann Ende 20 in einem feinen Anzug. Während er den Mittelgang entlangging, schaute er die ganze Zeit mit einem stolzem Lächeln auf seine kleine Tochter Megan hinunter. Dann sah er auf und sagte wortlos zu mir: »Sag Christopher, Owen und Ruth, dass ich sie lieb habe und immer bei ihnen bin, wenn sie mich brauchen.« Danach verschwand Joes Geist. Als Megan wieder zu unserer Bank kam und sich neben mich setzte, hatte ich Tränen in den Augen.
    Vor der Kirche schien die Sonne, wie es die Engel versprochen hatten. Die Menschen unterhielten sich, gratulierten den Kindern und machten Fotos. Christopher und Owen machten Fotos von Megan und ihren Freundinnen, die unentwegt kicherten. Wir standen bestimmt fast eine Stunde lang vor der Kirche, bevor wir uns langsam auf den Heimweg machten. Die Grillparty wurde ein voller Erfolg. Megan brachte es sogar fertig zu essen, ohne ihr Kleidchen zu bekleckern. Das allein war schon ein kleines Wunder.

Kapitel 12
    Ein Licht der Hoffnung entzünden
    Schon mein ganzes Leben lang, seit meiner frühesten Kindheit bis heute, werden mir Menschen gezeigt – Männer, Frauen und sogar Kinder –, die sich mit dem Gedanken tragen, sich umzubringen. Dass sie Suizidgedanken hegen, erkenne ich daran, was mir die Engel zeigen und sagen. In solchen Zeiten schlingt sich der Schutzengel um den Menschen, der sich das Leben nehmen will. Er verflicht sich mit dem physischen Körper und versucht, darin ein Licht zu entzünden – dem Menschen zu zeigen, dass es Hoffnung gibt. Die Flügel des Schutzengels sind ausgebreitet und legen sich schützend um den Menschen. Ein anderer Teil des Schutzengels wird mit dem Körper verzwirnt, etwa so wie bei den einzelnen Strängen eines Seils. Wenn mir das gezeigt wird, dann spricht der Schutzengel immer mit mir. Manchmal sagt er mir, dass dieser Mensch ein schweres Trauma erlebt hat. Dann wieder beschränkt sich die Kommunikation auf einen kurzen Satz wie zum Beispiel: »Dieser Mensch ist in schrecklicher emotionaler Not.« Hin und wieder verrät der Engel mir auch Einzelheiten. Zuweilen sind andere Engel dabei, und gelegentlich erfahre ich weitere Details. Manchmal, aber nicht immer, sehe ich auch einen Geist bei dem betreffenden Menschen.
    Es erschüttert mich immer sehr, wenn ich jemandem begegne, der daran denkt, sich das Leben zu nehmen. Ich finde es zutiefst verstörend. Es treibt mir die Tränen in die Augen.

    Bei einem der ersten Male, als ich so etwas erlebte, war ich etwa zehn Jahre alt. Es war an einem Samstag, als ich mit meiner Mutter in der Innenstadt von Dublin beim Einkaufen war. Mam ging in einen Laden namens Hector Greys, wo man alles sehr günstig bekam. Ich stand davor und passte auf die Taschen und den Einkaufsroller auf. Da erschien der Engel Hosus neben mir und nahm mich bei der Hand. An diesem Tag strahlte er sehr hell. Er machte mich auf eine Mutter mit einem Kleinkind auf der anderen Straßenseite aufmerksam. Der Schutzengel der Mutter war mit ihrem physischen Körper verflochten. Ich war verstört. Ich verstand nicht ganz, was ich sah, aber ich wusste, dass es etwas Schreckliches war. »Ich will zu meiner Mutter«, rief ich und riss mich von Hosus los. Ich schnappte mir die Taschen und den Einkaufsroller und rannte

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