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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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ansehen«, sagte Schrope und lenkte Parrys Aufmerksamkeit auf den Flextop. »Es gibt keinen Unterschied zwischen den Druckwerten. Die Informationen in den Puffern sind identisch mit denen im Schiffsnetz.«
    »Aber ich habe es doch selbst gesehen!«, sagte Parry.
    »Du hast … irgendetwas gesehen«, erwiderte Schrope. »Aber es war nicht das, wofür du es gehalten hast.«
    »Bella hat es verpatzt«, sagte Svetlana. Sie fühlte sich ermattet und ausgelaugt. Sie wusste, dass es im Grunde gar keine Rolle mehr spielte, was sie sagte. »Bella hat es verpatzt, als sie ihnen die Daten aus dem Puffer geschickt hat.«
    »Red keinen Unsinn«, sagte Schrope.
    »Es muss ziemlich schwierig für sie gewesen sein, diese Zahlen zu manipulieren«, sagte Svetlana, »aber als ich feststellte, dass die zwei Datensätze unterschiedlich sind, blieb ihnen keine andere Wahl, als etwas zu tun. Und du hast ihnen den Hinweis gegeben, Bella. Du hast ihnen die Zahlen gezeigt. Du hast sie auf den Puffer aufmerksam gemacht.«
    »Du glaubst, DeepShaft hat auch die Daten aus dem Zwischenspeicher manipuliert?«, fragte Bella.
    »Wenn es ihnen wichtig genug war, haben sie eine Möglichkeit gefunden, es zu tun.«
    »Das hat Hand und Fuß«, sagte Parry. »Wenn es von so entscheidender Bedeutung für sie ist …«
    »Ich denke, es reicht jetzt«, sagte Schrope und ließ seinen Stift mit richterlicher Endgültigkeit klicken. »Ich weise dich darauf hin, Svetlana, dass DeepShaft bereits deine Suspendierung vom Dienst empfohlen hat. Wir hätten diese Empfehlung unverzüglich ausführen können, aber wir waren der Ansicht, dass wir deine Bedenken persönlich überprüfen sollten.«
    »Verbindlichsten Dank!«
    »Wir haben die Version von DeepShaft überprüft«, fuhr Schrope fort, »weil wir instinktiv dazu neigen, dir zu glauben, Svetlana. Aber du hast unser Vertrauen enttäuscht, Svetlana.«
    »Wie furchtbar!«
    »Seht ihr nicht, dass man sie hereingelegt hat?«, sagte Parry. »Sie hat nichts Unrechtes getan, Bella. Du solltest Svieta eigentlich besser kennen. Du weißt, dass sie dich niemals hintergehen würde.«
    Bellas Unbehagen war offensichtlich. »Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist, aber die Beweise liegen auf dem Tisch.« Sie sah Svetlana bedauernd an. »Ich muss dich vom Dienst suspendieren, Svieta. Wenn ich es nicht tue, wäre das eine schwere Vernachlässigung meiner Pflicht als Kommandantin dieser Mission.«
    »Du musst dich nicht für deine Entscheidungen rechtfertigen«, sagte Schrope.
    »Halt die Klappe, Craig«, sagte Bella. »Das ist eine Sache zwischen Svieta und mir.«
    »Tu es nicht«, sagte Svetlana. »Hör auf mich. Wenn du es nicht tust, werden wir alle sterben.«
    »Tut mir leid. Mir bleibt keine andere Wahl.«
    »Das ist das Todesurteil für uns alle.«
    »Ich gebe dir mein Wort«, sagte Bella, »dass es eine gründliche Untersuchung geben wird, wenn wir wieder zu Hause sind. Falls die Firma dahintersteckt, werden wir die Beweise finden. Wir werden jemanden finden, der zum Reden bereit ist, der dich rehabilitiert.«
    »Verstehst du es immer noch nicht?«, sagte Svetlana. »Wenn ich recht habe, werden wir nicht nach Hause zurückkehren!«
    Bella schloss die Augen. »Wir kehren zurück«, sagte sie. »Was auch immer geschehen mag. Das ist ein Versprechen.«
     
    »Du darfst mich deswegen nicht verfluchen«, sagte Bella, als sie allein waren. »Alles, nur nicht das.«
    Sie sah Svetlana über den Schreibtisch an. Was sie in ihren Augen sah, war eher Fassungslosigkeit als der selbstgerechte Zorn, den sie erwartet hatte. »Dann tu es nicht«, sagte sie leise. »Wenn dir unsere Freundschaft noch etwas bedeutet, tu es nicht.«
    »Ich kann nicht anders«, sagte Bella unglücklich. »Ich muss mich an die Beweise halten, und die sprechen gegen dich.« Bella blickte Svetlana in die Augen und versuchte die Sache irgendwie zum Abschluss zu bringen, auf eine Weise, die ihre Freundschaft vor dem Zerbrechen bewahrte. »Aber ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass wir nach der Rückkehr …«
    »Es wird keine Rückkehr geben.«
    »Ich werde mit Ryan Axford reden«, sagte Bella. Ihre Miene hellte sich auf, als sie plötzlich eine Lösung sah. »Du hattest da draußen einen schlimmen Unfall. Wie ich gehört habe, hast du deine Arbeit wieder aufgenommen, bevor Ryan deine Entlassung unterschrieben hat. Eigentlich solltest du immer noch in der Krankenstation sein. Die letzten paar Tage hätten niemals geschehen dürfen. Es wäre für uns

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