Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmlisch Verliebt

Himmlisch Verliebt

Titel: Himmlisch Verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melody James
Vom Netzwerk:
giftige Blicke zu.
    Ich stoße Tracy an. »Kommt es mir nur so vor, oder sieht Chelsea heute Morgen ein wenig grün aus?«
    Tracy kratzt sich an der Nase. »Das überrascht mich nicht. Sie wollte doch schon seit Monaten ein Stück vom süßen Joshy-Kuchen.«
    Savannah ist zu sehr damit beschäftigt, Josh mit ihren Wimpern anzuklimpern, um Chelseas stechenden Blick zu spüren. Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie zu fragen, wie ihr Date war. Doch so, wie Josh sie anschaut, denke ich, es ist gut gelaufen.
    Armer Marcus. Mit hängenden Schultern beobachtet er Savannah aus seiner Ecke am Ende des Klassenzimmers.
    »Marcus macht ein Gesicht, als hätte jemand seine Hausaufgaben gegessen«, wispere ich Tracy zu.
    Sie guckt über ihre Schulter. »Der Ärmste.«
    »Jaaa.« Mitgefühl überkommt mich. »Es hat ihn bestimmt viel Mut gekostet, Savannah nach einer Verabredung zu fragen.« Marcus sieht süß aus, aber er spielt nicht in Joshs Liga. Er starrt Savannah an, während Savannah nur Augen für Josh hat.
    Josh rümpft die Nase, untersucht seine Fingerspitzen und kratzt dann Dreck aus einem Nagel.
    Miss Davis trommelt mit einem Stift auf ihren Schreibtisch. Die Klasse ist schon wieder vom Thema abgekommen. Sally diskutiert mit Bilal. »Jemanden per SMS nach einem Date zu fragen, ist überhaupt nicht cool.«
    Miss Davis unterbricht sie. »Vergesst nicht, dass St. Valentin ein Märtyrer war. Es wäre daher schön, wenn wir uns den Opfern widmen würden, die wir manchmal für geliebte Personen bringen müssen.«
    Ich denke an Ben. Und daran, dass wir letztes Jahr nicht im Urlaub waren, weil er für seine Physio diesen neuen Kipptisch brauchte. Wir hätten alle einen Urlaub vertragen können. Aber, wie Mum sagte, man kann nicht alles haben.
    Miss Davis erhebt die Stimme. »Vielleicht können wir uns auch mit ein paar außergewöhnlichen Liebesgeschichten und Liebesgedichten beschäftigen«, schlägt sie vor. Mit verklärtem Blick guckt sie durch ihre Eulenbrille.
    Sie klingt sehnsüchtig. Ist sie solo? Ich checke ihre Finger ab – kein Ehering. Möglicherweise hat sie einen Freund. Sie könnte sicher einen kriegen. Schließlich ist sie noch nicht so alt, auch wenn sie jünger aussehen würde, wenn sie den Haarknoten und ihre Gesundheitsschuhe aufgeben würde. Vielleicht brezelt sie sich auf, sobald sie aus der Schule kommt. Ich versuche sie mir in einem engen Kleid und High Heels vorzustellen. Nicht schlecht. DD , wie Savannah sagen würde – definitiv datebar.
    »Glaubst du, Miss Davis bekommt viele Valentinstagskarten?«, flüstere ich Tracy ins Ohr.
    »Ich wette, sie kriegt mehr als ich.« Tracy zwirbelt sich eine lange Haarsträhne um den Finger und seufzt.
    »Man weiß nie.« Ich lächele in mich hinein. Sofern beim Webmagazin alles nach Plan läuft, könnte Tracy ihre erste Karte von Jeff bekommen.
    ********
    »Alles klar.« Jeff gibt mir einen Notizblock und einen Stift. »Du protokollierst den Spielstand.«
    » Was tue ich?« Ich blinzele ihn durch den Regen an.
    »Mach einfach jedes Mal eine Notiz, wenn jemand versucht, ein Tor zu schießen. Und notier dir Abseits, Fouls, Paraden und wie viel Ecken es gibt. All das wichtige Zeug.«
    Ich schaue auf den windgepeitschten Rasen. »Na, da sind vier Ecken …«
    »Ha, ha.« Jeff schüttelt den Kopf, dabei war es gar kein Witz. Was meint er mit »wie viele Ecken«?
    Die Teams fangen an, sich auf dem Feld aufzustellen. Anila aus unserer Klasse ist die Erste, gefolgt von Karen Marsden aus der Parallelklasse mit ihren Freundinnen Erin Slater und Jing-Wei Wu. Wo bleibt Tracy?
    Ich hab sie nicht vorgewarnt, dass Jeff das Spiel sehen wird. Sie war sowieso schon nervös genug, und ich wollte es nicht noch schlimmer machen. Aber ich weiß, sobald sie auf dem Fußballfeld steht, verschwindet ihr Lampenfieber. So ist es immer. Dann kann sie nicht einmal mehr ein Jeff Simpson vom Spiel ablenken.
    Ich mummle mich noch tiefer in meinen Mantel und zucke zusammen, als der Wind beißend über meine Wangen fährt. Jeff hat einen Schal um, seine gewellten dunkelblonden Haare kleben an seinem Gesicht. Ich kann verstehen, warum Tracy ihn gut findet. Sogar halb erfroren und mit einer roten Nase ist er DD . Nicht mein Typ (obwohl ich nicht sicher bin, ob ich überhaupt einen Typ habe?), aber definitiv datebar.
    Tracy joggt aufs Feld, und ich winke ihr zu. Sie muss frieren, auch wenn sie eine Leggins unter ihrer Shorts trägt. Sie winkt zurück, bis sie Jeff sieht und ihre Hand in der Luft

Weitere Kostenlose Bücher