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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Rest von ihnen um die Culpeppers kümmerte.
    »Wir sind verfolgt worden, nachdem wir diesen Nebencanyon verlassen hatten«, sagte er unverblümt.
    »Wir sind schon mehrfach verfolgt worden.«
    »Aber damals haben wir Feuerholz transportiert.«
    »Und?«
    »Wir kommen aus dem bewußten Canyon heraus, ohne irgendwelches Feuerholz dabeizuhaben, trotzdem hinterlassen unsere Tiere sehr viel tiefere Spuren als auf dem Weg in den Canyon.«
    Sarah versteifte sich.
    »Ab Culpepper ist ein guter Fährtenleser«, erklärte er. »Das gleiche gilt für den überwiegenden Teil seiner Sippe. Sie wissen, daß du nach dem spanischen Schatz gesucht hast.«
    »Und jetzt wissen sie, daß ich ihn gefunden habe«, fügte sie lahm hinzu.
    »Das ist das, was ich denken würde, wenn ich derjenige gewesen wäre, der dich beobachtet und verfolgt hat.«
    »Aber keiner weiß, wo das Silber jetzt versteckt ist, außer uns beiden«, sagte sie triumphierend.
    »Du würdest nicht lange durchhalten, wenn Ab erst einmal anfinge, dich auszuquetschen. Ich auch nicht. Er ist ein Mann von seltener Grausamkeit.«
    »Dann mußt du eben einfach weiterhin dafür sorgen, daß ich ihm nicht in die Hände falle, bis ich das Silber auf eine Bank gebracht habe.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Nimm Conner, vier Barren Silber und sechs Pferde. Reitet nach Santa Fe, ohne zwischendurch Rast einzulegen. Ute wird euch begleiten, zum Schutz. Ihr könnt wieder zurückkommen, sobald wir uns um die Banditen gekümmert haben.«
    »Conner wird nicht fortgehen«, erwiderte sie.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich bin nicht vollkommen blöde. Ich will, daß mein Bruder von hier wegkommt, und zwar heil und in einem Stück. Aber er weigert sich zu gehen. Als ich ihm gesagt habe, daß ich ihm nichts von dem Silber geben würde, wenn er hierbliebe, hat er nur mit den Achseln gezuckt.«
    »Verdammt«, murmelte Case.
    »Amen.«
    Sie stieß einen zittrigen Seufzer aus.
    Alles fällt auseinander, all meine schönen Pläne für die Zukunft. Warum mußte sich Conner bloß zu einem solchen Dickkopf entwickeln?
    Sternenlicht glitzerte auf Schnee wie gefrorene Tränen.
    Sarah schloß die Augen, verdrängte alles aus ihrem Bewußtsein bis auf den Trost von Cases Körper, so fest und warm und unerschütterlich, und das Gefühl seiner starken Arme um sie. Ein Schauer, der Traurigkeit und Wohlbehagen zugleich war, überlief sie.
    »Denk nicht mehr an den Alptraum«, sagte er leise.
    »Ich habe nicht an den Alptraum gedacht.«
    »Du hast gezittert.«
    »Ich dachte gerade daran, wie wundervoll es wäre, einfach hier mit dir in der Nacht zu bleiben und den Rest zu verbannen, alles davon, all die traurigen Erinnerungen und die Angst...«
    Seine Lider schlossen sich. Die Sehnsucht in ihrer Stimme hallte in seinem eigenen Herzschlag wider, seiner eigenen Seele.
    »Einfach nur leben, hier und jetzt?« fragte er.
    »Ja. Wie in einem schönen Traum, der Art von Traum, aus der man lächelnd erwacht, statt in Schweiß gebadet.«
    »Wie ein Traum«, murmelte er. »Nichts davor und nichts danach. Nur ein süßer Traum ...«
    Seine Lippen strichen zart über ihren Haaransatz, ihre Augenbrauen, ihre Wangenknochen, ihre Mundwinkel.
    »Case?« flüsterte sie.
    »Nur ein Traum«, erwiderte er. »Mehr nicht. Nur ein Traum.«
    Seine Zungenspitze zeichnete behutsam ihre Oberlippe nach, dann ihre Unterlippe, während sie ein köstliches Feuer auf ihrer Haut zurückließ. Ihr stockte der Atem, und ihr Herz tat einen seltsamen kleinen Hüpfer bei der zärtlichen Liebkosung.
    Dann fiel ihr plötzlich seine unverblümte Warnung wieder ein.
    Führ mich nicht in Versuchung, bis ich mich vergesse und dich schwängere. Ich würde uns beide dafür hassen.
    Der Lederbeutel, den Lola ihr gegeben hatte, lag drüben im Haus. Sarah wußte, wenn sie hinüberging, um ihn zu holen, würde Case sich wieder hinter seine sorgfältig errichteten inneren Mauern zurückziehen.
    Nur jetzt, in diesem Augenblick, war er verwundbar.
    So wie sie.
    Es spielt keine Rolle, dachte sie. Ich werde längst von der Lost River Ranch fort sein, bevor einer von uns beiden weiß, ob ich schwanger bin.
    Und vielleicht, nur vielleicht, gelingt es mir ja, so weit ins Innere seiner Mauern vorzustoßen, daß er mich nie wieder aussperren kann ...
    Sie glaubte nicht wirklich daran, aber sie hoffte es ...
    Ihre Zähne knabberten behutsam an seiner Unterlippe. Als er überrascht aufkeuchte, überrumpelte sie ihn, indem sie ihre Zunge rasch zwischen seine

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