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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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was ihren Magen wieder diesen sonderbaren kleinen Slalom schlagen ließ.
    »Nun, Sie sind eindeutig auf dem Wege der Besserung«, murmelte sie.
    Dann lachte sie leise und fuhr fort, Case zu baden.
    »Ich lerne doch tatsächlich jeden Tag etwas Neues«, sagte sie gedämpft. »Ich habe nie gewußt, daß ein Mann Lustgefühle erleben kann, ohne einer Frau weh zu tun.«
    Plötzlich erinnerte sie sich wieder an den zärtlichen, heißen Kuß, den Case ihr gegeben hatte. Nervenenden, von deren Existenz sie überhaupt nichts gewußt hatte, vibrierten tief in ihrem Inneren und überraschten sie mit einem prickelnden Schauer der Erregung.
    »Wo ist das denn auf einmal hergekommen?« murmelte sie verdutzt. »Glauben Sie, es ist ansteckend?«
    Die Vorstellung, daß die Lust eines Mannes ansteckend sein könnte, war für Sarah noch verwirrender und beunruhigender, als es ihr erster Kuß gewesen war.
    Mit raschen, energischen Bewegungen beendete sie die Prozedur des Waschens und deckte Case wieder zu. Zu ihrer Erleichterung taten weder ihr Patient noch ihr eigener Magen irgend etwas Unerwartetes dabei.

7. Kapitel
    »Was fällt Ihnen ein! Was tun Sie da?« verlangte Sarah aufgebracht zu wissen, als sie das Haus betrat.
    »Wonach sieht es denn aus?« fragte Case knapp.
    Die Tür fiel mit einem Knall hinter ihr zu und schloß ein Rechteck von winterlich blassem Sonnenlicht aus.
    »Von hier«, sagte sie, »sieht es aus, als ob ein verdammter Narr auf einem Bein herumhüpft, während er ein Gewehr als Krücke benutzt und eine Kugel als Gehirn.« »Sie haben recht in bezug auf das Gewehr.«
    Trotz ihres Ärgers mußte sie lächeln. Cases Schlagfertigkeit brachte doch immer wieder Schwung in ihren Alltag.
    Nicht, daß Conner nicht auch einen wachen Verstand besessen hätte. Aber es war nicht das gleiche. Von ihrem kleinen Bruder ließ sie sich nicht viele Frechheiten bieten.
    Case dagegen war eine völlig andere Sache.
    Aus schmalen, skeptischen Augen beobachtete Sarah sein mühsames Vorankommen. Das erste Mal, als sie ihn dabei erwischt hatte, wie er vollständig angezogen im Haus umhergehumpelt war, hatte sie kurzerhand seine Kleider versteckt, während er schlief.
    Aber wenn sie geglaubt hatte, daß Case angesichts der Tatsache, daß er nur einen Lendenschurz hatte, um sich zu bedecken, im Bett bleiben würde, dann hatte sie sich gründlich geirrt. Der Beweis dafür stand vor ihr.
    Und er war beeindruckend.
    »Wozu die Eile?« fragte sie sachlich, während sie versuchte, das Problem von einer anderen Seite anzugehen.
    »Zehn Tage lang flach auf dem Rücken zu liegen hat mich so schwach wie ein junges Kätzchen gemacht.«
    Sarah ließ ihren Blick über die muskulöse Länge seines Körpers wandern und lachte laut.
    »Ein Kätzchen?« fragte sie amüsiert. »Case, selbst Löwenjungen sind nicht derart kräftig gebaut wie Sie.«
    Seine einzige Antwort bestand in einem gemurmelten Wort.
    »Hätten Sie vielleicht die Güte, das zu wiederholen?« fragte sie betont unschuldig.
    »Ich hätte schon die Güte, aber ich bezweifle, daß Sie es hören wollen.«
    Der Gewehrkolben rutschte auf dem Lehmfußboden ab. Case taumelte hilflos und wäre wahrscheinlich gestürzt, wenn Sarah nicht blitzschnell vorwärtsgesprungen wäre und ihm ihre Schulter als Stütze angeboten hätte.
    »Immer mit der Ruhe«, murmelte sie beschwichtigend, als sie ihn festhielt, bis er seine Balance wiedergefunden hatte.
    »Sparen Sie sich diese Zucker-und-Seide-Stimme für Ihren
    Habicht auf. Er ist blind genug, um Ihr Süßholzgeraspel zu glauben.«
    »Er trägt im Moment eine Kappe.«
    »Sag’ ich doch. Blind.«
    Sie sah lächelnd zu ihm auf.
    Doch er erwiderte ihr Lächeln nicht.
    Sie war weder überrascht, noch fühlte sie sich gekränkt. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, daß er nie lächelte oder lachte, obwohl er einen ausgeprägten Sinn für Humor hatte, der offensichtlich durch das Zusammenleben mit einer liebevollen, zu Späßen und Schabernack neigenden Familie geschärft worden war.
    Zu Anfang hatte sie angenommen, seine starken Wundschmerzen seien der Grund, warum sich seine Lippen niemals zu einem Lächeln verzogen. Aber als sich sein Zustand zusehends besserte, erkannte sie, daß es etwas sehr viel Schwerwiegenderes als eine simple Schußverletzung gewesen sein mußte, was ihm das Lachen hatte vergehen lassen.
    Sie wußte nicht, was passiert war, um alle Freude in ihm auszulöschen. Sie vermutete jedoch, daß es etwas mit den Namen zu tun hatte,

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