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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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die er in seinen Fieberträumen gerufen hatte - Emily und Ted, Belinda und Hunter.
    Aber hauptsächlich Emily Case rief ihren Namen mit einem Zorn und einem Kummer und einer Verzweiflung, die Sarah tief ins Herz schnitt.
    Sie wußte nur zu gut, was es für ein Gefühl war, alles zu verlieren, jeglicher Liebe und Wärme beraubt zu werden, um zitternd und verlassen und allein zurückzubleiben bis auf einen jüngeren Bruder, ein Kind, das um des nackten Überlebens willen auf sie angewiesen war.
    »Wenn ich Ihnen eine Kappe aufsetze, werden Sie dann bleiben, wo Sie hingehören?« fragte sie scherzhaft.
    »Wenn Sie mit einer Augenbinde auch nur irgendwo in meine Nähe kommen, dann sollte Ute besser mit einem schußbereiten Gewehr auf mich zielen.«
    Sie blickte prüfend in Cases Gesicht. In seinen Augenwinkeln war nicht die leiseste Spur von Lachfältchen zu erkennen, ein sicheres Zeichen dafür, daß er nicht spaßte.
    Sie seufzte.
    »Conner hat eine Krücke für Sie geschnitzt«, sagte sie nach einer Pause. »Ich werde sie holen.«
    »Holen Sie auch meine Kleider.«
    »Nein.«
    Cases Lippen wurden schmal. Er starrte hinunter in ihr entschlossenes Gesicht. Wie es nur allzuhäufig geschah, wurde er sofort von der geheimnisvollen Farbe ihrer Augen abgelenkt - einem Grau, dessen Nuancen je nach Stimmung wechselten: Mal tanzten blaue Funken darin, mal leuchtete es wie von einem silbrigen Feuer erhellt, und gelegentlich verdunkelte es sich zu der düsteren Farbe von Sturmwolken.
    »Sie wollen, daß ich nackt vor Ihnen herumlaufe?« sagte er ruhig. »Na schön, von mir aus.«
    Aber seine Stimme klang nicht so barsch, wie er es beabsichtigt hatte. Die Vorstellung, nackt mit dieser schlagfertigen, couragierten, hübschen kleinen Witwe zusammenzusein, war einfach zu reizvoll.
    »Sie sind ja nicht nackt«, gab sie zurück.
    »Sind Sie sich da sicher?« erwiderte er gedehnt. »Vielleicht sollten Sie besser mal unterhalb meines Kinns nachsehen. Man weiß nie, was sich gelöst haben könnte, während ich durch den Raum getorkelt bin.«
    Eine verlegene Röte kroch in Sarahs Wangen, doch sie hielt ihren Blick weiterhin unverwandt auf sein Gesicht geheftet.
    »Es geht darum«, sagte sie beherrscht, »daß Sie noch immer zu schwach sind, um im Haus herumzulaufen, ob Sie nun splitterfasernackt dabei sind oder herausgeputzt wie ein Lord am Ostersonntag.«
    »Nein, hübsche Witwe, es geht darum, daß Sie so lange nicht sicher vor Ab Culpepper sein werden, bis ich von hier verschwunden bin.
    »Ich bin nicht hübsch, und wenn Sie fort sind, werde ich auch nicht sicherer vor ihm sein.«
    »Ich habe zufällig gehört, was Ab gesagt hat. Er ist meinetwegen zur Lost River Ranch gekommen, nicht Ihretwegen.«
    »Sie haben offensichtlich nicht alles gehört«, gab sie brüsk zurück. »Er hat gedroht, Conner zu kastrieren.«
    Case holte scharf Luft. »Allmächtiger! Warum?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich kann es erraten.«
    »Ich höre«, sagte er.
    »Mein Bruder ist... nun ja, impulsiv.«
    Case wartete.
    »Ich glaube, Conner ist heimlich in das Lager der Banditen im Spring Canyon geschlichen«, erklärte sie, »hat Salz mit Zucker vermischt, frischen Kuhdung in die Frühstücksbohnen gerührt und dann ihre Pferde losgelassen, um seine eigenen Spuren zu überdecken.«
    »Wäre eine ganze Ecke sinnvoller gewesen, wenn er bei der Gelegenheit gleich ein paar Kehlen aufgeschlitzt hätte, wo er schon mal da war.«
    Sarah schnappte entsetzt nach Luft. »Nein! Ich will nicht, daß Conner so leben muß!«
    »Dann leben Sie am falschen Ort.«
    »Ich nicht. Aber mein Bruder. Deshalb werde ich ihn an die Ostküste auf eine gute Schule schicken.«
    Schweigend sah Case sich in dem Blockhaus um. Seine dürftige Möblierung und der festgestampfte Lehmfußboden sagten ihm, daß Geld knapp auf der Lost River Ranch war.
    »Conner ist fast erwachsen«, sagte er in neutralem Ton. »Er möchte vielleicht auch ein Wörtchen dabei mitzureden haben, wo er hingeht oder nicht hingeht.«
    »Das Leben hat mehr zu bieten als einen Fluß, der durch eine rote Steinwildnis fließt«, sagte sie mit angespannter Stimme.
    »Ist das Ihre Ansicht oder die Ihres Bruders?«
    »Die Lost River Ranch ist alles, was ich vom Leben erwarte. Ich bin voll und ganz damit zufrieden, hier zu leben.«
    Die Intensität in ihrer Stimme spiegelte das leidenschaftliche silberne Feuer in ihren Augen wider.
    »Aber Conner ist anders«, fuhr sie heftig fort. »Er hat das Zeug, Arzt zu werden oder Anwalt

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