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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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und ihren Mund füllte.
    Sie konnte noch nicht einmal die Arme bewegen, um Case wegzustoßen.
    Resigniert fand sie sich damit ab, seinen Kuß über sich ergehen zu lassen, so wie sie es gelernt hatte, ihren Ehemann im Bett zu ertragen.
    Wenn Case doch bloß nicht so groß und schwer wäre, dachte sie. Dann wäre es gar nicht mal so unangenehm.
    Und wenn er sanft und zärtlich wäre.
    Mit einem erstickten Laut bezähmte Case sein heftiges, unerwartetes Verlangen. Als er den Kopf hob, sah er, daß ihre Haut bleich war und ihre Lippen rot und wund von der Gewalt seines Kusses. Ihre Pupillen hatten sich geweitet, bis ihre Iris fast schwarz wirkte, nur von einem schmalen, silbergrauen Rand umrahmt.
    Sie sah eher wie ein erschrockenes kleines Mädchen aus als wie eine Frau, die an Leidenschaft interessiert war.
    »Es tut mir leid«, murmelte Case, gründlich angewidert von sich selbst. »Sie haben mich überrumpelt.«
    »Ich habe Sie überrumpelt?« stotterte sie ungläubig. »Ich habe doch überhaupt nichts getan!«
    Er schloß die Augen, um nicht die Erschrockenheit und die Vorwürfe in ihren sehen zu müssen.
    »Ich habe dir weh getan«, sagte er mit leiser, gepreßt klingender Stimme. »Das ist mir noch nie passiert. Ich bin noch nie grob zu Frauen gewesen, selbst damals nicht, als ich sie noch begehrt habe.«
    Er öffnete die Augen, aber sie glitzerten nicht länger vor Leidenschaft. Wieder beugte er langsam den Kopf zu ihr herunter.
    Sarah schnappte in einer Mischung aus Verblüffung und Furcht nach Luft. Ihr Atem entwich in einem zitternden Seufzen der Überraschung, als seine Zungenspitze einen warmen, zärtlichen Pfad um ihre Lippen beschrieb. Dies war der sanfte, schwindelerregend sinnliche Kuß, an den sie sich von jenem ersten Abend her erinnerte, der Kuß, der zur Folge hatte, daß ihr Magen einen seltsamen kleinen Salto schlug und ihre Nervenenden vibrierten.
    »Case?« flüsterte sie atemlos.
    »Ist schon gut. Es soll nur eine Entschuldigung sein. Nichts weiter ...«
    Seine Zähne knabberten behutsam an ihren Mundwinkeln, dann zeichnete seine Zunge erneut quälend zärtlich die Umrisse ihrer Lippen nach.
    »Tut das weh?« fragte er rauh.
    Sie schüttelte den Kopf. Die Bewegung ließ ihre Lippen weich über seine streifen. Als sie fühlte, wie sich sein gesamter Körper als Reaktion darauf anspannte, wich sie so hastig vor ihm zurück, daß ihr Kopf gegen die Wand schlug.
    »Keine Angst«, murmelte er. »Ich werde dir nicht weh tun.«
    »Aber ich ...«, begann sie und brach dann hilflos ab, als sie den Gefühlstumult in seinen glänzenden grünen Augen sah. »Case? Ich ... ich möchte nicht...«
    »Verdammt, ich weiß, daß du mich nicht willst! Und ich kann auch nicht behaupten, daß ich es dir übelnehme. Ich an deiner Stelle würde auch keinen Liebhaber wollen, der nicht mehr Manieren als ein Grizzy hat.«
    Damit stieß er sich von ihr ab.
    Benommen und unsicher und hin- und hergerissen zwischen Zärtlichkeit und Furcht beobachtete Sarah, wie er sich mit einer Hand an der Wand abstützte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Unbeholfen bückte er sich, um das Gewehr aufzuheben, das er als Krücke benutzt hatte. Dann drehte er sich wieder zu ihr um, während er sich schwer auf den Gewehrkolben stützte.
    Als sie Anstalten machte, ihm wieder ins Bett zurückzuhelfen, bedachte er sie mit einem Blick, der sie erstarren ließ.
    Die Zärtlichkeit und die Reue und der Hunger in seinen Augen waren verschwunden. Klares Eis hätte mehr Wärme ausgestrahlt als der Ausdruck, der jetzt in seinen Augen war.
    »Seit dem Ende des Krieges habe ich kein Begehren mehr für eine Frau empfinden können«, sagte er ausdruckslos. »Aber ich begehre dich, Sarah Kennedy«
    »Ich ... ich ...«
    »Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich mich dir aufdrängen werde. Das werde ich nicht tun. Du hast mein Wort darauf.«
    Nach einem Moment nickte sie schweigend. Wenn er zu den Männern gehört hätte, die Frauen mit Gewalt nahmen, dann hätte er es längst getan.
    »Ich glaube dir«, sagte sie leise.
    »Dann glaube auch das hier«, erwiderte er, seine Stimme so kalt wie seine Augen. »Ich hasse es, dich zu begehren. Es bedeutet nämlich, daß nicht so viel von mir gestorben ist, wie ich gehofft hatte.«

8. Kapitel
    »Glaub mir, die Schwitzkammer wird ihm guttun«, sagte Ute. »Schwitzen hilft so ziemlich gegen alles, was einen Mann plagt.«
    Sarah antwortete nicht, sondern streute nur eine weitere Handvoll Getreide für die

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