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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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beobachten.
    Sie unternahm keinen dritten Versuch, sich aus Cases Arm zu lösen und sich davonzustehlen. Es dauerte nicht lange, bis sie ebenso tief und fest schlief wie Case.

13. Kapitel
    Case erwachte noch vor Einbruch der Morgendämmerung. Es war eine ungewohnte Art des Erwachens für ihn, langsam und träge statt abrupt und augenblicklich auf der Hut. Eine innere Ruhe erfüllte ihn, ein Gefühl der Richtigkeit, so tief wie sein Herzschlag.
    Gott, dachte er schläfrig. Es ist schon lange her, seit ich das letzte Mal aufgewacht bin und mein Arm ganz taub von Emilys kleinem Körper war.
    Ich frage mich nur, was sie gegen ihre Alpträume tut, wenn Onkel Case nicht in der Nähe ist.
    Plötzlich erkannte er, daß die Taubheit in seinem Arm nicht vom Gewicht eines Kindes herrührte.
    Es war der weiche, schmiegsame Körper einer Frau, der sich an seine Seite preßte. Das lange, dichte Haar einer Frau, das wie ein seidiger Schal an seinem Hals ruhte. Jeder Atemzug, den er tat, war von der Wärme einer Frau erfüllt.
    Und dem zarten Duft von Rosen.
    Sarah.
    Er riß mit einem Ruck die Augen auf. Die Äste eines Salbeibusches, nur als tintenblaue Silhouette zu erkennen, wiegten sich in der sanften Morgenbrise über seinem Kopf. In den Löchern zwischen den Zweigen glitzerten Sterne am Himmel. Der Mond war untergegangen, die Morgenröte ein schwaches Flüstern von Rosa am östlichen Horizont.
    Was zum Teufel tut sie hier draußen bei mir im Gebüsch f dachte er verwirrt.
    Der schnellste Weg, um das herauszufinden, war, Sarah zu wecken und sie danach zu fragen. Case machte Anstalten, genau das zu tun. Er kam jedoch nur so weit, ihr die Decke bis zu den Schultern herunterzuziehen, dann vergaß er prompt, warum er es so verdammt eilig hatte, sie zu stören.
    Sternenlicht ergoß sich wie flüssiges Silber über Sarahs Gesicht. Die Dunkelheit erstickte die Gold- und Rottöne in ihrem Haar, aber die seidige Haarflut glänzte wie schwarzes Wasser. Ihre Augenwimpern waren so lang, daß sie wie ausgefranste Halbmonde auf ihren Wangen ruhten. Ihr Mund war voll, entspannt, leicht geöffnet, fast zu einem Lächeln verzogen.
    Und höllisch verführerisch.
    Ich sollte das nicht tun, dachte Case, als er den Kopf beugte.
    Er hielt inne.
    Oder zumindest glaubte er, er hätte innegehalten. Dann stellte er fest, daß er Sarahs üppigen, rosigen Lippen ebensowenig widerstehen konnte, wie sich eine Motte von der strahlenden Verlockung von Flammen abwenden kann.
    Sie ist heißes Feuer mitten im eisigen Winter, dachte er voller Sehnsucht. Gott, mir ist schon so lange so kalt, so furchtbar kalt...
    Seine Lippen streiften behutsam über ihre, knabberten zart an der sanften Kurve ihres Lächelns. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar, suchten die Körperwärme unter den kalten Strähnen. Als er ihrer tröstlichen Hitze nicht noch näher kommen konnte, hielt er ihren Kopf mit beiden Händen umfangen, um sich zu wärmen.
    Sarah seufzte im Schlaf und bewegte sich leicht, als genösse sie das Gefühl seiner liebkosenden Hände.
    Ein Schauer, der nichts mit der Kälte zu tun hatte, ging durch seinen Körper. Es war sinnliches Verlangen und noch etwas anderes, etwas Furchteinflößendes, das sich plötzlich nach all den Jahren trostlosen Entsagens in seinem Inneren regte.
    Aber Verlangen war das einzige, was Case sich zu fühlen gestattete.
    Denn Verlangen war etwas, was er nur zu gut verstand, seit er auf die Lost River Ranch gekommen war.
    Langsam und vorsichtig verlagerte er sein Gewicht, bis Sarah halb unter ihm lag. Als die Decke wegzurutschen drohte, nahm er einen Zipfel zwischen die Zähne und zog sie wieder über sie beide, um zu verhindern, daß Sarah zu frieren begann und aufwachte.
    Es bestand keine Gefahr, daß er selbst die beißende Kälte der Wintermorgendämmerung spüren würde. Denn Sarahs Duft und das Gefühl ihres weichen Körpers und ihr köstlicher Geschmack verbrannten ihn förmlich bei lebendigem Leib.
    Seine Finger wanderten zu dem Schnürverschluß ihres Rehlederhemds. Langsam und verstohlen zog er erst ein Lederband aus seiner Öse heraus, dann das nächste.
    Ich sollte das hier wirklich nicht tun, dachte er, obwohl sein Blut heiß und wild durch seine Adern pulsierte.
    Doch noch während er sich ermahnte, sich zu beherrschen und die Finger von Sarah zu lassen, löste er bereits das nächste Lederband an ihrem Halsausschnitt.
    Ihre Haut schimmerte wie eine Perle in der Mischung aus verblassendem Sternenschein und dem weichen

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