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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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zurück.
    Als sie sicher sein konnte, daß ihr jüngerer Bruder außer Hörweite war, starrte sie grimmig in Cases Augen.
    »Geh runter von mir«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Schweigend rollte er sich zur Seite. Er beobachtete sie mißtrauisch, als könnte er nicht so recht abschätzen, was sie als nächstes tun würde.
    Blut quoll aus einer Kratzwunde direkt unter seinem rechten Auge.
    »Hab wenigstens den Anstand, mir den Rücken zuzukehren, während ich mich anziehe«, sagte sie bitter.
    »Komm von deinem hohen Roß herunter«, erwiderte Case mit sorgfältig beherrschter Stimme. »Ich bin nicht derjenige, der in dein Bett gekrochen ist.«
    Aber noch während er sprach, drehte er sich herum und wandte ihr den Rücken zu.
    »Ich bin nicht >in dein Bett gekrochen<«, gab sie wütend zurück. »Du hattest einen Alptraum.«
    »Ich erinnere mich an keinen Traum.«
    »Du hast dich von einer Seite auf die andere geworfen und wild um dich geschlagen wie ein Wolf in einer Falle.«
    »Hört sich für mich nicht sonderlich einladend an«, erwiderte er gedehnt.
    »Der Meinung war Ute auch.«
    »Aber du bist trotzdem geradewegs in mein Bett gekrochen.«
    »Irrtum«, sagte Sarah grimmig, während sie die letzte Lederschnur durch ihre Öse zog. »Du hast mich hineingezerrt.«
    »Und ich nehme an, das hat Ute ebenfalls gesehen.«
    Sie begann, ihre Unterwäsche und die Lederhosen hochzuziehen. Zuerst glaubte sie, die feuchte Hitze zwischen ihren Beinen bedeutete, daß ihre Regel frühzeitig eingesetzt hätte. Aber es waren keine dunklen Flecken von Blut zu sehen. Sie fühlte nur eine warme, duftende Feuchtigkeit.
    »Was hast du mit mir gemacht?« fragte sie erschrocken.
    Case warf einen Blick über seine Schulter und erhaschte einen flüchtigen Eindruck von dichten, rostroten Locken und perlmutterschimmernder Haut, die rasch unter abgetragenen Rehlederhosen verschwanden.
    Hunger überwältigte ihn erneut, traf ihn wie ein Fausthieb in den Magen und raubte ihm sekundenlang den Atem.
    »Du bist verheiratet gewesen«, erwiderte er barsch. »Was glaubst du wohl, was ich mit dir gemacht habe?« »Wenn ich das wüßte, würde ich wohl kaum danach fragen, nicht?« fauchte sie.
    Einen Moment lang glaubte er, sie wollte ihn verspotten.
    Dann sah er den Argwohn in ihren Augen. Sie knöpfte ihre Hosen mit steifen, seltsam linkischen Bewegungen zu, als gehörte ihr Körper einer Fremden.
    Case wußte beim besten Willen nicht, was er sagen sollte.
    »Ach, vergiß es«, murmelte sie. »Ich hätte mich nicht wie ein Kind von dir in den Arm nehmen und zudecken lassen dürfen. Aber ich habe es nun einmal zugelassen, und dann bin ich prompt eingeschlafen. Ich nehme an, ich hätte damit rechnen müssen, was immer es war, was du mit mir getan hast.«
    Er öffnete den Mund. Aber es kam kein Ton heraus.
    Verärgert sprang sie auf die Füße, griff nach ihrer Jacke und zog sie an. Als der Stoff über ihre Brust streifte, zuckte sie kaum merklich zusammen. Ihre Knospen waren noch immer hart, noch immer sehr empfindlich.
    Sie schien auch darüber verwirrt.
    Case desgleichen.
    Nachdenklich strich er über die brennende Kratzwunde unter seinem Auge. Die Blutstropfen, die an seinen Fingerspitzen haftenblieben, zeugten von Sarahs Schnelligkeit und Zielsicherheit mit ihren Fingernägeln.
    In seinen Augenwinkeln erschienen winzige Fältchen.
    »Du bist höllisch schnell mit deinen Fingernägeln«, bemerkte er.
    »Übung macht den Meister«, erwiderte sie mit eisiger Stimme.
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Wenn du das nächste Mai Alpträume wegen deiner Nichte hast«, sagte sie in barschem Ton, »dann kannst du verdammt noch mal Zusehen, wie du allein damit fertig wirst.«
    »Meine Nichte?« fragte Case erschrocken. »Wovon redest du eigentlich?«
    »Es dürfte etwas schwierig sein, dir das zu erklären«, gab sie sarkastisch zurück, »da du mir ja verboten hast, jemals wieder ihren Namen auszusprechen.«
    »Emily?« »Genau die meine ich.«
    Sie wandte sich ab und strebte in Richtung Abort.
    »Woher weißt du, daß ich von ihr geträumt habe?« fragte er.
    Sarah blieb stehen und warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    »Darf ich das als Erlaubnis auffassen, den geheiligten Namen auszusprechen?« fragte sie betont liebenswürdig.
    »Zum Teufel, sag, was immer du willst.«
    »Junge, Junge, ich muß schon sagen, du verstehst dich wirklich darauf, eine Frau in Versuchung zu führen!« gab sie bissig

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