Himmlische Verfuehrung
glaube ich“, sagte ich und schaute bedrückt zum Boden.
„Was ist los“, fragte sie.
„Naja, es ist ... Es wird jetzt noch schlimmer. Du hast Sixt doch gehört. Ich darf nicht mehr in mein Haus zurück solange Terina und ihre Freunde nicht geschnappt wurden. Selbst zur Uni und zur Arbeit soll ich nicht gehen. Matt hatte damals auch versucht mir vorzuschreiben, was ich zu tun hätte. Als ich das heute aus Sixt Mund hörte, tat es mir sehr weh. Es kam von damals alles wieder hoch. Ich lasse es mir aber nicht verbieten. Das hieße ja, dass ich wirklich hier eingesperrt bin.“
„Nein das geht auch nicht. Es wäre zwar das Einfachste, aber wir können dir nicht verbieten, dass du dort hingehst. Allerdings finde ich es auch besser, wenn du hier schläfst. Du musst bedenken, wenn du bei dir schläfst, ist nur Sixt da, und wenn sie euch angreifen, ist er alleine gegen vier.“
„Da hast du recht. Na gut. Dann werde ich hier übernachten. Aber was machen wir mit dem anderen Problem“, fragte ich sie.
„Es müsste eigentlich zu machen sein, dass du zur Uni und arbeiten gehen kannst. Das werden wir klären“, versprach sie.
„Danke“, sagte ich. „Kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du Sixt holen. Ich muss mal mit ihm reden.“
„Na klar. Warte“, erwiderte sie und verschwand. Wenige Sekunden später stand Sixt im Zimmer. Er wirkte etwas verunsichert und schaute mich besorgt an. Ich sprang auf und lief zu ihm. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich eng an ihn. Sofort legte er seine Arme um meinen Körper und zog mich so noch dichter an sich.
„Es tut mir so leid“, schluchzte ich.
„Dir muss es nicht leidtun. Im Gegenteil. Ich muss mich bei dir entschuldigen. Es war nicht richtig von mir dir zu verbieten zur Uni und arbeiten zu gehen. Es tut mir leid. Das steht mir nicht zu.“ Er schaute mir tief in die Augen. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, erwiderte ich und schon lagen unsere Lippen aufeinander. Es war ein sehr inniger Kuss. Als er sich von mir löste, schaute er mich wieder an. Sein Blick war sanft.
„Wir haben gerade unten über das Problem geredet und auch eine Lösung gefunden. Ich hoffe, du bist damit einverstanden. Du gehst weiterhin zur Uni und zur Arbeit. Aber es wird immer jemand bei dir sein. In der Uni ist Sasha ja sowieso immer bei dir und ich werde dich weiterhin von den Kursen abholen, sodass in den Pausen immer zwei von uns bei dir sind. Auch wenn du in die Bibliothek gehst. Du wirst nirgends alleine hingehen. Okay?“
„Ja und was ist mit der Arbeit“, fragte ich.
„Da werden auch zwei von uns da sein. An deinen freien Tagen bleibst du dann hier und wir gehen in der Zeit sie suchen. Genauso möchte ich dich nachts hier bei mir haben. Okay“, fragte er und schaute mich weiterhin an.
„Ja ist gut. Ich habe es ja auch eingesehen, dass es hier nachts sicherer ist als zu Hause.“
„Ich verspreche dir, dass wir alles tun werden, damit du wieder ein normales Leben führen kannst.“
„Normal, wenn ich mit dir zusammen bin“, fragte ich lächelnd.
„Okay, also ohne Dämonen.“
„Aber mit dir“, flüsterte ich und zog seinen Kopf zu mir herunter.
„Du wirst mich nicht mehr los. Ich werde für immer bei dir bleiben“, erwiderte er und küsste mich wieder. „Hast du Hunger? Nathan hat gekocht?“
„Ja habe ich. Oh ich muss mich bei ihm auch noch entschuldigen“, fiel mir ein.
„Das brauchst du nicht.“
„Doch ich will es aber. Mein Benehmen war nicht gerade das Beste.“ Wir fuhren mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss und ich ging direkt in die Küche. Nathan stand am Herd und rührte in einem Topf herum.
„Ähm Nathan?“
„Ja.“ Er drehte sich um und lächelte mich an.
„Es tut mir leid, wie ich mich vorhin benommen habe“, sagte ich etwas schüchtern.
„Dir braucht es nicht leidzutun. Mir war es eh schleierhaft, wie du das alles verkraftest. Und irgendwann musste es ja mal raus. Habt ihr denn alles geklärt?“
„Ja haben wir.“
„Na dann ist ja gut“, sagte er.
„Was kochst du denn“, fragte ich.
„Spaghetti Bolognese“, antwortete er grinsend.
„Das ist mein Lieblingsessen.“
„Ich weiß. Sixt hat es mir gesagt. Wir wollten dich damit eigentlich versöhnlich stimmen. Das brauchen wir ja jetzt nicht mehr“, sagte er lachend.
„Nein das stimmt. Ich werde es aber trotzdem essen.“
„Das habe ich mir gedacht“, grinste er.
Nach dem Essen fuhren wir zu mir, um meine Sachen zu holen.
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