Himmlische Verfuehrung
Ich stöhnte vor Schmerz auf. Mir wurde schwarz vor Augen und ich sackte zusammen.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf etwas Weichem. Ich schaute mich kurz um und bemerkte, dass ich im Haus der Schutzengel auf der Couch im Wohnzimmer lag. Was war passiert? Leslie! Ihr Name schoss mir durch den Kopf. Terina wollte sich Leslie schnappen. Ich musste zu ihr, und zwar sofort. Ich setzte mich ruckartig auf. Das war keine gute Idee gewesen, denn Schwindel überkam mich und ich ließ mich stöhnend zurück auf die Couch sinken.
„Bleib liegen, Süße“, sagte Sixt und nun bemerkte ich ihn erst. Er saß auf der Lehne und schaute besorgt zu mir herunter.
„Ich kann nicht. Ich muss zu Leslie. Terina wird sie töten.“
„Nein, das wird sie nicht. Das war nur eine leere Drohung. Sie wollte dir damit nur Angst machen. Beziehungsweise wollte sie dich in eine Falle locken. Viktor und Liam sollten dich draußen abfangen und wahrscheinlich zu ihrem Versteck bringen.“
„Und was ist, wenn sie sich Leslie doch geholt haben“, fragte ich panisch.
„Das haben sie nicht. Ich habe gerade mit Jesse, Leslies Schutzengel, telefoniert und er versicherte mir, dass es ihr gut geht und sie ohne irgendwelche Vorkommnisse bei Greg Zuhause angekommen ist“, sagte Sixt und strich mir sanft über die Haare. „Wie geht es dir denn?“
„Mein Kopf dröhnt etwas und mir ist schwindelig, wenn ich aufstehe.“
„Das war auch ein ganz schöner Schlag, den du abbekommen hast, als du mit dem Kopf gegen das Auto geknallt bist.“
„Was ist eigentlich danach passiert“, fragte ich nun.
„Gleich, nachdem du ohnmächtig geworden bist, sind wir mit dir nach Hause gesprungen, um dich in Sicherheit zu bringen.“
„Hey da ist ja jemand wach“, rief Sasha und kam zu uns ins Wohnzimmer. „Der Arzt kommt übrigens gleich.“
„Was für ein Arzt“, hakte ich nach und hatte schon so eine Vorahnung.
„Wir haben einen Arzt gerufen. Er soll sich deinen Kopf ansehen“, erklärte Sixt mir.
„Aber ich brauche keinen Arzt. Mir geht es schon wieder gut“, sagte ich und wollte aufstehen. Doch der Schwindel war schuld, dass ich mich doch wieder hinlegte.
„Das sehe ich. Der Arzt soll dich nur mal anschauen“, sagte Sixt.
„Wenn es sein muss. Ich will jetzt aber erst Leslie anrufen. Ich muss wissen, ob wirklich alles in Ordnung ist“, erwiderte ich und wollte aufstehen, um aus meiner Tasche mein Handy zu holen.
„Erst der Arzt und dann kannst du anrufen“, kam es von Sixt und drückte mich wieder auf die Couch.
„Ist ja gut“, schmollte ich und ließ mich wieder auf die Couch gleiten.
„Süße, ich möchte nur sichergehen, dass du dich bei dem Schlag nicht schwerer verletzt hast und das kann nur ein Arzt feststellen. Timothy hat sich deinen Kopf gerade zwar angesehen, aber er will auch auf Nummer sicher gehen und deshalb haben wir den Arzt gerufen.“ Es klingelte an der Tür, und nachdem Sasha sie geöffnet hatte, kam sie mit einer Ärztin zusammen ins Wohnzimmer.
„Guten Tag. Ich bin Dr. Grace Lee. Was ist denn passiert“, fragte sie.
„Meine Freundin ist draußen am Auto ausgerutscht und mit dem Kopf auf das Auto geknallt. Sie ist ohnmächtig geworden und gerade erst wieder zu sich gekommen“, berichtete Sixt ihr und änderte das Geschehene etwas ab, da er ihr kaum erzählen konnte, dass ich wegen eines Dämons gegen das Auto geknallt war. Die Ärztin untersuchte mich, konnte aber keine schlimmeren Verletzungen feststellen. Ich hatte einfach nur eine leichte Gehirnerschütterung und sollte mich den Tag etwas schonen. Falls es schlimmer werden würde, sollte ich ins Krankenhaus fahren.
„Darf ich jetzt endlich Leslie anrufen“, fragte ich, als die Ärztin gegangen war.
„Ja natürlich, Süße. Warte“, sagte Sixt und reichte mir das Telefon, was auf dem Tisch lag. Ich wählte Leslies Handynummer und wartete darauf, dass sie dran ging. Aber nichts tat sich. Es klingelte, aber sie ging nicht dran. Ich rief noch einmal an. Vielleicht hatte ich auch eine Zahl bei der Nummer vertauscht. Aber wieder klingelte es nur und niemand ging dran. Ich bekam Panik. Hatte Terina sie sich etwas doch geschnappt? Was wäre, wenn sie meine Schwester doch in ihrer Gewalt hatte?
„Leslie geht nicht an ihr Handy. Da stimmt etwas nicht“, sagte ich und begann zu zittern. „Ich muss zu ihr fahren und schauen, ob es ihr gut geht.“ Ich stand auf. Der Schwindel überkam mich zwar, doch das war mir egal. Ich musste zu Leslie. Sie
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