Himmlische Verfuehrung
sie nicht belauschen“, wandte ich mich zu Sixt.
„Das werden wir auch. Warte aber noch kurz. Wir bekommen gerade Besuch“, erwiderte er und im nächsten Moment stand ein weiterer Schutzengel in unserer Blase.
„Andere Schutzengel können in die Blase kommen“, fragte ich erstaunt.
„Ja, aber nur, wenn ich das möchte. Menschen können es allerdings nicht. Du kannst jetzt zum Beispiel die Blase auch nicht einfach so verlassen. Du würdest gegen eine unsichtbare Wand laufen. Frag mich nicht warum, ich weiß es selber nicht. Irgendetwas muss sich der Erschaffer der Schutzengel damals dabei gedacht haben“, sagte er achselzuckend. „Jamie, darf ich dir vorstellen? Das ist Jesse, der Schutzengel von deiner Schwester.“ Er deutete auf den anderen Schutzengel. Er war etwa so groß wie Sixt, hatte kurze hellbraune Haare und von seiner Figur her sah er sehr sportlich aus.
„Hallo“, grüßte ich ihn und reichte ihm die Hand.
„Hi“, erwiderte er, nahm meine Hand und schüttelte sie kurz, bevor er sie wieder losließ. „Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen. Deine Schwester ist hier in Sicherheit. Ich und die Schutzengel von Gregs Familie passen sehr gut auf sie auf.“
„Danke. Ich habe nur so eine Angst, dass ihr etwas passiert. Sie ist doch meine kleine Schwester. Und als ich heute diesen Zettel von Terina bekommen habe, wo sie meinte, sie würde sich Leslie schnappen, habe ich Panik bekommen“, erklärte ich ihm.
„Das kann ich verstehen. Aber du kannst ganz beruhigt sein. Wir haben hier alles im Griff und bis jetzt hat es Terina oder einer ihrer Freunde auch noch nicht versucht, deiner Schwester etwas zu tun“, versicherte mir Jesse.
„Siehst du und jetzt kannst du dich beruhigt auf die Couch legen“, sagte Sixt.
„Na gut, wobei es mir schon viel besser geht. Der Schwindel ist so gut wie weg und mein Kopf dröhnt nicht mehr.“
„Trotzdem wirst du dich hinlegen. Die Ärztin hat gesagt, dass du dich ausruhen sollst.“
„Was ist denn passiert“, fragte Jesse neugierig.
„Viktor hat sie vorhin, als er sie von Terina aus draußen abfangen sollte, gegen ihr Auto geschleudert und dabei hat sie sich am Kopf verletzt“, erklärte Sixt ihm.
„Oh, na dann solltest du dich wirklich ausruhen“, wandte sich Jesse mir zu.
„Das werde ich.“
„Danke, dass du uns erlaubt hast, kurz vorbeizuschauen“, bedankte sich Sixt bei Jesse.
„Kein Problem. Solange es geholfen hat“, winkte Jesse lächelnd ab.
„Ja das hat es. Ich bin jetzt viel beruhigter zu wissen, dass es Leslie wirklich gut geht. Vielen Dank“, kam es von mir.
„So dann lass uns mal wieder los, bevor deine Schwester doch noch etwas Unanständiges tut. Das möchtest du ja nicht sehen“, grinste Sixt.
„Nein, das will ich wirklich nicht.“
„Macht´s gut ihr beiden. Wir sehen uns“, verabschiedete sich Jesse und verschwand aus der Blase. Sixt zog mich dicht an sich und sprang mit mir wieder zurück ins Haus der Schutzengel. Im Wohnzimmer tauchten wir wieder auf.
„Vielen Dank, dass du das für mich getan hast“, bedankte ich mich bei Sixt.
„Das habe ich doch gerne getan. Geht es dir jetzt besser?“
„Ja. Viel besser. Muss ich jetzt wirklich auf die Couch“, fragte ich ihn, obwohl ich seine Antwort schon kannte.
„Ja, das muss sein. Ruhe dich aus, Süße. Das war heute alles etwas zu viel für dich. Ich hole dir eben noch etwas zu essen. Du hast noch gar nichts zum Mittag gegessen.“
„Okay, stimmt etwas Hunger habe ich schon. Dann werde ich mich mal bedienen lassen“, erwiderte ich und legte mich auf die Couch.
Am Nachmittag wollten die Schutzengel noch einmal los. Sie wollten Terina von der Uni aus verfolgen.
„Du bleibst hier auf der Couch liegen“, befahl Sixt. Auch wenn ich keine Lust hatte liegen zu bleiben, blieb mir doch nichts anderes übrig. Sixt passte sehr gut auf, dass ich mich ausruhte. Mein Körper hatte die Ruhe auch bitter nötig. Der Stress und die Angst in den letzten Tagen waren zu viel für mich gewesen. Aber abgesehen davon genoss ich es doch ein wenig von Sixt bedient zu werden. Er hatte mir ein wunderbares Mittagsessen gemacht. Es war zwar nur ein Sandwich gewesen, aber es hatte köstlich geschmeckt. Dazu hatte ich zum Nachttisch einen Schokoladenpudding bekommen.
„Ja, werde ich“, erwiderte ich.
„Maya passt du bitte auf“, fragte Sixt sie. Maya und ich blieben alleine zu Hause, wobei ich Sixt ansah, dass er lieber bei mir geblieben wäre. Aber sie
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