Himmlische Verfuehrung
daran, wie er mir stolz die PS-Zahl seines BMWs genannt hatte.
„Stimmt“, grinste er und sah mich dann besorgt an. „Du frierst ja. Ich hole dir eben eine Decke.“ Er stand auf und ging ins Zimmer. Ich hatte es gar nicht mitbekommen, dass es kühl geworden war und ich zitterte. Ich war so abgelenkt von Sixt und seiner Erzählung gewesen, dass ich es gar nicht gemerkt hatte. Er kam mit einer Decke zurück, die er mir um die Schultern legte, und setzte sich wieder auf die Liege. Ich schmiegte mich an seine Schulter und schaute mir die Sterne an, die nun hell am Himmel leuchteten, da es dunkel geworden war.
„Vermisst du dein altes Leben“, fragte ich ihn und bereute es gleich darauf die Frage gestellt zu haben. Denn wer würde sein altes Leben nicht vermissen, wenn er gestorben war und seine Lieben nie wieder sehen durfte?
„Ja manchmal schon. Ich frage mich ab und zu, was aus mir geworden wäre, wenn ich den Unfall nicht gehabt hätte. Also, was ich jetzt beruflich machen und wo ich wohnen würde. Aber andererseits hätte ich dich dann wahrscheinlich nie kennengelernt. Deshalb gefällt mir mein Leben mit dir jetzt besser, wobei ich dich gerne meinen Eltern vorgestellt hätte. Sie hätten dich bestimmt geliebt.“
„Ich hätte deine Eltern sehr gerne kennengelernt.“
„Meine Freunde hätten dich wahrscheinlich auch sehr gemocht.“
„Waren unter deinen Freunden auch Mädchen“, fragte ich nun.
„Ja da waren auch einige Mädchen mit bei. Aber ich glaube, du möchtest eher etwas anderes wissen“, grinste er und hatte recht. Eigentlich interessierte es mich, wie viele Freundinnen er schon gehabt hatte. Schließlich sah er umwerfend gut aus, da konnte er sich doch bestimmt vor Verehrerinnen kaum retten. Mir war es schon aufgefallen, dass er die Blicke von Frauen regelrecht anzog.
„Naja, du hast recht. Also ... wie viele ... ähm“, stotterte ich herum und wurde rot im Gesicht.
„Du willst bestimmt wissen, wie viele Freundinnen ich schon gehabt habe“, schmunzelte er.
„Ja genau.“
„Zwei.“
„Wie zwei“, fragte ich verdutzt. „Du hattest doch bestimmt viele Verehrerinnen.“
„Ja, da gab es einige. Aber ich war nie der Typ für wechselnde Beziehungen. Ich wollte lieber etwas Festes und die Liebe spielte für mich dabei auch eine große Rolle. Ich wollte keine feste Freundin haben, in die ich nicht verliebt war. Das wäre auch für das Mädchen nicht fair gewesen, wenn ich nur mit ihr zusammen gewesen wäre, weil sie für mich schwärmte. Aber keine von den zwei Mädchen, mit denen ich eine Beziehung hatte, habe ich so geliebt, wie ich dich liebe“, sagte er und schaute mir dabei fest in die Augen.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte ich. Sixt beugte sich zu mir herüber und küsste mich.
„Süße, du kannst mich alles fragen und brauchst dich für keine Frage zu schämen. Auch wenn ich es richtig süß an dir finde, wenn du rot im Gesicht wirst“, sagte er leise und strich mir mit dem Handrücken über meine erhitzte und wahrscheinlich immer noch gerötete Wange.
„Mir war es etwas peinlich, dich danach zu fragen“, gestand ich ihm.
„Dir braucht es nicht peinlich zu sein. Wie gesagt, du kannst mich alles fragen.“
„Okay“, erwiderte ich und gab ihm einen Kuss. Sixt lehnte sich wieder an die Liege an und zog mich enger an sich. So saßen wir noch eine Zeit lang und genossen unsere Zweisamkeit. Ich merkte, dass ich müde wurde, und hielt mir die Hand vor dem Mund, als ich gähnte.
„Da ist ja jemand müde. Komm lass uns ins Bett gehen. Es ist schon spät“, sagte Sixt und stand von der Liege auf.
„Wie spät haben wir es denn“, fragte ich und gähnte noch einmal.
„Es ist ein Uhr durch“, erwiderte er, nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte.
„Was schon so spät?“ Ich stand ebenfalls von der Liege auf und zusammen gingen wir ins Zimmer. „Möchtest du zuerst ins Bad“, fragte ich Sixt.
„Nein, geh du ruhig zuerst“, ließ er mir den Vortritt. Ich holte mir aus der Reisetasche meine Schlafsachen und die Kulturtasche heraus und ging ins Badezimmer um mich zu waschen und umzuziehen. Als ich fertig war, verließ ich das Badezimmer und Sixt ging ins Bad. Ich wusste nicht, ob ich mich schon ins Bett legen sollte. Sixt hatte mir dazu nichts gesagt gehabt. Deshalb setzte ich mich auf die Couch und wartete darauf, dass auch Sixt im Bad fertig war. Es dauerte auch nicht lange und Sixt kam aus dem Badezimmer.
„Hey, du liegst ja noch gar nicht im Bett“,
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