Himmlische Verfuehrung
Monica ärgerte es sehr, weil ich ihre Sprüche dadurch nicht mitbekam. Und ich sollte es doch mitbekommen. Schließlich zog sie diese ganze Lästerei doch nur wegen mir ab.
Am Montagabend stieg ich nach der Arbeit in meinen Wagen und machte mich auf den Weg nach Hause. Sixt und ich wollten bei mir Zuhause zusammen kochen und uns einen gemütlichen Abend zu zweit machen. Ich fuhr gerade die Hauptstraße entlang, als mir ein Wagen hinter mir auffiel, der sehr dicht auffuhr. Ich dachte mir nichts dabei. Es gab immer Leute, die auf der Straße drängelten und denen es nicht schnell genug gehen konnte. Meistens kamen sie aber nicht weiter, als die nächste rote Ampel. Als ob das Drängeln dann etwas gebracht hätte. Warten mussten diese Autofahrer dann ebenfalls wie alle Anderen auch. Ich behielt mein Tempo bei, ließ mich nicht drängen und fuhr weiter. Ich bog rechts in die nächste Straße ein. An der Ortsausfahrt führte die Straße ein Stück über Land. Links und rechts waren Felder zu sehen und an der Straße standen Bäume. Ich schaute in den Rückspiegel. Der Wagen war immer noch direkt hinter mir. Ich schaute ihn mir genauer an und da erkannte ich ihn. Es war der silberne Mercedes SLR Coupe´. Der Wagen, der mich vor drei Wochen auf der Straße fast angefahren hätte. Der Fahrer fuhr mit seinem Wagen immer dichter auf. Ständig betätigte er die Lichthupe. Was wollte er denn von mir? Die Straße war doch frei. Er hätte doch überholen können. Ich fuhr etwas schneller. Der Wagen hinter mir beschleunigte ebenfalls. Ich schaute stur auf die Straße und wollte mich nicht von dem Fahrer provozieren und drängen lassen. Plötzlich gab es einen Ruck. Der Wagen hatte meinen gerammt. Ich bekam Angst und beschleunigte mein Auto. Ich wusste nicht, was dieser Fahrer von mir wollte oder was er noch tun würde. Ich wollte einfach nur nach Hause. Klar, ich hätte Sixt anrufen können und durch seine Fähigkeit wäre er auch sofort bei mir gewesen, aber er hätte auch nichts gegen diesen Fahrer tun können. Ich schaute noch einmal in den Rückspiegel und sah das der Wagen zum Überholen ausscherte. Der Fahrer gab Gas und holte auf, bis er mit seinem Wagen direkt neben mir war. Ich nahm all meinen Mut zusammen und schaute herüber. Ich wollte wissen, wer in diesem Wagen saß. Ich sah eine Person mit blonden langen Haaren. Es schien eine Frau zu sein. Sie trug eine schwarze Baseballkappe und eine Sonnenbrille. Sie lächelte mich hämisch an und in dem Moment holte sie mit ihrem Wagen aus und drängte mich von der Straße. Ich versuchte dagegen zu lenken, doch ich schaffte es nicht den Wagen auf der Straße zu halten und rutschte in den Straßengraben. Ich trat auf die Bremse, aber das Auto reagierte nicht und ich fuhr direkt auf einen Baum zu. Der Graben war holprig und ich knallte mit dem Kopf auf das Lenkrad. In dem Moment sah ich Sixt, der vor meinen Wagen aufgetaucht war und sich gegen ihn drückte, um ihn zu stoppen. Er brachte all seine Kraft auf, die er besaß. Kurz vor dem Baum blieb mein Auto stehen. Mein Kopf dröhnte und ich lehnte mich stöhnend an die Kopflehne. Ich schaute zu Sixt, der mich erschrocken ansah. Im nächsten Moment war er an der Fahrertür und öffnete sie.
„Jamie, Süße, geht es dir gut“, fragte er und berührte mich am Arm.
„Ich ... ich weiß nicht“, wimmerte ich und in meinen Kopf drehte sich alles. Ich schloss die Augen, aber der Schwindel ließ nicht nach.
„Jamie, was ist los? Jamie, mach die Augen auf“, hörte ich Sixt rufen. Seine Stimme klang panisch. Die Schwärze zog an mir. Wollte mich ins Dunkel ziehen. Ich versuchte mich dagegen zu wehren, doch ich schaffte es nicht und sackte in die Ohnmacht.
Ich sah alles verschwommen, als ich wieder zu mir kam und die Augen geöffnet hatte und mein Kopf schmerzte höllisch. Ich musste erst einige Male blinzeln, damit ich wieder klar sehen konnte. Ich lag in einem Bett mit weißem Bettbezug. Die Wände von dem Raum, in dem ich lag, waren in einem beigefarbenen Ton gestrichen. Neben mir hörte ich ein Piepen. Was war das und vor allem, wo war ich? Dem Piepen folgend drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah, dass es von einem Überwachungsgerät kam, der meinen Puls und meine Atmung kontrollierte. Jetzt bemerkte ich die Schnüre an meinen Körper und den Sauerstoffschlauch in meiner Nase.
„Sie ist wach“, hörte ich die Stimme von meiner Mutter. Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam und entdeckte meine Eltern
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