Himmlische Verfuehrung
passiert war. So nah war ich dem Tod noch nie gewesen. Ich kuschelte mich in seine Arme und wir blieben eine Weile so sitzen. Sixt küsste mich mal auf das Haar, mal auf die Stirn. Ich dachte über das Geschehene und was Sixt über Terina gesagt hatte nach. Da fiel mir etwas ein und ich richtete mich schlagartig auf.
„Was ist los? Tut dir dein Arm weh? Hast du Schmerzen“, fragte Sixt besorgt. Ich saß einfach nur da und wurde bleich im Gesicht. Ich bekam Angst und begann zu zittern.
„Jamie, was ist mit dir?“ Sixt rüttelte mich leicht an der Schulter.
„Terina“, brachte ich leise heraus. „Was ist wenn sie meine Familie ...? Wenn sie meine Eltern oder Leslie ...?“ Ich brachte es nicht über die Lippen.
„Ihnen wird nichts passieren. Terina will nur dich. Sie wird deiner Familie nichts tun. Das würde ihr nichts bringen. Du würdest ja noch weiter leben und das will sie nicht. Die Schutzengel deiner Eltern und von Leslie sind alarmiert. Sie passen jetzt noch besser auf“, erklärte Sixt mir und versuchte mich zu beruhigen.
„Ihnen wird wirklich nichts passieren“, fragte ich und beruhigte mich ein wenig.
„Nein. Sie werden gut von ihren Schutzengeln beschützt. Und ich beschütze dich. Sie wird dir nie wieder zu nahe kommen oder dir etwas antun. Das verspreche ich dir“, sagte Sixt und nahm mich wieder in den Arm.
„Entschuldigt ich will euch nicht stören, aber das Essen ist fertig. Seid ihr soweit“, fragte Sasha, die ins Wohnzimmer kam.
„Klar wir sind soweit. Wir kommen sofort“, erwiderte Sixt und Sasha drehte sich um und ging ins Esszimmer.
„Ich habe eigentlich gar keinen Hunger“, sagte ich leise.
„Du musst aber etwas essen. Wenigstens ein bisschen. Tu es für mich, okay?“ Er schaute mich sanft an. Seine eisblauen Augen leuchteten. Sie zogen mich regelrecht in ihren Bann. Es war hypnotisierend und ich nickte. Wenn er diesen Blick anwendete, konnte ich gar nicht widerstehen. Wir gingen ins Esszimmer, wo die Anderen schon auf uns warteten und setzten uns an den Tisch. Es gab Nudel-Schinken-Gratin und dazu noch einen gemischten Salat. Maya schöpfte jedem etwas von dem Gratin auf den Teller und wir begannen zu essen. Es schmeckte sehr gut, und obwohl ich keinen Hunger hatte, aß ich meinen Teller leer.
Nach dem Essen blieben wir noch am Tisch sitzen.
„Was macht dein Arm“, fragte Timothy.
„Er tut noch etwas weh, aber es geht schon. Ach so. Ich wollte mich noch bei euch allen für die Hilfe bedanken. Ohne euch wüsste ich nicht, wo ich jetzt wäre“, sagte ich.
„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Das machen wir doch gerne. Außerdem macht Dämonen jagen Spaß“, grinste Nathan.
„Das dir das gefällt ist mir klar“, erwiderte Sasha und verdrehte die Augen.
„Natürlich. Sixt und Timothy werden mir da bestimmt zustimmen.“ Ich schaute Sixt an. Er war ebenfalls am Grinsen und nickte zustimmend. Anscheinend machte es ihm genauso viel Spaß wie Nathan. Mir gefiel es gar nicht. Terina war gefährlich. Das hatte ich heute selbst gesehen. Ich wollte nicht das auch nur einen von ihnen etwas zustieß. Ich wollte Sixt nicht verlieren. Das hätte ich nicht verkraftet.
„Aber sie ist doch gefährlich“, brachte ich heraus. „Was ist, wenn sie einen von euch verletzt oder sogar ... tötet? Ich will nicht, dass euch etwas passiert.“
„Keine Angst. Wir sind zu viert und sie so wie es aussieht alleine. Das ist ein Kinderspiel. Wir müssen sie nur erst an einem ruhigen Ort erwischen und dann schlagen wir zu“, beruhigte mich Timothy.
„Warum an einem ruhigen Ort“, fragte ich verdutzt.
„Wir können sie wohl kaum in der Öffentlichkeit ermorden. Was würden die Leute denn denken?“
„Stimmt. Wie kann man einen Dämon töten“, wollte ich wissen.
„Eigentlich muss man einem Dämon nur einen Pfahl ins Herz stoßen. So wie es bei Vampiren gemacht werden soll, wenn es denn welche gibt. Am sichersten ist es aber, wenn man ihn noch verbrennt. Dann kann man ganz sicher sein, dass er auch tot ist. Man kann den Dämon aber auch töten, wenn man ihn mit Weihwasser bespritzt. Allerdings haben wir nie Weihwasser dabei. Es ist lästig immer eine Flasche mit rum zu tragen“, erklärte Timothy.
„Hat ein Dämon denn keine Kräfte, die er gegen euch einsetzen kann“, fragte ich neugierig.
„Nein. Gegen uns sind seine Fähigkeiten machtlos. Er kann sich nur mit seiner Stärke, der Schnelligkeit und Waffen, wenn er welche zur Verfügung hat, verteidigen.
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