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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Waffe zurück an ihren Platz. Den Überraschungseffekt zu nutzen, wenn ich plötzlich in der Gondel stand, schien mir am sinnvollsten. Ich griff nach einer Strebe über mir und hoffte, sie würde mein Gewicht tragen. Dann schwang ich mich ein Stück daran entlang durch die Luft und landete mit einem dumpfen Aufprall in der Gondel. Diese schwankte und ich hatte Mühe, mein Gleichgewicht zu halten. Doch nicht nur ich hatte Mühe, nicht über Bord zu gehen. Mir gegenüber auf dem Boden saß ein Engel. Seine Flügel bluteten aus zwei Schusswunden. Vermutlich war er derjenige, den die Flugpatrouille fast erwischt hatte. Er hatte sein Flammenschwert fallen gelassen und umklammerte einen Beutel.
    Wortlos hielt ich ihm die Hand entgegen. Der Engel zog den Beutel noch fester an sich.
    »Was ist da oben los?«
    »Alles okay, Yaris. Er ist angeschossen. Sein Schwert kann er schon nicht mehr halten. Er hat einen Beutel dabei, den will er aber natürlich nicht herausrücken.«
    Der Wind hatte sich mittlerweile zu orkanartigen Böen gesteigert und die ließen die Gondel wie einen Spielball hin und her schwingen. Als ich einen drohenden Schritt auf den Engel zumachte, zog er sich mit letzter Kraft an der Brüstung hoch. Das raue Metall riss seine Handflächen blutig. Er stöhnte zwar auf, schaffte es aber, den weichen Ledersack zu öffnen. Schon war ich über ihm. Ich drängte ihn zurück auf den Boden, doch der Sack war bereits geöffnet und Hunderte Samenkörner tänzelten durch die Luft und fielen zu Boden.
    »Verdammt!« Ich packte den Engel am Kragen und zog ihn auf die Füße. Sein Gesicht war blutig und zerkratzt. Er hustete. Nein, doch nicht. Ich hörte genauer hin. Er lachte! Lachte mich aus. Mein Blick verschwamm, als meine Reißzähne hervorschnellten.
    Mit aller Kraft stieß ich ihn vor die Brüstung. Sein Körper prallte hart vor das Metall und er schrie auf, als sich ein Stück davon in seinen Rücken bohrte.
    »Wo solltest du die Samen hinbringen?« Ich griff nach einer Strebe über mir und packte den Engel im Nacken. »Rede!«
    Er grinste. Warum grinste der Kerl? Plötzlich riss er mich mit seinem Gewicht nieder, das Schwert flammte auf. Ich warf mich zur Seite. Die Gondel schwankte und der Engel verlor den Halt, überschlug sich und fiel über den Rand der Gondel. Er schrie, fiel und fiel, während ich mit der freien Hand meine Waffe zog und ihn mit drei zielsicher platzierten Kugeln durchsiebte. Er zerfloss noch im Fallen und kam unten bereits als Pfütze an. Meine Kollegen sprangen auseinander, um nicht von seinen Überresten getroffen zu werden.
    »Hey, Mik, fang mich auf«, rief ich lachend und drückte mich schon ab. Ich sauste knappe zehn Meter durch die Luft und der Wind riss an dem Stoff meines Anzugs, da landete ich schon hart in seinen Armen. »Yeah!« Ich ließ mich von Miks Armen gleiten. »Danke fürs Auffangen.«
    »Kein Thema, Püppi.«
    »Bitte nenn mich nicht immer so …«
    »Was hatte er dabei?«, wollte Yaris wissen.
    »Samenkörner.« Ich bückte mich und hob einen vom Boden auf. »So eins. Es waren Hunderte.«
    »Okay, pack es gut ein. Wir nehmen es zusammen mit den anderen Sachen mit. Unser Einsatz ist beendet. Ich werde unsere Beute noch bei den Experten abliefern, während ihr in euren verdienten Feierabend starten könnt.«
     
    Zwei Stunden später traf ich in meinem Apartment ein. Ich hatte im Hauptquartier geduscht, denn der Einsatz war anstrengender gewesen als erwartet. Das Hochgefühl eines Sprungs aus so großer Höhe hämmerte immer noch durch meine Adern. Andererseits schmerzte meine Schulter mal wieder und auch meine enge Lederhose nervte. Noch bevor ich nach Levian sah, zerrte ich mir im Badezimmer die Klamotten vom Leib und schlüpfte in meinen herrlich weichen Bademantel. Was für eine Wohltat.
    Auch Levian schien vor dem Schlafengehen geduscht zu haben, denn ein immer noch feuchtes Badehandtuch hing fein säuberlich über der geöffneten Tür meines Kleiderschranks. Er hatte die Decke von sich geschoben und sein Schlafshirt war hochgerutscht, sodass ich einen ausgezeichneten Blick auf seine breite Brust hatte.
    In meinem Kopf kämpften zwei Parteien um die Oberhand. Einerseits war ich müde und zerschlagen von dem Kampf, andererseits hatte mich der Einsatz aufgewühlt und ich fühlte mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Obwohl ich wusste, dass ich es besser nicht tun sollte, ließ ich mich langsam auf der Bettkante nieder.
    Levians Atemzüge gingen ruhig und

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