Hindernisse zum Glück (German Edition)
können nachher noch einen Cocktail trinken, wenn du willst! “
Im Restaurant wurden sie von Eriks Schwägerin Anette begrüßt, die sie zum Tisch begleitete. Sie empfahl ihnen einen Wein zu dem Überraschungsmenü und ließ ihnen eine Flasche Wasser von einem Kellner an den Tisch bringen.
„Das Menü hört sich sehr gut an!“ bemerkte Marie, nachdem sie die Menükarte gelesen hatte. Johann konnte ihr da zustimmen. Jochen König hatte Johanns Geschmack getroffen.
Er fühlte sich rundum glücklich. Er hatte ein tolles Pferd gekauft, er saß mit einer wunderschönen Frau in einem guten Restaurant bei einem guten Wein und das Essen, das sie gleich serviert bekamen, hörte sich gut an. Das ganze Wochenende versprach schöner zu werden, als er es sich vorgestellt hatte. Könnte es nicht immer so sein?
Während des Essens unterhielten sie sich über alles Mögliche und blieben sitzen, als sie ihren Kaffee längst getrunken hatten. Johann stellte fest, dass er selbst mit Michelle zu Anfang ihrer Beziehung nicht so viel Gesprächsstoff gehabt hatte wie mit Marie an diesem Abend. Er hatte noch keine Lust auf das Zimmer zu gehen. Er wollte ihr am liebsten stundenlang zuhören, wenn sie von ihrer Kindheit und ihren Ponys erzählte oder Anekdoten aus ihrer Ausbildungszeit in Bayern. Ihre Gestik, ihre Stimme und ihre Schönheit faszinierten ihn so sehr, dass er sich wünschte, der Abend würde nie enden. Doch alle anderen Gäste im Restaurant waren schon gegangen, und Marie und er besetzten den letzten Tisch.
„ Komm, wir ge hen noch eine Cocktail trinken!“ bot er ihr an. Marie stimmte fröhlich zu. Sie hatte rote Wangen von den zwei Gläsern Rotwein, die sie getrunken hatte.
Johann ließ die Rechnung zum Unterschreiben kommen und sie gingen Hand in Hand zur Bar. Sie setzten sich dicht nebeneinander auf die gepolsterten Bänke und studierten die Karte.
Marie zeigte mit dem Finger auf einen Cocktail und verkündete v ergnü gt: „Ich nehme den `Sex on the B each´ ! “
„Das geht nicht!“ sa g te Johann trocken.
„Warum?“ Sie sah ihn erstaunt an und er musste schmunzeln.
„Hier gibt es keinen Strand!“ Sie legte den Kopf schief und sah ihm in die A ugen, als ob sie sagen wollte: „ Dan n lass uns aufs Zimmer gehen!“ Doch sie drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund und meinte: „ Ich nehme den! “
Johann entschied sich für einen Scotch auf Eis.
Es saßen noch andere Paare in der Bar, die der gedämpften Musik eines Klaviers lauschten. Die meisten schwiegen oder unterhielten sich ganz leise. Auch Marie und Johann hatten ihre Gespräche eingestellt. Er hatte den Arm um ihre Schultern gelegt und sie den Kopf an seine Schulter gelehnt.
„ Ich bin müde!“ sagte Marie und sie gingen auf ihr Zimmer.
„ Wir schlafen morgen aus! Es reicht, wenn wir uns mittags die wic htigen Prüfungen ansehen, oder?“ schlug Johann vor.
„Ja, gut!“ meinte Marie kurz und verschwand im Bad. Er dachte, dass sie sicher müde war, schließlich war es ein langer Tag gewesen. Vor dem Spiegel mühte er sich ab, seine Krawatte zu lösen.
„Warte, ich helfe dir!“ Marie war aus dem Bad gekommen. Sie stellte sich vor ihn und hatte im Handumdrehen die Krawatte gelöst.
„Danke, das ist viel besser!“ Er atmete erleichtert durch. Sie schlang die Arme um ihn und fing an ihn leidenschaftlich zu küssen.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie ein schwarzes Satin -N achthemd trug.
„Ich dachte, du bist müde!“ meinte er.
„Jetzt nicht mehr…“ Sie lachte schelmisch und küsste ihn.
Eine Hand fing an seine Hose zu öffnen, die andere wanderte unter sein Hemd und streichelte seinen Rücken. Zuerst verkrampfte er sich. Er dachte daran, dass er doch verheiratet war.
„ Johann, ich liebe d ich! Ich liebe dich über alles!“ flüsterte sie ihm zur Beruhigung ins Ohr und er entspannte sich.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er alleine. Die Tür zum Badezimmer stand offen. Marie war nicht im Zimmer. Frühstücken war sie sicher nicht alleine gegangen. War sie joggen? Johann wusste, dass sie unter der Woche vor der Arbeit joggen ging. Es war erst neun Uhr und sie waren nach eins eingeschlafen!
Die Zimmertür ging auf und Marie kam im Bademantel herein.
Sie lächelte und rief: „ Guten Morgen! Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt! “
„ Nein, nein! Ich habe mich gefragt, wo du bist! “
„ Oh, entschuldige! Ich war schon früh wach und bin joggen gegangen. Dann war ich eine
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