Hindernisse zum Glück (German Edition)
nächsten drei Tage hier weg sind, auch wenn es stressig wird! Ich will bis Montag nichts mehr über Michelle hören, kannst du mir das versprechen?“ sagte Marie.
„ Ja, das kann ich dir sehr gerne versprechen!“ antwortete Johann. „ Komm, wir gehen in die Küche und essen unsere Mousse au Chocolat! “
„Oh ja!“ Marie lächelte.
Am nächsten Morgen hatten sie bis sieben Uhr alle Pferde gefüttert. Thomas und Ilona waren zum Helfen da, sie würden später auch die Pferde, die zu Haus e blieben auf die Koppeln stellen und die Boxen misten. Alma, die heute früher gekommen war, hatte für alle ein großes Frühstück im Aufenthaltsraum aufgetischt.
Pünktlich um acht Uhr waren alle Sachen im Lkw verstaut und alle acht Pferde verladen. Johann saß am Steuer, neben ihm Jeanette, außen Paul und Marie auf dem Notsitz hinter den Dreien. Sie konnte von diesem Platz am Besten den Monitor im Auge behalten, auf dem die Bilder von einer Kamera im Verladeraum übertragen wurden. Sie konnte so die Pferde hinten beobachten. Bei besonderen Vorkommnissen konnten sie schnell anhalten und eingreifen. Gerade heute, bei einer langen Fahrt mit drei Turnierneulingen im Lkw behielt Marie den Monitor besonders aufmerksam im Blick. Es war nie etwas Schlimmes passiert, aber man konnte nie wissen!
Alle vier waren gut gelaunt. Sogar Jeanette wirkte heute frö hlicher als noch am Tag zuvor. „Kommt Günni auch nach Kassel?“ wollte sie von Paul wissen.
„ Ja, aber erst morgen früh! Kassel ist von ihm nicht weit weg! “
„Wo kommt Günni eigentlich her?“ fragte Marie.
„ Aus Göttingen!“ sagte Paul stolz.
„ Na, das ist wirklich nicht we it! Da kann er fast hin reiten!“ meinte Marie.
Johann lachte. „ Das wäre praktisch, dann wäre sein Pferd schon warm und er hätte sich die Arbei t auf dem Abreiteplatz gespart!“ Außer Johann lachte niemand darüber.
Marie fragte weiter: „ Ist er auch Bereiter von Beruf oder macht er das nur als Hobby? “
„ Er macht das nur als Hobby, eigentlich ist er Fr iseur ! Mit seiner Mutter zusammen hat er mehrere Läden in Göttingen, Uslar und Bodenwerder - glaube ich !“ erzählte Paul.
„ Das ist toll! Ich könnte ihn mal fragen, ob er mich mo rgen für die Reiterparty stylt!“ freute sich Jeanette.
Paul lachte: „ Das machte er bestimmt gerne! Er liebt diesen Beruf! “
„Kommt denn nur Müll im Radio?“ murmelte Joha nn und drückte unentwegt auf den Sendersuchlauf des Lkw-Radios.
„Och nee, geht das wieder los!“ jammerte Paul und vergrub sein Gesicht in den Händen.
„ D ein Radio hat einen CD-Spieler!“ machte Marie ihn aufmerksam. „ Nimm doch einfach in Zukunft die Musik mit, die dir gefällt! “
„Oh Gott, verschone uns!“ rief Paul. „ Auf irgendwelche Heimatmelodien habe ich keine Lust! “
„ Wer sagt denn , dass ich Heimatmelodien höre?“ fragte Johann empört.
„ Na Chef, in deinem Alter ist das doch üblich, oder nicht? “
„ Ja, Ja! In meinem Alter! Komm du erst in mein Alter! Wenn du so weiter machst, wirst du nicht so alt wie ich, weil ich dich vorher wegen deiner Frechheit aus dem fahrenden Lkw schmeiße!“ scherzte Johann. Marie und Jeanette mussten lachen.
„ Ach Chef, mit deinen alten Knochen kannst du dich nicht mehr richtig bewege n, um mich hier raus zu werfen! “ entgegnete Paul.
„ Ich würde es nicht drauf ankommen lassen!“ drohte Johann im Spaß.
„ Kannst es versuchen - vor allem, wenn Jeanette noch dazwischen sitzt! “
„ Ach glaubst du, Jeanette hilft dir ? Sie ist bei mir angestellt und wird sich daher zwei Mal überlegen, wem sie hilft! Oder Jeanette?“ Johann zwinkerte ihr zu. Sie nickte und bekam kaum Luft vor Lachen.
Johann drückte weiterhin die ganze Zeit auf den Sendersuchlauf.
„ Jetzt gib auf, Chef! Hier in der Geg end gibt es keinen Heimatkanal!“ fing Paul wieder an.
„Paul!“ Johann musste lachen.
„Chef?“ machte Paul scheinheilig.
„ Ich suche keinen Heimatkanal! Ich suche NDR 1 oder HR 1! Die müsste man doch bekommen! “
„ Da müssen wir noch ein paar Kilometer fahren! Wir si nd noch nicht in Hessen, Johann“ sagte Marie. „ Jetzt lass bitt e das Radio in Ruhe, das nervt!“
„Ja, ist gut!“ murmelte Johann und ließ die Finger von seinem Spielzeug.
„ Das nächste Mal setzt du dich bitte neben ihn!“ sagte Paul zu Marie. „ Dann kann er an deinem Knie herum spielen und lässt das Radio in Ruhe! “
„PAUL!“ riefen Marie und Johann entsetzt wie
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