Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Behrend
Vom Netzwerk:
Schultern legen, doch sie wehrte ab. Paul gab Jeanette ein Zeichen und die beiden verschwanden.
    „ Was hat sie gesagt? War sie sauer?“ fragte Johann.
    „ Ach, die versteht überhaupt nichts! Sie hat mir Vorwürfe gemacht, weil ich ein Verhältnis mit dir habe, obwohl du verheiratet bist! Dann habe ich versucht ihr zu erklären, dass du in Scheidung lebst, das hat sie nicht verstanden! Danach hat sie mir Vorwürfe gemacht, weil ich ihr nichts von uns gesagt habe! Daraufhin habe ich erstens versucht ihr zu erklären, dass wir nicht lange zusammen sind und zweitens erst jetzt beschlossen haben, es offiziell zu machen! Natürlich ist sie noch wütender geworden und hat mir vorgeworfen, dass es nicht richtig wäre, mit einem verheirateten Mann Hand in Hand durch die Gegend zu laufen. Außerdem wärst du zwanzig Jahre älter als ich!“ Marie kamen die Tränen und ließ nun zu, dass Johann den Arm um sie legte.
    „ Ach Johann, warum is t bei uns alles so kompliziert?“ Sie wischte sich ein paar Tränen ab und legte den Kopf an seine Schulter.
    Auf einmal bemerkte er, dass einige Leute im Zelt ihn und Marie anstarrten.
    „ Komm, lass uns irgendwo hingehen, wo wir alleine sind!“ schlug er vor.
    Marie nickte, nahm seine Sonnenbrille, die er sich beim Betreten des Zeltes in den Ausschnitt seines Poloshirts gesteckt hatte und zog sie auf. Sie hatte Angst ihrer Familie mit verheulten Augen zu begegnen. Johann sagte nichts dazu, er lief hinter ihr her aus dem Zelt.
     
    Sie lief quer über das Turniergelände zum Lkw-Stellplatz. Alle Leute, die sie unterwegs grüßten, ließ sie einfach stehen. Johann war sich nicht einmal sicher, ob sie ihnen wenigstens zugenickt hatte.
    Als sie an ihrem Ziel angekommen war, riss sie die Tür des Lkw-Wohnraums auf, sprang hinein und ließ sich in der Schlafkoje auf das Bett fallen. Sie schluchzte. Johann fühlte sich hilflos. Er setzte sich neben sie auf das Bett und streichelte ihren Rücken. Endlich holte sie die Sonnenbrille unter ihrem Gesicht hervor und drückte sie ihm tränenverschmiert in die Hand. Er legte das Teil achtlos aufs Bett. Was interessierte ihn eine alte Sonnenbrille?
    Es dauerte einige Minuten, bis sie sich beruhigt hatte. Sie erhob sich langsam und wischte sich mit dem Handrücken ein paar Tränen ab. Johann reichte ihr ein Taschentuch.
    „Danke!“ sagte sie und sc henkte ihm wieder ein Lächeln. „ Tut mir leid, ich bin fürchterlich wütend auf meine Mutter. Sie hat mir das ganze Wochenende versaut! Sie versteht aber auch gar nichts! “
    „ Marie, ich habe mich vorhin mit deinem Vater unterhalten! Ich glaube, er hat ein bisschen m ehr Verständnis, kann das sein?“ begann Johann vorsichtig.
    „ Ja, er ist anders! Wenn Papa merkt, dass wir glücklich sind, dann ist es für ihn in Ordnung! Ihm ist auch egal, was die Leute denken, Hauptsach e es geht uns gut!“ Ihre Stimme hatte sich gefangen, aber ihre Augen waren feuerrot.
    „ Ich habe ihm gesagt, dass ich dich liebe u nd ich glaube, er fand das gut!“ meinte Johann. Sie sah ihm in die Augen, lächelte zärtlich und nahm seine Hände in die ihren.
    S ie holte tief Luft und sagte: „ Johann, das alles würde mir mit Sicherheit nicht so nahe gehen, wenn wir uns erst letzte Woche ineinander verliebt hätten und uns erst seit kurzem kennen würden. Außerdem ist mir letztes Wochen ende eines völlig klar geworden“, sie holte tie f Luft, um sich Mut zu machen, „ du bist der einzige Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen würde! Ich kann mit dir erzählen, ich kann mit dir lachen, ich kann mit dir weinen und ich kann mit dir streiten wie ein altes Ehepaar! Wir haben beide die gleiche Leidenschaft: Die Pferde! Wir können zusammen Pizza essen und Kaffee trinken!“
    Johann musste schmunzeln, denn er hatte das Gleiche gedacht, als sie vor zwei Wochen zum ersten Mal zusammen eine Pizza bestellt hatten.
    Marie fuhr fo rt: „ Johann, ich liebe dich, wie ich noch nie jemanden zuvor geliebt habe! Es ist mir egal , dass du zwanzig Jahre älter bist als ich und Michelle ist mir auch egal und meine Mutter und alle anderen Leute, die meinen, dass sie alles besser wüssten! Johann, ich liebe dich bis zum Ende meines Lebens! Das hört sich vielleicht bescheuert an, aber ich weiß , dass es so ist!“ Sie senkte ihre Sti mme und fügte flüsternd hinzu: „ So, jetzt weißt du, was ich fühle. Jetzt kannst du mich auslachen und mich für total bescheuert und ki ndisch halten. Es ist mir egal!“
    Johann

Weitere Kostenlose Bücher