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Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Behrend
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nicht los, dass das mit Michelle zu tun hatte.
     
     
    Als er eines Abends wieder spät von einem Spaziergang mit Marie zurück kam, klopfte er kurz entschlossen bei Michelle an. Sie fuhr völlig überrascht hoch, verzog das Gesicht vor Schmerzen und legte sich langsam hin.
    „ Johann, das ist abe r schön, dass du zu mir kommst!“ sagte sie und lächelte ihn an. Er nahm einen Stuhl und setzte sich zu ihr ans Bett. Einen Moment sah er sie an und fragte sich, wie er sie jemals hatte lieben können. Sie war hübsch, keine Frage, aber sie hatte nichts Liebenswertes. Sie hatte schönes glänzendes blondes Haar, aber eiskalte hellblaue Augen. Marie hatte auch blaue Augen, aber sie waren dunkelblau und voller Wärme, wenn sie ihn ansah. Michelle hatte ihn, soweit er sich erinnern konnte, nie so angesehen wie Marie. Aber er wollte nicht an Marie denken, nein ! Er musste jetzt mit Michelle sprechen!
    „ Michelle, ich muss dich ein paar Dinge fragen und ich bitte dich, mir ehrlich zu antworten!“ sagte er und versuchte seine Stimme so sanft wie möglich zu halten. Michelle nickte.
    „ Liebst du mich? “
    „Aber Johann, wie kannst du…“ Sie sah ihn völlig entsetzt an.
    „ Ich will kein Ge rede! Sag einfach die Wahrheit!“ sagte er ernst.
    Sie s chluckte und senkte den Blick. „ Ich weiß e s im Moment nicht, Johann, ich…“ antwortete sie und Johann unterbrach sie wieder.
    „ Keine langen Erklärungen bitte, Michelle! Sag einfach, wie es ist! Du brauchst mir nichts großartig zu erklären! Beantworte einfach meine Fragen! Ist es wahr, dass du etwas m it deinem Tennislehrer hattest?“
    Sie hielt weiter ihren Blick gesenkt und nickte.
    „ War das Verhä ltnis vor deinem Unfall vorbei?“ fragte Johann weiter.
    „Ja, längst!“ antwortete sie kurz.
    „ Gab oder gibt es wieder einen anderen Mann in deinem Leben? “
    „ Ja… also vor meinem U nfall, jetzt gibt es niemanden!“ Sie hob vorsichtig den Kopf und schaute ihn erwartungsvoll an, als wäre sie gespannt, was als nächstes passiert.
    Johann blieb weit erhin ruhig und fragte weiter: „ Michelle, hast du mich jemals geliebt? Ich meine damals, als du hier gearbeitet hast und wir zusammen nach Las Vegas geflogen sind, um zu heiraten! War das echt? “
    „ Ja, Johann! Ich habe dich wirklich geliebt!“ sagte sie und sah ihm dabei in die Augen.
    „ Was ist passiert Michelle? Wann ist das kapu tt gegangen? Weißt du das noch?“
    Sie hob hilflos die Schultern.
    „ Das ist lange her Johann! Irgendwann habe ich gemerkt, dass dir deine Gäule wichtiger sind als ich und dann habe ic h angefangen Tennis zu spielen…“ antwortete sie.
    Johann nickte gedankenverloren. Er wusste, dass es fünfzehn Jahre her war, als sie angefangen hatte Tennis zu spielen.
    „ Mensch Michelle! Warum hast du damals nie etwas gesagt! W ir hätten darüber reden können…“
    Nun unterbrach sie ihn: „ Wir haben darüber geredet und du hast mir erklärt, dass du mit den Pferden Geld verdienst und das sie darum wichtig sind. Dann hast du mir ein neues Auto gekauft, damit ich mich flexibler bewegen konnte. Dann musste ich nicht immer zu Hause sitzen und auf dich warten! “
    „ Ja, aber du musst doch gelitten haben, wenn du das Gefühl hattes t, dass ich dich nicht beachte!“ Johann verstand das nicht. Wenn er Marie nicht beachten würde, dann wäre sie schön sauer, das wusste er!
    „ Du hast mich beachtet, wenn du mir Schmuck geschenkt hast oder ein neues Auto oder die Kreditkarte und wen n du mit mir schlafen wolltest!“ sagte sie ernst.
    „Was? Und das hat dir gereicht?“ Johann war entsetzt.
    „ Aber natürlich! Wozu habe ich sonst einen reichen Mann geheiratet?“ sie sagte es kleinlaut und bereute es sicher schon wieder, dass sie es laut ausgesprochen hatte. Aber sie hatte es gesagt und Johann hatte alle Mühe nicht laut los zu schreien.
    Er holte tief Luft und fragte ruh ig weiter: „ Erkläre mir noch eins: Warum hast du zwei Kinder abtreiben lassen? “
    „ Johann, ich wäre so fett geworden wie meine Mutter und du hättest mich sicher nicht mehr gewollt und ich hätte nichts! “
    „ Auf gut deutsch gesagt: du hattest Angst keinen Schmuck, kein Auto und keine Kreditkarte mehr von mir zu bekommen, stimmt’s?“ Er spürte, wie sein Kopf vor Wut rot wurde und er hatte das Gefühl, dass er gleich platzen würde. Aber er musste ruhig bleiben!
    Michelle senkte wieder den Blick und nickte.
    „ Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, wie ich mich in den

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