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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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klamüsern, machte ich mich auf die Suche nach einem anderen Ausgang. Ich beabsichtigte nicht, jenen Flur noch einmal zu betreten, und ich wollte auch nicht meine Macht benutzen, nachdem ich mir solche Mühe gegeben hatte, das zu vermeiden. Was ich fand, war sehr zufriedenstellend. Wenn ich durch den Anblick der Gargoyles zuvor nicht so ausgeflippt gewesen wäre, hätte ich mich vielleicht eher umgesehen, und dann wäre uns der ganze Mist im Flur erspart geblieben. Nachdem ich an zwei großen, eingebauten Kühlschränken, einem Kühlzimmer und einem Lagerraum für unverderbliche Lebensmittel vorbeigekommen war, entdeckte ich eine Laderampe, durch die man hinter das Kasino gelangte.
    Ich blickte über den im Sonnenschein liegenden Parkplatz und fühlte mich ernsthaft in Versuchung geführt abzuhauen, während der Magier noch mit seiner Selbstheilung beschäftigt war. Ich hatte keine Zeit für das, was auch immer »das« war. Irgendwie musste ich Casanova dazu bringen, mir zu verraten, wo sein Boss steckte. Ich war keineswegs hundertprozentig sicher, dass sich Myra bei ihm befand, ging aber davon aus. Sie arbeiteten beide für den gleichen Typen, den Chef der russischen Vampirmafia, in den Geschichtsbüchern Rasputin genannt. Was nicht in den Büchern stand: Nachdem er von einem russischen Prinzen »getötet« worden war, hatte er andere Anwendungsbereiche für seine hervorragenden Überredungskünste gefunden. Eine Zeitlang hielt er sich versteckt und brachte dann das osteuropäische Drogen- und Waffengeschäft unter seine Kontrolle. Vor kurzem hatte er beschlossen, die nordamerikanischen Vampire seinem wachsenden Firmenimperium durch die Übernahme des Senats hinzuzufügen, und es war ihm gelungen, vier Senatsmitglieder umzubringen. Doch das nützte ihm herzlich wenig, solange er nicht das Senatsoberhaupt aus dem Weg räumte, und die Konsulin erwies sich als zäher Brocken. Die ganze Sache ähnelte dem Kalten Krieg und interessierte mich nicht besonders, aber leider war ich mitten in das Durcheinander geraten.
    Nach dem fehlgeschlagenen Übernahmeversuch war Rasputin von der Bildfläche verschwunden. Tausende von Vampiren und Magiern suchten ihn, bisher ohne eine Spur von ihm zu finden. Da es nicht sehr viele gute Verstecke gab, und da Tony und Myra zur gleichen Zeit verschwunden waren, vermutete ich, dass sie zusammensteckten. Aber wo auch immer sich Myra befand, ich musste sie finden, bevor sie sich von unserer letzten Begegnung erholte. Andernfalls würde sie mich finden, garantiert. Und ich bezweifelte, dass mir das gefallen würde und dass ich in der Lage wäre, das neuerliche Treffen zu überleben.
    Aber ich war an ein Versprechen gebunden und fand es faszinierend, mir vorzustellen, dass Pritkin und ich diesmal auf der gleichen Seite standen. In diesem Fall war der Feind meines Feindes nicht unbedingt mein Freund, aber mir war alles lieber als direkte Feindseligkeit. Ich konnte jede Hilfe gebrauchen, die ich bekam, und Casanova hatte sehr nervös gewirkt, als Pritkin erschienen war. Das konnte ich vielleicht ausnutzen. Ich wich zwei Gargoyles aus, die eine Kiste mit Kohl über die Rampe schleppten, und schickte mich an, ins Kasino zurückzukehren. Woraufhin der Spaß erst richtig losging.

Vier
    »Cassie!« Casanova raste über die Laderampe und versuchte, der Sonne so kurz wie möglich ausgesetzt zu sein. Einen Moment später gerieten die drei Alten in Sicht und folgten ihm mit einer gemütlicheren Gangart. Es war mir tatsächlich gelungen, sie für eine Weile zu vergessen.
    Die Gargoyles sahen das Trio und stimmten ein schrilles Geheul an, bei dem ich mir am liebsten die Ohren zugehalten hätte. »Hast du gesehen, was deine blöden Schutzzauber angestellt haben?«, fuhr ich Casanova wütend an, als er vor mir zum Stehen kam. »Ich hätte getötet werden können!«
    »Wir haben schlimmere Probleme.«
    Ich zerrte Enyo vom kleinsten Gargoyle fort, den sie mit ihrem Stock bearbeitete. Das gedrungene, vogelartige Geschöpf und sein Begleiter huschten mit lautem Quieken ins Gebäude. »Und wo wart ihr?«, fragte ich und dachte in meinem Zorn nicht daran, dass es kaum eine gute Idee war, alte Halbgöttinnen zu verärgern. »Die ganze Zeit über habt ihr drei Streit gesucht, aber kaum brauche ich euch mal, seid ihr mit einer Maniküre beschäftigt!« Das stimmte – Deinos Fingernägel glänzten hellrot –, war aber nicht unbedingt fair, denn in der Bar hatten sie mir geholfen. Und wenn schon. Ich bekam jetzt

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