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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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bis er
zufrieden lächelte. „Schauen Sie mal her“, forderte er mich
freundlich auf. Der geteilte Bildschirm zeigte Lena vorher - links
und Lena hinterher - rechts.
    „Ich werde das Geld auftreiben, Dr. Schön-Ling“, und
meine Angst vor der Operation überwinden, vervollständigte ich
den Satz in Gedanken.
     

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    15
    Mist! Die Farbe war danebengegangen. Schnell wusch ich
das brennende Auge aus. Ich brauchte einfach noch etwas mehr
Übung mit dem Eyeliner! Vor dem Spiegel experimentierte ich
mit den Schminkutensilien, wie Julie es mir in Paris erklärt hatte.
Mein Gesicht puderte ich, verdeckte kleine Unebenheiten, zog
einen grauen Lidstrich und verwendete grauen Lidschatten, um
mich auf das Treffen mit Thilo und seinen Freunden
vorzubereiten. Die dunklen Haare saßen gut und wurden
allmählich länger. Meine lästigen Locken ließen sich mit dem
Glätteisen ganz einfach bändigen. Ich zog meine
Lieblingsklamotten, Jeans und einen engen Rollkragenpulli über.
    Gar nicht so übel, Bohnenstange! Wenn Jan dich so sehen
könnte!
    Ach Quatsch, Süße! Schlag dir Jan endlich aus dem Kopf!
    Eigentlich hätte ich ihm ja noch brühwarm von meinen
heißen Nächten erzählen müssen. Er hatte doch richtig leiden
sollen.
    Soeben war ich damit beschäftigt, seine Kartons aus dem
Keller zu holen. Ehe ich verstand, was meine Finger machten,
wählten sie seine Nummer:
    „Hallo, hier ist Jan.“
    „Hallo Jan. Hier ist Lena.“
    „Ich bin nicht zu Hause, aber wenn Sie eine Nachricht ...“
Nur der Anrufbeantworter! „... sprechen Sie nach dem
Signalton.“
    Ich legte wieder auf. Die Kartons blieben neben meinem
Telefon im Wohnzimmer stehen. Mein Blick fiel auf die kahlen
Wände. Bilder hingen noch keine. Etwas Farbe könnte auch
nicht schaden.
     
    „Hallo.“
    Ich sprach leise. Vor mir saßen fünf Menschen im Kreis.
Wir befanden uns in einem privaten Raum. Eine vornehme Frau
mittleren Alters hatte mir geöffnet und mich durch die gemütlich
eingerichtete Diele ins Wohnzimmer geführt. Die Möbel waren
zur Seite geräumt und durch Stühle ersetzt worden. Ich hatte
mich etwas verspätet. Da entdeckte ich Thilo. Er kam auf mich
zu, aber irgendetwas stimmte nicht, störte das Bild.
    „Hallo Lena, schön, dass du gekommen bist.“
    „Du, warum sehen die denn alle so fertig und traurig
aus?“, fragte ich ihn.
    „Setz dich erst einmal hin“, sagte Thilo und zeigte auf
einen freien Platz. Ich nahm einen freien Stuhl und wurde
freundlich begrüßt. Das ist doch ... ist er es wirklich? Der Freund
meiner Mutter. Sebastian. Was macht der denn hier? Er wirkte
nervös und schien auch nicht glücklich über mein Erscheinen zu
sein. Die anderen stellten sich mir vor.
    „Hans, siebenunddreißig, war mal alkoholabhängig.“
    „Ich heiße Melissa und bin magersüchtig. Seit dem letzten
Treffen habe ich ein halbes Kilo zugenommen.“
    Das sah man allerdings nicht. Sie war sehr dünn. Ich
schätzte sie auf ungefähr fünfundzwanzig Jahre und staunte über
ihre Offenheit.
    Wo war ich denn hier gelandet? Geschockt sah ich Thilo
an. Melissa erklärte, wie schön es sei, dass Thilo mich
mitgebracht habe, da sie sich immer über neue Leute freuten.
    „Thilo, das hast du gut gemacht. Du hast deine Aufgabe
erfüllt. Weiter so!“
    Mein Blick wurde intensiver. Von welcher
Aufgabe
sprach sie? Thilo errötete und wich mir aus.
    „Was soll das alles?“, fragte ich ihn stumm.
    „Lena, du musst beim ersten Mal noch nichts erzählen“,
klärte mich dieser Hans freundlich auf.
    Dein Leben geht keinen was an! Reiß dich zusammen,
Lena! Was soll das alles hier? Mein Magen drehte sich
ellipsenförmig. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf lief rot an. Ich
wollte mich aber nicht zusammenreißen! Nicht mehr!
    „Ich habe euch nichts zu erzählen!“
    Fast hatte ich geschrien, schnappte meine Jacke und
verließ die Gruppe, nicht ohne Thilo einen bösen Blick
zuzuwerfen. Ich lief zu meinem Fahrrad, das etwas weiter weg
stand, weil ich nicht sofort die richtige Adresse gefunden hatte.
     
    ***
     
    Das durfte einfach nicht wahr sein! Erst war Lena
tatsächlich gekommen. Seine Mutter hatte ihr die Tür geöffnet.
Die anderen hatten sich gefreut, ein neues Gesicht zu sehen. Und
jetzt
das
? Warum musste Melissa auch seine Hausaufgabe
erwähnen?
    „Entschuldigt mich bitte kurz.“
    „Ja, das wird wohl das Beste sein. Lauf ihr hinterher!“
    Thilo lief aus dem Haus und suchte Lena. Er stand vor
dem

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