Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

bekanntes Gesicht gesehen, aber das
Licht hatte ihr wohl einen Streich gespielt. Es war jemand
anders.
    Im Gegensatz zu früher interessierten sie die anderen
Männer heute nicht. Sie dachte an Daniel, sehnte sich danach ihn
zu küssen und zu umarmen. Schließlich drängelte sie sich
vorsichtig zur Tanzfläche durch und vergaß im Takt der Musik
die Zeit.
     
    ***
     
    Wo blieb Daniel nur?, fragte sich Thilo zum wiederholten
Male. Wahrscheinlich ging er mit der Blondine auf Tuchfühlung.
Er fühlte sich zusehends unwohler und sehnte sich nach seinen
Freunden aus der Gruppe.
    Um Mitternacht hatte er genug Leute beobachtet, genug
Bier getrunken und genug allein herumgestanden. Die Musik
dröhnte immer lauter. Thilo machte sich auf den Weg zur
Garderobe. Vor ihm war eine Riesenschlange. Die meisten
Besucher kamen erst an und wollten ihre Jacken abgeben.
    Da lief Daniel an ihm vorbei. Thilo hielt ihn am Arm fest.
    „Hey, wo warst du die ganze Zeit?“
    „Hallo Thilo. Ich habe da eine ganz Süße kennengelernt.
Wir haben wohl die Zeit vergessen. Sorry“, versuchte sich dieser
zu entschuldigen. „Du willst doch nicht schon gehen? Der Abend
fängt erst an.“
    „Ja, ich nehme ein Taxi. Wünsche dir noch viel Spaß,
mein Freund.“
     
    ***
     
    Anna hatte Daniel in der Menge entdeckt.
    „Hallo Daniel. Du auch hier?“ Sie strahlte ihn mit großem
Augenaufschlag unter falschen Wimpern an.
    „Anna? Was machst du denn hier? Ich dachte du gehst
nicht gerne auf Partys?“ Er wirkte sehr überrascht. Anna
interpretierte diese Reaktion als Freude über das spontane
Wiedersehen. Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
Langsam ließ ihre Nervosität nach. Ihr war leicht übel,
wahrscheinlich von dem Cocktail, den sie sich gegönnt hatte, um
sich die Wartezeit zu verkürzen. Sie ließ sich aber nichts
anmerken und flirtete ungehemmt.
    Die nächsten Stunden verbrachten sie eng umschlungen
auf der Tanzfläche, vergaßen Raum und Zeit und genossen den
Körper des anderen. Als es ihnen zu heiß wurde, spazierten sie
zu seinem Auto, das etwas abgelegen auf einem Seitenstreifen
parkte. Dort fielen die beiden übereinander her. Daniel riss ihr
die Kleider vom Leib. Nur den BH behielt sie an. Nach wildem,
schnellem und etwas unbequemem Sex in seinem kleinen Golf
fuhr er sie nach Hause.
    „Ich melde mich - diesmal bestimmt.“
    Daniel fuhr los und ließ Anna vor der Haustür stehen.
     

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    „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben …“ Anna
wusch singend ihre Haare mit einem Pflege-Shampoo und
genoss, wie das heiße Wasser ihr sanft den Rücken massierte.
Der Plan war aufgegangen. Daniel hatte nur mit ihr getanzt. In
seinem Auto war er sehr leidenschaftlich gewesen. Sie hätte
kaum glücklicher sein können.
    Natürlich teilte sie den Erfolg sofort nach der
Morgendusche bei einem Kaffee mit ihren Freundinnen und
fügte ein hüpfendes blaues Smiley hinzu.
    „super! unser plan hat funktioniert”, antwortete Sunny
einige Minuten später.
    „Du musst jetzt aber aufpassen, dass du ihn nicht wieder
verlierst”, meldete sich die skeptische Frau, die sich Zuckerguss
nannte. „Weißt du, wie man einen Mann an sich bindet?”
    „Was meinst du damit?”
    „hast du noch nie psychologische ratgeber gelesen?^^”
Jetzt war Sunny erneut dabei.
    Bisher nicht.
    „grey zum beispiel schreibt, dass man männern nicht den
freiraum nehmen darf.”
    „Was bedeutet das genau?”
    „du musst ihn an der langen leine lassen, das steht doch in
jedem ratgeber.” Sunny schien sich mit solchen Dingen
auszukennen.
    „Er ist an der Reihe. Jetzt muss er sich bei dir melden,
sonst bist du ihn bald wieder los.” Zuckerguss sprach aus, was
alle andeuteten.
    „Mädels, vielen Dank! Ihr seid super! Eure Lara Croft.”
    „mein Freund hat mich vor kurzem einfach so sitzen
lassen, hat mir auch nicht erklärt, warum. Er hat seine sachen
gepackt und ist ausgezogen. Das ist ganz schön heftig, kann ich
dir sagen, also pass auf, dass du ihn nicht zu sehr einengst -
gerade am anfang! schönen nikolausabend! LG von Sunny.“
    Die Frau namens
Sunny
hatte eine private Nachricht an
Lara Croft geschickt. Ihre Worte erinnerten Anna an einen
Ex-Freund, der auch nicht sehr taktvoll gewesen war. Konnte
man überhaupt rücksichtsvoll eine Beziehung beenden? Gab es
überhaupt einen Grund, der den anderen nicht verletzte?
    Anna vertrieb ihre düsteren Gedanken, indem sie ein
wenig bei einer