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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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eine besorgte Stimme.
    „Natürlich lebe ich. Mir geht´s gut. Was ist eigentlich hier
los? Thilo, was machst du hier? Und wo kommen all die
Menschen her?“
    „Lena, wir dachten ... na ja, die Tablettenschachtel in
deinem Bad ...!“
    Tobias wollte mir etwas mitteilen. Er hatte mir seine Hand
gegeben, gesagt, er habe mich lieb. Der Kleine hatte mir
vergeben. Ein Gefühl inneren Friedens strömte durch meine
Adern, wärmte mich von innen. Ich war ganz bei mir und bei
meinem Bruder.
    „Frau Anders, wir müssen Sie mit ins Krankenhaus
nehmen.“ Der Sanitäter holte mich zurück in mein Zimmer.
    „Nein!“
    „Es ist zu Ihrer Sicherheit. Wie viele Tabletten haben Sie
geschluckt?“
    Er hielt mir eine leere Packung vor die Nase.
    „Keine. Das sind nicht meine! Ich bin schwanger und darf
so ein Zeug nicht schlucken.“
    „Du bekommst ein Baby?“ Thilo schaute mich mit
geöffnetem Mund und hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Mit dem Kind scheint alles in Ordnung zu sein.
Trotzdem nehmen wir Sie jetzt mit. Kommen Sie, Frau Anders.
Stehen Sie vorsichtig auf!“
    Der Artikel! Ich hab nur noch schlafen wollen. Aber von
wem waren die Tabletten? In meiner Wohnung!
    Erst als ich dem Notdienst mehrfach versicherte, dass es
sich um ein Missverständnis handelte, ich mich niemals
umbringen wollte und dies auch in Zukunft nicht geplant hatte,
gingen sie, nicht ohne vorher meine Unterschrift zu verlangen.
Auf eigenes Risiko.
    Ich hörte noch, wie Thilo den Arzt an der Tür
verabschiedete.
     
    ***
     
    Die Sanitäter waren wieder weg und Thilo auf dem Weg
nach Hause. Lena wollte alleine sein. In ihrer Situation
verständlich.
    „Passen Sie gut auf Ihre Freundin auf!“
    Der Arzt hatte ihn wahrscheinlich für den Vater des
Babys gehalten. Thilo musste unwillkürlich schmunzeln.
Hauptsache Lena war nichts passiert. Die Blumen hatte er in eine
Vase gestellt und Lena direkt auf die Tabletten angesprochen.
    Unter Tränen versicherte sie, dass sie sich niemals das
Leben nehmen wollte. Als sie noch in der Schule gewesen sei,
hatte dies eine ihrer Freundinnen getan. Damals sei sie sehr
schockiert gewesen. Niemals wäre sie zu so etwas in der Lage.
    „Wahrscheinlich hat ... meine Mutter sie hier ... entsorgt.
Ja! Sie war gestern kurz hier und auch ... in meinem Bad“, hatte
sie weinend gestammelt.
    Thilo hatte ihr geglaubt und versichert, sie würden
gemeinsam alles irgendwie regeln. Doch Lena sollte erst einmal
ausschlafen. Später würden sie dann weitersehen. Natürlich hatte
er sich auch entschuldigt, weil er einfach so in ihre Wohnung
eingedrungen war. Daraufhin hatte er ihr den Zettel und den
Schlüssel von Paul gezeigt.
    „Sorry. Ich habe getan, was ich konnte, damit man dich
nicht erkennt. Paul“, hatte sie vorgelesen. Diese Entschuldigung
hatte sie nicht wirklich beruhigt.
    Ein wirklich schlechtes Gewissen hatte Thilo nicht, den
Notarzt angerufen zu haben. Lieber einmal zu viel als einmal zu
wenig Hilfe holen. Er hätte Lena auch verstanden, wenn sie sich
etwas angetan hätte. Ihre Situation, zumindest die, die aus dem
Artikel hervorging, konnte auf manche Menschen ausweglos
wirken.
     

----
     
    40
    Ein Morgen wie kein anderer. Ein Geburtstag, den ich nie
vergessen würde. Was hatte Paul sich dabei gedacht? Ich würde
ihn am liebsten zusammenstauchen, aber er war über alle Berge.
Die Wutlawine wuchs weiter. Warum hatte er den Schlüssel auf
die Fußmatte gelegt? Und dann der Zettel. Plagte ihn etwa ein
schlechtes Gewissen? Davon konnte ich mir jetzt auch nichts
kaufen. Der Artikel war veröffentlicht, und ich musste eine
Lösung finden, damit zurechtzukommen. Weiterleben. Der
Traum hatte mir Frieden gebracht. Die Angst wich von mir und
nahm die Schuld mit. Ach, Tobias ...
    Mein Blick fiel auf die Vase auf dem Esstisch. Von Thilo.
Bunte Blumen. Wunderschön. Thilo war schon ein netter Kerl
und so tapfer. Was wäre gewesen, wenn ich wie Christine
damals in der Schule tatsächlich einen Haufen Pillen geschluckt
hätte? Dann hätte Thilo mich heute Morgen gerettet.
    Es klingelte. Thilo stand verlegen vor der Tür. Ich
umarmte ihn zur Begrüßung.
    „Hey, Lena, wie geht´s dir jetzt?“, fragte er freundlich und
lächelte mich unsicher an.
    „Es geht schon. Du kannst mich wieder loslassen. Danke
übrigens für die schönen Blumen.“
    „Gerne. Ich habe Melissa angerufen und gesagt, du fühlst
dich nicht wohl. Von unseren Aktionen heute Morgen muss ja
niemand etwas

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